Schlaganfallsymptome bei der Frau: Warum sie oft unbemerkt bleiben
Obwohl Schlaganfälle in den westlichen Ländern zu den Volkskrankheiten zählen, ist noch immer das Wissen über die speziellen Schlaganfallsymptome bei Frauen nicht weit verbreitet. Diese unterscheiden sich nämlich von den klassischen Anzeichen und Vorboten eines Schlaganfalls bei Männern.
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- Was ist ein Schlaganfall?
- Verläuft ein Schlaganfall bei Frauen anders als bei Männern?
- Typische Anzeichen und Symptome eines Schlaganfalls
- Schlaganfallsymptome bei der Frau – ein Spezialfall
- Warnzeichen eines Schlaganfalls erkennen und richtig handeln
- Risikogruppen: Welche Frauen sind besonders häufig betroffen?
Was ist ein Schlaganfall?
Um die typischen Schlaganfallsymptome bei einer Frau zu vertstehen, ist es wichtig zu wissen, was bei einem Schlaganfall im Körper passiert: Ein Schlaganfall (auch: Hirnschlag oder Apoplex) ist die Folge einer plötzlich auftretenden Durchblutungsstörung im Gehirn. Die häufigste Ursache für Hirninfarkte oder auch Schlaganfälle ist ein verstopftes Blutgefäß. Dies führt zu einer unzureichenden Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen im Gehirn. Schon nach kurzer Zeit kann das Absterben von Nervenzellen eintreten. Deshalb gilt bei einem Schlaganfall schnelles Handeln als oberste Priorität. Nur auf diese Weise lassen sich bleibende Schäden vermeiden oder so gering wie möglich hakten.
Verläuft ein Schlaganfall bei Frauen anders als bei Männern?
Auslöser für einen Schlaganfall ist für die Frau sowie den Mann eine Durchblutungsstörung im Gehirn. Doch die Symptome eines Hirninfarktes unterscheiden sich. Männer können sich in den meisten Fällen auf die klassischen Anzeichen verlassen. Dagegen sind die Schlaganfallsymptome bei der Frau weitaus vielfältiger und teilweise wenig bekannt. Genau dieser Fakt macht einen Schlaganfall für Frauen noch gefährlicher. Manche Frauen bemerken einen Schlaganfall nicht einmal, da sie die auftretenden Symptome der Krankheit nicht zuordnen können.
Außerdem erleiden Frauen in Deutschland statistisch gesehen häufiger einen Schlaganfall als Männer. Allerdings ist diese Tatsache der höheren Lebenserwartung des weiblichen Geschlechtes geschuldet. Vergleicht man ausschließlich Personen unter 80 Jahren, so erleiden mehr Männer als Frauen einen Schlaganfall.
Typische Anzeichen und Symptome eines Schlaganfalls
Folgende Symptome zählen bei Männern sowie Frauen zu den klassischen Anzeichen für einen Schlaganfall:
- Taubheitsgefühl
- Lähmungen (einer Körperhälfte)
- Hängende Mundwinkel oder hängendes Augenlid
- Sehstörungen
- Kopfschmerzen
- Sprachstörungen oder Sprachverständnisstörungen
- Bewusstseinseintrübung
- Schwindel
- Gehschwierigkeiten (z.B. Schwanken oder Stürzen)
- Extreme, plötzliche Kopfschmerzen (bei einer Hirnblutung)
Schlaganfallsymptome bei der Frau – ein Spezialfall
Neben den klassischen Anzeichen für einen Schlaganfall können bei Frauen aber auch untypische Symptome auftreten, die häufig unterschätzt und nicht richtig gedeutet werden. Bei Männern kommen diese nicht vor. So wird ein Schlaganfall bei Frauen oft begleitet von:
- Brustschmerzen
- Schluckauf
- Atemnot und Kurzatmigkeit
- Übelkeit und Erbrechen
- Glieder- und Gelenkschmerzen.
Die Schlaganfallsymptome bei der Frau können sich damit von den Anzeichen des Mannes abweichen. Auch die Kopfschmerzen können bei Frauen noch stärker ausfallen als bei Männern, genauso wie das Schwindelgefühl. Das Gefährliche an diesen speziellen Beschwerden ist, dass Sie häufig mit Symptomen anderer harmlosen Krankheiten verwechselt werden.
So merken manche Frauen noch nicht einmal, dass Sie einen Schlaganfall erleiden, sondern denken, sie hätten nur einen kleinen Infekt. Sind die Symptome sind so leicht, dass der Schlaganfall nicht bemerkt wird, spricht man von einem stillen Schlaganfall. Meist werden die neurologischen Schäden in diesem Fall erst Jahre später durch Zufall festgestellt.
Warnzeichen eines Schlaganfalls erkennen und richtig handeln
Ein Schlaganfall ist immer ein Notfall. Sollten Sie bei sich selbst oder einer Person in Ihrem Umfeld zuvor genannte Schlaganfallsymptome erkennen, ist schnelles Handeln gefordert. Rufen Sie sofort den Rettungsdienst und schildern Sie den Verdacht auf einen Schlaganfall. Denn bei einer Durchblutungsstörung im Gehirn zählt jede Sekunde.
Je länger die Durchblutung gestört ist, desto höher ist das Risiko auf gravierende Folgeschäden wie z.B. bleibende Lähmungen, Sprach- oder Bewusstseinsstörungen. Das bedeutet im Umkehrschluss: Je früher ein Schlaganfallpatient behandelt wird, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit auf vollständige Genesung.
Bis der Arzt eintrifft, können Sie folgende Schritte befolgen, um zu helfen:
- Bleiben Sie in der Nähe des Betroffenen.
- Beruhigen und informieren Sie die Person, dass Hilfe unterwegs ist.
- Halten oder stützen Sie die Person, um einen Sturz zu vermeiden.
- Achten Sie darauf, dass die betroffene Person nichts trinkt, da sie sich leicht verschlucken könnte.
- Ist der Betroffene bewusstlos, bringen Sie ihn in die stabile Seitenlage.
- Überwachen Sie die gesamte Zeit Atmung und Puls. Bei einem Herzstillstand müssen sofort Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet werden.
Trifft der Krankenwagen ein, wird der Patient im besten Fall in ein Krankenhaus mit Spezialstation für Schlaganfallpatienten, einer sogenannten Stroke Unit, gebracht, in der die Behandlung stattfindet.
Risikogruppen: Welche Frauen sind besonders häufig betroffen?
Rauchen, Hypertonie, Übergewicht und Bewegungsmangel zählen zu den größten Risikofaktoren und Ursachen für einen Schlaganfall und treffen sowohl auf Männer als auch Frauen zu. Doch neben dem individuellen Lebensstil gibt es auch relevante geschlechtsspezifische Schutz- und Risikofaktoren. So zählen beispielsweise Frauen, die erst später (mit 55 Jahren oder älter) in die Wechseljahre kommen, zu einer Risikogruppe. Ebenso erhöht Bluthochdruck in der Schwangerschaft einen Schlaganfall bei der Frau. Außerdem sind Früh- und Totgeburten ein Indikator für eine erhöhte Schlaganfallgefahr. Weitere Risikofaktoren für einen Schlaganfall sind:
- Demenz
- Grippeinfektion
- zu viel Salz
- nächtlicher Atemstillstand (Schlafapnoe)
- Depressionen
- Hormonelle Verhütung
- Schlafstörungen bzw. Schlafmangel (z.B. durch Schichtarbeit)
- Diabetes
Je nach dem, welche Grunderkrankung die Durchblutungsstörung im Gehirn auslöst, können die Schlaganfallsymptome bei einer Frau variieren.
Quellen:
Was Frauen und Männer beim Schlaganfall unterscheidet, in: ärztezeitung.de
Schlaganfall Ratgeber. 1x1 der Erkrankung, in: hilfefürmich.de