Schnuller abkochen: Wie oft und warum überhaupt?
Wie man den Schnuller am schnellsten und effektivsten wirklich keimfrei bekommt und worauf man dabei insbesondere achten sollte; alle Infos hier.
Den Schnuller abkochen, einmal pro Tag für zehn Minuten, ist eine sinnvolle Maßnahme. Denn kaum etwas hat ein Baby öfter im Mund als seinen Schnuller. Damit sich darin keine Keime einnisten, gibt es eine denkbar einfache Methode: Ein Kochtopf mit siedendem Wasser reicht aus, um die Krankheitserreger unschädlich zu machen.
Warum ist das Schnuller Abkochen so wichtig?
In den ersten Lebenswochen und -monaten eines Kindes ist das Schnuller Abkochen besonders wichtig. Das Immunsystem der Babys ist noch sehr anfällig für Krankheitserreger. Viren, Bakterien und Schadstoffe haben leichtes Spiel. Und schnell fällt ein Schnuller auf den Boden. Gründliches Reinigen und tägliches Sterilisieren ist deshalb ein Muss.
Wie sollte man den Schnuller reinigen?
Heißes Wasser und ein wenig Spülmittel reichen aus, um den Schnuller zwischendurch zu reinigen. Richtiges Sterilisieren erfordert jedoch etwas mehr Aufwand: Um krankheitserregende Keime zuverlässig abzutöten, werden Schnuller einmal täglich für zehn Minuten in siedendes Wasser gelegt.
Schnuller mit heißem Wasser sterilisieren
Dazu einen Topf mit Wasser füllen und den Schnuller hineinlegen. Alle Teile müssen vom Wasser bedeckt sein. Wasser zum Kochen bringen und zehn Minuten warten. Den Schnuller am besten mit einer Edelstahlzange herausnehmen und zum Abtropfen auf ein sauberes Geschirrtuch legen.
Vaporisator für mehrere Schnuller
Im sogenannten Vaporisator können mehrere Schnuller gleichzeitig mit Flaschen und Saugern sterilisiert werden. Das Gerät tötet Keime durch Wasserdampf ab. Eine schnelle Alternative ist ein Mikrowellen-Dampfsterilisator.
Schnuller mit kaltem Wasser reinigen?
Schnuller sterilisieren kann man auch in einer Kaltlösung. Dazu werden spezielle Tabletten in abgekochtem Wasser gelöst. Diese Methode kann chemische Rückstände auf dem Sauger hinterlassen und ist nur als Notlösung für kurze Zeit eine Alternative.
Wie oft sollte man Schnuller auskochen?
Wie häufig man Schnuller sterilisieren muss, hängt vom Alter des Säuglings ab. In den ersten sechs Lebensmonaten hat das Baby noch kaum Abwehrmechanismen für die unterschiedlichen Krankheitserreger ausgebildet. Deshalb sollten Schnuller und Flaschensauger täglich sterilisiert werden.
Wenn das Baby ab dem sechsten Monat mobiler und außerdem an Beikost herangeführt wird, lernt das Immunsystem neue Erreger kennen und bildet immer mehr Abwehrstoffe aus. Dann reicht es, den Schnuller alle drei Tage auszukochen und zwischendurch mit Wasser und etwas Spülmittel zu reinigen und gut abzuspülen.
Wenn das Kind erkrankt, sollte der Schnuller ebenfalls abgekocht werden – selbst dann, wenn das Baby schon älter ist. So können sich Krankheitserreger nicht im Schnuller festsetzen.
Neue Schnuller müssen ebenso vor dem Erstgebrauch sterilisiert werden, um eventuell enthaltene Schadstoffe zu entfernen. Die Spülmaschine ist dazu ungeeignet, da die Spültemperatur zu niedrig ist. Keime werden erst bei 70 Grad und mehr zuverlässig zerstört.
Wann ist ein Schnuller zu alt?
Wird das Material des Schnullers rissig oder spröde, ist es Zeit, den Sauger auszusortieren. Generell ist es ratsam, Latexsauger nach vier bis sechs Wochen, Silikonsauger nach acht bis zwölf Wochen zu ersetzen. Das gilt auch beim regelmäßigen Schnuller Abkochen.
Quellen
- Das Baby – Informationen für Eltern über das erste Lebensjahr, in: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
- Gebauer-Sesterhenn, Birgit & Praun, Manfred (2014): Das große GU Babybuch, München: Gräfe und Unzer Verlag.