Schleim abhusten: Die besten Hausmittel und Tipps
Verschleimte Bronchien können neben einer Erkältung zahlreiche weitere Ursachen haben. Schleim abhusten ist wichtig, um die Atmung zu erleichtern und Viren, Bakterien und Schadstoffe nach draußen zu befördern. Diese Hausmittel und Tipps helfen beim Abhusten.
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- Schleim abhusten ist wichtig
- Schleim abhusten: Welche Ursachen kann das haben?
- Grünen oder gelben Schleim abhusten: Was heißt das?
- Morgens Schleim abhusten: Ist das normal?
- Richtig abhusten: Wie geht das?
- Womit kann man das Abhusten noch erleichtern?
- Welche Medikamente unterstützen das Abhusten von Schleim?
- Schleim abhusten: Hausmittel, die helfen
- Schleim nach dem Abhusten lieber runterschlucken oder ausspucken?
Nach einem Reizhusten ist es oft eine Erleichterung, wenn sich Schleim bildet – die Infektion wechselt in die nächste Phase, was ein Schritt in Richtung Heilung bedeutet. Denn über das Sekret kann der Körper beispielsweise Viren und Bakterien schneller loswerden. Deswegen sollte man immer den Schleim schnell abhusten. Dabei helfen verschiedene Maßnahmen und Hausmittel.

Schleim abhusten ist wichtig
Schleim abhusten gilt als gutes Zeichen, da es den Reinigungsprozess der oberen Atemwege unterstützt. Die sogenannten Becherzellen in der Bronchialschleimhaut produzieren Schleim in der Lunge. Dieser hat im Wesentlichen die Aufgabe, eingeatmete Fremdkörper, Schadstoffe oder Krankheitserreger davon abzuhalten, in die Lunge zu gelangen.
Die ebenfalls in der Bronchialschleimhaut befindlichen beweglichen Flimmerhärchen transportieren den Schleim schließlich aus der Lunge in Richtung Luftröhre. Durch das Abhusten wird der Abtransport von (festsitzendem) Sekret beschleunigt. Dadurch werden die oberen Atemwege wieder frei, und Atembeschwerden lassen nach.
Schleim abhusten: Welche Ursachen kann das haben?
Wenn Husten mit viel Schleimbildung einhergeht, bezeichnen Mediziner:innen ihn als sogenannten produktiven Husten. Das Gegenteil ist der unproduktive Husten, ein Reizhusten ohne Schleimbildung. Ein produktiver Husten kann verschiedene Ursachen haben. So kann es bei bestimmten Erkrankungen zu einer gesteigerten Schleimproduktion kommen. Hierzu zählen unter anderem:
chronische Entzündung der Bronchien (chronische Bronchitis)
die sogenannte chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), die von einer dauerhaft geschädigten Lunge gezeichnet ist
Grünen oder gelben Schleim abhusten: Was heißt das?
Die Farbe des Auswurfs ist unterschiedlich und liefert Hinweise auf die Ursache. Normalerweise ist das Sekret hell, bei einer Allergie sogar klar. Kommt beim Abhusten gelber oder grüner Schleim zum Vorschein, sind vermutlich Bakterien beteiligt. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn eine Erkältung, die ursprünglich durch Viren verursacht wurde, nicht richtig ausgeheilt ist und es durch Bakterien zu einer sogenannten Sekundärinfektion gekommen ist. Sie wird auch als Superinfektion bezeichnet.
Morgens Schleim abhusten: Ist das normal?
Schleim lässt sich im Schlaf schlecht oder gar nicht abhusten. Dadurch sammelt sich das Sekret über Nacht in den Atemwegen und muss morgens erst eine Zeit lang abgehustet werden. Ist das morgendliche Abhusten von Schleim besonders quälend oder lässt sich der Schleim nicht nach draußen befördern, kann dies ein Warnzeichen sein – womöglich steckt eine tieferliegende Erkrankung dahinter. Wer bei einem akuten Infekt länger als vier Wochen ständig Schleim abhusten muss, sollte dies daher ärztlich abklären lassen.
Morgendliches Abhusten von Schleim ohne offensichtlichen Grund wie eine Erkältung sollten Sie im Blick behalten. Es kann kurzfristig auftreten, etwa wegen einer Allergie oder weil Sie Staub eingeatmet haben. Sie sollten jedoch einen Arzttermin vereinbaren, wenn sie über mehrere Wochen regelmäßig morgens Schleim abhusten.
Richtig abhusten: Wie geht das?
Für den Körper ist Husten auf Dauer anstrengend – insbesondere dann, wenn er ohnehin schon durch eine Erkrankung geschwächt ist. Zudem kann ständiges Husten weitere Atemnot und unproduktives Husten begünstigen. Wichtig ist es daher, auf die richtige Hustentechnik zu achten. Diese kann bei Bedarf im Rahmen einer Atemphysiotherapie erlernt werden. Eine effektive Hustentechnik ist unter anderem für Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen und Asthma wichtig, um effektiv Schleim abzuhusten. Darauf sollten Sie beim Husten achten:
Die „Lippenbremse“ dämpft den Luftstrom, und durch das entstehende Luftpolster in den Atemwegen entsteht ein leichter Gegendruck. Dieser weitet die Bronchien, sodass die Schleimhäute beim Husten weniger hart aufeinanderschlagen. Dies mindert den Hustenreiz und das Risiko möglicher weiterer Entzündungen. Die Übung besteht im Wesentlichen darin, langsam durch die Nase ein- und über die leicht geschlossenen Lippen wieder auszuatmen. Dabei sollte die Luft langsam und gleichmäßig entweichen.
Möglichst eine aufrechte Haltung (Sitzen oder Stehen) einnehmen. Günstig ist auch die sogenannte Kutscherhaltung mit auf den Oberschenkeln abgestützten Händen oder Oberarmen. Das erleichtert dem Brustkorb die Bewegung zum Ein- und Ausatmen.
Kann der Schleim nicht abgehustet werden, ist es hilfreich, sich von jemand anderem den Rücken abklopfen zu lassen, zum Beispiel etwa viermal von unten nach oben, jeweils einmal rechts, einmal links. Die Erschütterungen des Brustkorbs lockern den Schleim.
Womit kann man das Abhusten noch erleichtern?
Es gibt mehrere Hilfsmittel, die das Abhusten zusätzlich erleichtern können. Diese können vor allem für Betroffene mit chronischen Lungenerkrankungen und Asthma spürbar entlastend wirken.
Durch die Anwendung folgender Mittel entsteht ein positiver Druck, der die Atemnot senkt, den Abtransport des Schleims verbessert und die Atemmuskulatur trainiert:
Fällt Ihnen die „Lippenbremse“ schwer, können Sie hierfür ein Stück Strohhalm zu Hilfe nehmen.
Eine weitere Möglichkeit bietet ein sogenanntes PEP-Gerät (PEP = Positive Expiratory Pressure) an, durch das Sie ausatmen.
Manche atemtherapeutische Hilfsgeräte erzeugen beim Ausatmen zusätzlich mechanische Vibrationen. Dadurch erweitern sich die Bronchien und der zähe Schleim wird gelöst, sodass er sich leichter abhusten lässt.
Welche Medikamente unterstützen das Abhusten von Schleim?
Hustenlöser verflüssigen den Schleim, sodass er leichter abgehustet werden kann. Diese enthalten in der Regel Wirkstoffe wie Acetylcystein (ACC), Bromhexin oder Ambroxol.
Auch ätherische Öle wie Eukalyptus-, Thymian-, Fenchel-, Anis- oder Pfefferminzöl sowie pflanzliche Wirkstoffe wie Efeublätter- oder Primelwurzelextrakt wirken schleimlösend und gleichzeitig keimhemmend. Entsprechende Präparate, wie Salben zum Inhalieren und Einreiben oder Kapseln zum Einnehmen, sind in der Apotheke erhältlich.
Schleim abhusten: Hausmittel, die helfen
Es gibt viele einfache Maßnahmen, die helfen können, festsitzenden Schleim aus den Bronchien zu lösen. Folgende Hausmittel erleichtern das Abhusten:
Wichtig ist, täglich mindestens zwei Liter Flüssigkeit zu trinken, um das Verflüssigen des Schleims in den Atemwegen zu unterstützen. Besonders gut eignen sich warme Kräutertees. Sie beruhigen die Bronchien, und tragen dazu bei, den Schleim zu lockern, damit er sich besser abhusten lässt.
Inhalationen mit Salz (etwa ein gehäufter Teelöffel pro 500 Milliliter Wasser), Kräutern oder ätherischen Ölen (etwa Thymian, Salbei, Anis) als Zusatz wirken schleimlösend und befeuchten die Atemwege. Am besten eignen sich hierfür sogenannte Vernebler (Diffuser), durch die Wassertröpfchen tiefer in die Atemwege gelangen.
Heiße Brustwickel haben sich insbesondere bei Kindern mit festsitzendem Husten bewährt. Die feuchte Wärme weitet die Bronchien und hilft so beim Schleim-Abhusten. Für den Wickel wird ein heißes, feuchtes Tuch in ein trockenes Handtuch eingeschlagen und um die Brust gewickelt, bis es sich abgekühlt hat.
Schleim nach dem Abhusten lieber runterschlucken oder ausspucken?
Es wirkt befreiend, wenn sich das Sekret aus den Bronchien endlich löst. Doch wohin mit abgehustetem Schleim? Nicht immer hat man die Möglichkeit, den Schleim auch auszuspucken. Es ist jedoch völlig unproblematisch und gesundheitlich unbedenklich, das Sekret herunterzuschlucken. Denn gelangt der Schleim durch Schlucken im Rachen in die Speiseröhre, wird er anschließend im Magen verdaut. Auch Viren und Bakterien können dem Körper so nichts mehr anhaben. Das Wichtigste ist also, dass Sie den Schleim abhusten – egal, wo er landet.
Quellen:
Brustwickel - Linderung bei Husten und Verschleimung, in: kinderaerzte-im-netz.de
Husten - aber wie? in: lungeninformationsdienst.de
Husten, chronisch: Therapie, in: lungenaerzte-im-netz.de
Richtig husten heißt zärtlich husten, in: lungenaerzte-im-netz.de
Effectiveness of honey for symptomatic relief in upper respiratory tract infections: a systematic review and meta-analysis, in: British Medical Journal of Evidence-Based Medicine
Wann sollte ich bei Husten zum Arzt gehen?, in: lungenaerzte-im-netz.de
Atemtechniken und Atemschulung, in: lungeninformationsdienst.de