Schnell wachsende Hautveränderungen: Immer entfernen?
Vorher war da eine kleine Verletzung oder vielleicht auch ein Blutschwämmchen. Und nun wächst da etwas Komisches, das schnell größer wird. Granuloma pyogenicum: Was ist das genau? Wie äußert es sich? Wo entsteht es besonders häufig und wer ist besonders davon betroffen? Wie sieht die Behandlung solcher Hautveränderungen aus?

Das sagt die Kinderärztin Dr. med. Nadine McGowan
Mit schnell wachsenden Hautveränderungen bin ich schon häufiger konfrontiert worden – als ich noch in der Dermatologie gearbeitet habe und ein aufgeregter Erwachsener kam, der dachte, er habe einen bösartigen Hauttumor und auch jetzt, in der Kinderarztpraxis.
Granuloma pyogenicum zählt zu den gutartigen Hautveränderungen
Ein Granuloma pyogenicum, auch lobuläres kapilläres Hämangiom genannt, ist ein gutartiger, schnellwachsender Gefäßtumor. Diese Hautveränderungen können sich nach kleineren Verletzungen, auf bereits bestehenden Blutschwämmchen und Feuermalen oder – wie in den meisten Fällen – ganz neu entwickeln.
Wie sehen Hautveränderungen bei Granuloma pyogenicum aus?

Wie schon gesagt, wachsen die Hautveränderungen sehr schnell, meistens bis zu Erbsengröße, selten darüber hinaus. Sie sind oft gestielt: rundliche Gebilde mit einer kleinen, dünnen, stielartigen Verbindung zur Hautoberfläche. Durch die vielen kleinen Gefäße, die das Granuloma pyogenicum durchziehen, sind die Hautveränderungen rot gefärbt und bluten leicht, was die Krusten erklärt, die man oft sehen kann.
Wo treten die Hautveränderungen am häufigsten auf?
Besonders oft kommen die Hautveränderungen namens Granuloma pyogenicum im Gesicht vor, aber auch am Rumpf. Nur sehr selten sind sie an Armen und Beinen zu finden oder gar auf den Schleimhäuten. Jeder kann ein Granuloma pyogenicum bekommen, allerdings ist es im Kleinkindalter besonders häufig.
Hautveränderungen direkt entfernen?

Behandelt wird das Granuloma pyogenicum normalerweise, indem man es mit einer Kürette (nach vorheriger lokaler Betäubung) entfernt. Manchmal muss das zuführende Gefäß dabei verödet werden. In einigen Fällen reicht es aus, das Granulom am Stiel mit einem chirurgischen Faden abzubinden. Grundsätzlich schrumpfen die Hautveränderungen irgendwann von alleine wieder, zurück bleibt ein kleiner veränderter Hautrest. Da sie aber bis dahin häufig bluten und oder sich auch entzünden können, sollte man sie besser entfernen[1].
[1] Höger, Kinderdermatologie, 3. Auflage 2011, s. bes. S. 289-290.
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