Schleimbeutelentzündung – so helfen Sie sich selbst

Die häufigste Ursache von Schulterschmerzen ist eine Schleimbeutelentzündung
Die häufigste Ursache von Schulterschmerzen ist eine Schleimbeutelentzündung, die durch Überlastung ausgelöst wird Foto: Fotolia

Wenig Bewegung, einseitige Belastung: Noch nie klagten so viele Menschen über Schulterschmerzen. Praxisvita zeigt, was dagegen am besten hilft und wie Sie eine Schleimbeutelentzündung effektiv vorbeugen können.

Vor, zurück, nach oben, nach unten – die Schulter ist das beweglichste Gelenk des Körpers. Muskeln, Sehnen und Bänder geben ihm Kraft und Halt. Aber die Schulter ist durch dieses komplizierte Zusammenspiel auch sehr empfindlich. Deshalb sind Vorbeugung, Früherkennung und tägliche Gymnastik für schmerzfreie Bewegungen extrem wichtig.

Bei einer Schleimbeutelentzündung treten die Schmerzen bei Bewegung auf

Probleme können sich ganz unterschiedlich äußern: Meist tut die Schulter nur bei Bewegung weh, während man in Ruhestellung nichts spürt. Oder die Schulter verursacht erst Schmerzen, wenn ein Arm über Kopfhöhe gezogen wird. Besonders unangenehm ist Druckschmerz, zum Beispiel nachts im Bett. Schlafstörungen sind dann die Folge.

Die häutigste Ursache von Schulterproblemen ist eine Schleimbeutelentzündung. Diese Reizung entsteht durch eine so genannte „Enge unter dem Schulterdach". Der Schleimbeutel befindet sich als Polster zwischen Schulterdach und Sehnenplatte. Er sorgt dafür, dass Muskeln, Sehnen und Bänder reibungsfrei arbeiten. Durch Überlastung kann der Schleimbeutel gereizt werden und anschwellen. Die Folge: In der Schulter wird es zu eng, und jede Bewegung tut höllisch weh.

Ist Ihre Schulter okay?

Blitz-Check: Wie stehen Sie zu den folgenden Aussagen?

1. Sie haben öfter Beschwerden, wenn Sie den Arm nach oben über den Kopf strecken.

2. Sie haben Schmerzen, wenn Sie auf der Schulter liegen.

3. Sie hatten schon ein Druck- oder Hitzegefühl in der Schulter.

4. Sie können sich nicht problemlos an einem Geländer abstützen.

5. Sie können einen Ball nicht vollkommen schmerzfrei über den Kopf hinweg abwerfen.

Auswertung: Wenn Sie zwei Mal zugestimmt haben, sollten Sie vom Arzt Ihre Schulter untersuchen lassen.

Wer ist besonders gefährdet?

Ein erhöhtes Risko haben alle, die eine schlechte Haltung haben und zu wenig trainiert sind", sagt Orthopäde Prof. Joachim Grifka von der Uni Regensburg. „Denn dann steht das Gelenk schlecht, und die Muskeln verkümmern." Die Folge: Die Schulter ist schon bei an sich einfachen Belastungen überfordert. Besonders schädlich: einseitige Belastungen (zum Beispiel die Kassiererin im Supermarkt), Arbeiten über Kopf (zum Beispiel Handwerker), schlechte Sitzposition (zum Beispiel Bürojobs vor dem Computer).

Erste Hilfe gegen Schmerzen

Hüllen Sie einen Kältepack (aus der Apotheke, ca. 2,50 Euro) in ein Tuch. Legen Sie die Packung 10 Minuten lang auf die Schulter. Dann den Beutel entfernen, bis sich die Haut wieder erwärmt hat. Vorgang wiederholen. Die Kälte regt den Stoffwechsel an, der Schleimbeutel schwillt ab. Zusätzlich können entzündungshemmende Schmerzmittel (zum Beispiel mit den Wirkstoffen Ibuprofen, Diclofenac oder ASS, rezeptfrei in der Apotheke) eingenommen werden. Halten die Schmerzen an, sollten Sie zum Orthopäden gehen. Weitere mögliche Ursachen: Verletzung des Gelenks; Arthrose oder Rheuma.

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