Schleimbeutelentzündung: Kältetherapie gegen den Schmerz

Kältebehandlung gegen Schleimbeutelentzündung
Bei einer Kältebehandlung wird der Stoffwechsel verlangsamt und Entzündungsreaktionen bei einer Schleimbeutelentzündung gelindert Foto: imago

Kältebehandlung, die so genannte Kryotherapie, ist in erster Linie bei akuten Entzündungen angebracht, beispielsweise bei einer Sehnenscheiden- oder Schleimbeutelentzündung.

Auch bei entzündlichem Rheuma sorgt Kälte für Entlastung. Die Kältezufuhr, beziehungsweise der Wärmeentzug, zieht die Blutgefäße zusammen und vermindert damit die Durchblutung des Gewebes. So werden der Stoffwechsel herabgesetzt und die Entzündungsreaktionen abgeblockt. Kälte hat außerdem einen betäubenden Effekt, wirkt deshalb schmerzlindernd. Wer kennt nicht den berühmten Eisbeutel nach dem Zahnarztbesuch: Kälte kann auch Schwellungen mildern.

Wie wird eine Schleimbeutelentzündung gelindert?

Zu Hause kann man sich mit kalten Wickeln behelfen. Sie sorgen allerdings nur für eine kurzfristige Gefäßreaktion. Auch können Patienten mit Eis (Bäder, Packungen, Abreibungen) dem Schmerz kurzzeitig zu Leibe rücken. Für kleinere Wehwehchen (Prellungen, blaue Flecken) gibt es spezielle tiefgekühlte Gelbeutel. Aber ein tiefgefrorenes Handtuch erfüllt denselben Zweck. Zu den weiteren Hilfsmitteln, besonders bei Sportlern beliebt, gehören Kältemanschetten und -bandagen.

Beim Arzt werden Behandlungen mit Kaltgas oder Kaltluftströmungen durchgeführt. Die kalte, konzentrierte Luft wird vom Therapeuten gezielt auf die betroffenen Gelenke geblasen.

Für Rheumapatienten kommt auch eine Therapie in der Kältekammer in Frage. Bei bis minus 180 Grad Celsius (!) können Patienten mit Erfolg behandelt werden. Dazu müssen die Betroffenen in Badekleidung für wenige Minuten in die Kältekammer (in Fachkliniken und Reha-Einrichtungen) gehen. Auf der Oberfläche der Haut blockieren die Minusgrade Schmerzbahnen, in der Tiefe des Gewebes werden Entzündungen gehemmt. Um diesen positiven Effekt optimal zu nutzen, wird im Anschluss meist noch eine Bewegungstherapie durchgeführt.

Während die letztgenannte Methode nur auf ärztlichen Rat vermittelt wird, gelten auch für die zu Hause anwendbaren Kältetherapien bestimmte Regeln: Vor jeder Art der Kältebehandlung vorsichtshalber den Hausarzt um Rat bitten. Er kann Tipps geben oder vor Fehlern warnen. Wichtig für sämtliche Selbstanwendungen: Die schmerzende Stelle nur so lange kühlen, bis sich ein Kälteschmerz einstellt, dann muss die Behandlung unterbrochen werden. Erst wenn sich die Haut wieder erwärmt hat, wird erneut behandelt.

Abschließend noch ein kleiner Trick für wirkungsvolle, nicht schmelzende Eisbeutel: Linsen in Plastiktüten verschiedener Größe füllen und ins Tiefkühlfach legen. Nach einem Tag sind die Eispacks fertig. Damit die Haut nicht zu schaden kommt, sollte man immer ein sauberes Tuch zwischen Haut und Eisbeutel legen.