Schmerzende Fußsohlen: Diese Ursachen stecken dahinter
Schmerzende Fußsohlen können viele Gründe haben. Bei manchen treten sie plötzlich und akut auf, bei anderen entwickeln sie sich langsam. Was Sie über Ursachen und Symptome wissen müssen, wann ein Arztbesuch angeraten ist und wie Sie die Schmerzen wieder loswerden.

Häufig trifft es Sportler, die viel laufen. Sie leiden unter schmerzenden Fußsohlen, vor allem morgens nach dem Aufstehen, später dann länger anhaltend. Doch die Probleme können auch von anderen Erkrankungen herrühren und nicht nur aktive Menschen betreffen. Wenn die Fußsohlen den ganzen Tag schmerzen, sollte man dies nicht ignorieren, sondern dem Problem auf den Grund gehen.
Schmerzende Fußsohlen: Bei diesen Symptomen zum Arzt
Nach einem Unfall oder bei einer akuten Verletzung weiß man sofort, dass ein Arztbesuch erforderlich ist. Doch auch bei folgenden Symptomen sollte man medizinischen Rat einholen:
Regelmäßig starke Schmerzen nach längerer Belastung
Anlaufschmerzen am Morgen oder nach einer Ruhepause
Schmerzen beim Auftreten
Anhaltende Schmerzen
Schwellungen
Blutergüsse
Verformungen
Sehr warme Bereiche
Taubheitsgefühl
Kribbeln oder Brennen
Fußsohlen schmerzen: Die Ursachen
Die Ursachen für schmerzende Fußsohlen sind vielfältig. Treten die Schmerzen plötzlich und akut auf, ist das zumeist auf einen Unfall oder eine Verletzung zurückzuführen. Entwickeln sie sich aber langsam, vom anfänglichen Zwicken nach dem Aufstehen bis zu andauernden starken Schmerzen, kann eine Entzündung oder eine Krankheit die Ursache sein.
Die folgenden Ursachen können hinter schmerzenden Fußsohlen stecken:
Schmerzen unterm Fuß durch eine Fußfehlstellung
Eine Ursache für die Schmerzen kann eine Fehlstellung sein, zum Beispiel ein Plattfuß. Hier gibt es zwei Möglichkeiten:
Beim Knick- oder Knick-Senkfuß ist das Fußlängsgewölbe abgesenkt und im schlimmsten Fall gar nicht mehr vorhanden. Der Fuß knickt dann nach innen ab, was zu Schmerzen unter der Fußsohle und einer erhöhten Spannung in der Wadenmuskulatur führen kann.
Beim Senk- oder Senk-Spreizfuß ist das Quergewölbe des Fußes betroffen. Die Absenkung kann hier zu Schmerzen zwischen Groß- und Kleinzehballen sowie einem „Steinchen“-Gefühl unter der Fußsohle führen.
Bei beiden Formen des Plattfußes liegt die Absenkung an schwach ausgeprägten Muskeln und Faszien. Die Gründe: Wer viel sitzt, meist in gut gepolsterten Schuhen und auf ebenen Flächen läuft, fordert Muskeln und Faszien nicht genug. Das Gegenteil davon ist der Hohlfuß, bei dem sich das Fußlängsgewölbe zusammenzieht und die Fußsohle kaum noch auf dem Boden aufliegt. Hier stehen Muskeln und Faszien unter starker Spannung. Ein Hohlfuß führt oft zu Schmerzen an der Ferse und dem Vorfußballen.
Schmerzende Fußsohlen beim Tarsaltunnelsyndrom
Bei einem Taubheitsgefühl unter der Fußsohle, Kribbeln oder Brennen an der Ferse kann es sich um das Tarsaltunnelsyndrom handeln. Dabei ist der Schienbeinnerv an einer Engstelle – dem Tarsaltunnel – eingeklemmt bzw. gereizt. Dies kann durch eine Überlastung durch falsche Sporttechniken oder Übergewicht, aber auch durch eine Verletzung, beispielweise eine Zerrung oder Verstauchung, entstehen.
Zudem könnte auch eine rheumatiode Arthritis, Arthrose oder eine Stoffwechselerkrankung wie Diabetes vorliegen. Dabei verstärken sich die Schmerzen bei langem Stehen oder Gehen. Diese Vorerkrankungen können nicht nur zum Tarsaltunnelsyndrom führen, sondern auch Empfindungsstörungen auslösen, die sich als Schmerzen in den Fußsohlen äußern.
Schmerzen unter dem Fuß: Es könnte eine Plantarfasziitis sein
Die Plantarfaszie ist eine breite Sehne, die sich entlang der Fußsohle zieht und den Fuß während der Bewegung stabilisiert. Die Sehne wirkt wie ein Stoßdämpfer, der das Gewicht des Körpers abfedert. Bei Schmerzen unter der Fußsohle hat sich möglicherweise eine Plantarfasziitis entwickelt. Dabei handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung der Sehne, die meist durch Überlastung entsteht.
Schmerzen unter den Füßen: Morbus Ledderhose
Bei Morbus Ledderhose kommt es zu einer gutartigen Geschwulstbildung an der Fußsohle. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung des Bindegewebes der Plantarfaszie. Die Geschwulst ist als Beule oft tast- und sichtbar. Viele Betroffene leiden zugleich auch unter einer ähnlichen Erscheinung in der Hand, Morbus Dupuytren genannt. Die Erkrankung ist wahrscheinlich genetisch bedingt, eine genaue Ursache kennt man noch nicht. Die Beule selbst verursacht normalerweise keine Schmerzen, wird sie allerdings größer, kann es beim Auftreten wehtun.
Stechender Schmerz unter der Fußsohle: kein Fersensporn
Viele Menschen tippen bei schmerzenden Fußsohlen auf einen Fersensporn, eine kleine Verknöcherung an der Ferse. Diese verursacht jedoch in den meisten Fällen keine Schmerzen. Eine Plantarfasziitis kann zu einem Fersensporn führen, weil der Körper die gereizte Sehne reparieren möchte.
Die Behandlung von schmerzenden Fußsohlen
Verschwinden die Schmerzen nicht oder werden stärker, sollte nicht lange gewartet, sondern bald ärztlicher Rat eingeholt werden. Die Ärztin oder der Arzt tastet den Fuß ab und kann so schon eine erste Diagnose stellen. Auch die Fußstellung und der Gang geben Hinweise. Zudem können die Blutwerte Auskunft über eine Entzündung oder einen Stoffwechselerkrankung geben. Gegebenenfalls können auch Verfahren wie MRT oder Ultraschall angewandt werden.
Bei leichten Schmerzen kann eine Fußmassage, zum Beispiel mit einem Igelball, helfen. Auch sollte der Fuß geschont werden. Je nach Diagnose gibt es mehrere Möglichkeiten für die Therapie von schmerzenden Fußsohlen, zum Beispiel:
Tragen von bequemen und passenden Schuhen
Individuell gefertigte orthopädische Schuheinlagen bei Fußfehlstellung
Dehnen der Fußmuskulatur
Physiotherapie mit Fußmassagen und Faszientraining bei Überlastung
Umschläge mit pflanzlichen, entzündungshemmenden Mitteln bei Entzündung
Entzündungshemmende Schmerzmittel bei starken Schmerzen
Kortisonspritzen gegen die Entzündung
Stoßwellentherapie an der schmerzenden Stelle
Schmerzenden Fußsohlen vorbeugen
Wer es gar nicht erst zu schwachen Muskeln und Faszien, einer Überlastung oder Entzündung kommen lassen will, kann vorbeugende Maßnahmen ergreifen:
Passende Schuhe mit dämpfender Sohle tragen, vor allem beim Sport
Flache Schuhe statt Absatz wählen, damit sich die Wadenmuskulatur nicht verkürzt
Die Fußsohle massieren, zum Beispiel mit einem Igelball
Regelmäßig zu Hause physiotherapeutische Übungen durchführen
Beim Training die Belastung reduzieren, kürzer trainieren und Pausen einlegen
Öfter auch barfuß laufen
Bei Übergewicht einige Kilos reduzieren
Wer diese Punkte beachtet, kann selbst ein Stück dazu beitragen, dass schmerzende Fußsohlen gar nicht erst auftreten oder möglichst nicht wiederkehren.