Schneeblindheit: Diese Symptome zeigen, dass Sie schneeblind sind
Kaum naht der Winter, freuen sich alle auf die ersten Flocken. Ein klirrend kalter Wintertag mit viel Sonnenschein ist für viele ein kleiner Traum. Doch Achtung: Vor allem in den Bergen könnte Schneeblindheit drohen. Aber was genau bedeutet das eigentlich? Und woher weiß ich, dass ich schneeblind bin?
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Wer sich an einem verschneiten Wintertag im Freien aufhält, sollte gut aufpassen: Scheint die Sonne, kann es zu Schneeblindheit kommen. In den hohen Lagen der Berge ist die Gefahr noch größer. Fachleute sprechen auch von „Sonnenbrand“ der Hornhaut im Auge.
Was ist Schneeblindheit (Photokeratitis)?
Mit dem Begriff Schneeblindheit wird umgangssprachlich ein Zuviel an UV-Strahlung bezeichnet, wodurch die Augen geschädigt werden. Insbesondere das kurzwellige UV-B-Licht kann zu dem Phänomen führen. Fachleute sprechen dann von Photokeratitis oder auch aktinischer Keratopathie. Dabei wird vor allem die Hornhaut in Mitleidenschaft gezogen.
Die Hornhaut schützt das Auge, indem sie einen Großteil des UV-A- und UV-B-Anteils vom Sonnenlicht absorbiert. Verbrennt die Hornhaut, sterben die Hautzellen ab und es kommt zu einer entzündlichen Reaktion des umliegenden Gewebes. Dann kann auch die Bindehaut betroffen sein.
Wie wird man schneeblind?
Jeder kennt das: Wenn Schnee und Eis im Winter das Sonnenlicht reflektieren, muss man die Augen zusammenkneifen – das grelle Licht ist kaum erträglich, obwohl man nicht einmal direkt in die Sonne schaut. Aber auch die indirekte UV-Strahlung ist gefährlich: sind die Augen ihr zu lange ausgesetzt, droht Schneeblindheit. Insbesondere in den Bergen ist die Gefahr groß: Je höher man kommt, desto dünner wird die Luft und desto stärker ist die Strahlung, auch bei Wolken oder Nebel. Daher sollte man die Augen mit einer guten Sonnenbrille schützen, deren Gläser das UV-Licht absorbieren, wie etwa die sogenannten Gletscherbrillen.
Allerdings tritt eine Photokeratitis nicht nur im Winter auf. Man kann auch am Meer schneeblind werden, wenn das Wasser die UV-Strahlen reflektiert. Außerdem kann die Hornhaut bei der Arbeit mit einem Schweißgerät beschädigt werden, was Verblitzung genannt wird. Denn auch beim Schweißen kommt es zu intensiver UV-Strahlung, sodass man die Augen mit einer speziellen Brille schützen muss. Das gleiche gilt für Solarien.
Schneeblindheit: Diese Symptome zeigen sich
Nicht nur Gesicht oder Körper, sondern auch die Augen können eine Art Sonnenbrand bekommen. Genau das bezeichnet man als Schneeblindheit. Die Verbrennungen führen schlimmstenfalls dazu, dass Nervenenden freiliegen.
Dies sind die Anzeichen einer Schneeblindheit:
- Man hat ein Fremdkörpergefühl, als ob kleine Sandkörnchen in den Augen reiben.
- Je nach Schwere sind die Schmerzen in den Augen stark bis kaum zu ertragen.
- Es kommt zu Rötungen und Jucken in den Augen sowie zu heftigem Tränenfluss.
- Die Augen reagieren extrem empfindlich auf Licht.
- Durch das Zusammenkneifen kann es zu Lidkrämpfen kommen.
- Sehstörungen bis hin zu mehrtägiger Blindheit sind in Extremfällen möglich.
Die ersten Symptome treten wie bei einem Sonnenbrand der Haut nicht sofort, sondern erst nach 3 bis 12 Stunden auf.
Schneeblindheit: Dauer und Folgen
Leichte Fälle dauern nur ein paar Tage. Die Schneeblindheit heilt dann von selbst aus, denn die Hornhaut kann sich regenerieren, indem sie die zerstörten Hautzellen abstößt. Nach 24 bis 48 Stunden hat sich die Hornhaut selbst geheilt.
Ist die Schädigung schwerer, kann es zu irreparablen Folgen wie Vernarbungen der Hornhaut oder einer Schädigung der Netzhaut kommen. Auch eine Superinfektion und eine Erblindung sind möglich. Bei starken Schmerzen und Problemen sollte daher schnellstmöglich ein Augenarzt aufgesucht werden, um dauerhafte Schäden zu vermeiden. Verschwinden die Symptome nach 48 Stunden nicht, ist ebenfalls ein Arztbesuch angeraten.
Schneeblindheit: Behandlung
Oberste Regel ist, dass man sich auf keinen Fall die Augen reiben sollte, um die Symptome nicht zu verschlimmern und einer Infektion vorzubeugen. In den meisten Fällen reichen dann folgende Maßnahmen bzw. eine Auswahl – in Absprache mit dem Augenarzt – damit die Schneeblindheit innerhalb von 24 bis 48 Stunden abheilt:
- Aufenthalt in abgedunkelten Räumen
- Kühle, feuchte Umschläge
- Ein Augenverband
- Desinfizierende oder antibiotikahaltige Augensalben
- Entzündungshemmende Augentropfen, z. B. Diclofenac-Tropfen
- Schmerzstillende Mittel wie Ibuprofen oder Paracetamol
Auch wenn die Beschwerden nachlassen oder verschwunden sind, sollte man nochmals zur Nachsorge den behandelnden Augenarzt aufsuchen. Er kann kontrollieren, ob der Heilungsprozess wirklich abgeschlossen und die Schneeblindheit ausgeheilt ist.
Quellen:
Photokeratitis in: gesundheit.gv.at