Schlaganfall- und Krebsrisiko erhöht: So gefährlich ist die 42-Stunden-Woche

Derzeit wird eine Verlängerung der Arbeitszeit diskutiert. Doch Studien haben ergeben, dass sich das Schlaganfall- und Krebsrisiko bei einer 42-Stunden-Woche überraschend erhöht. So krank kann zu viel Arbeit machen!

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Die Deutschen müssen wohl mehr arbeiten, um gegen den Fachkräftemangel anzugehen und die Rente zu sichern. Im Gespräch sind die Rente ab 70 Jahren und eine 42-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Doch Studien belegen: Schon zwei Stunden mehr pro Woche haben Auswirkungen auf die Gesundheit.

42-Stunden-Woche erhöht Risiko für Schlaganfall deutlich

Eine Studie, die in der Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht wurde, hat bereits 2015 nachgewiesen: Das Schlaganfallrisiko steigt bei einer 45-Stunden-Woche um ein Drittel im Vergleich zu 35 bis 40 Stunden Arbeit pro Woche. Zudem entdeckten die Studienautor:innen um Professor Mika Kivimäki vom University College in London einen Zusammenhang zwischen längerer Arbeitszeit und Schlafstörungen oder Depressionen.

Auch Krebs und Herzinfarktrisiko bei 42-Stunden-Woche höher

Schon 2 Überstunden pro Woche hätten einen starken Einfluss auf Herzprobleme, berichtet zudem der Arbeitszeitexperte der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), Frank Brenscheidt.

Dies bestätigt eine amerikanische Studie aus dem Jahr 2017: Dazu wurden 18.000 Arbeitnehmer:innen untersucht, die wöchentlich zwischen 35 und 51 Stunden arbeiteten. Das Ergebnis: Bei einer Wochenarbeitszeit über 50 Stunden stieg das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung wie Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Schlaganfall um 42 Prozent. Das Krebsrisiko war sogar um 62 Prozent erhöht.

Unfallrisiko steigt bei 42-Stunden-Woche

Längst bekannt ist zudem, dass auch das Unfallrisiko nach 8 Stunden Arbeit zunimmt. So erklärte Professor Dirk Windemuth vom Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung gegenüber dem MDR: „Wer länger als acht Stunden arbeitet, wird mehr Unfälle verursachen und in Unfälle eher verstrickt. Nach zehn Stunden Arbeit steigt das Risiko noch einmal entscheidend.“

Verlängere sich die Arbeitszeit, verringere sich ja auch automatisch die Erholungszeit, so der Professor. Es steige also die Belastung und gleichzeitig sinke die Regenerationszeit. Dies führe zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie zu Problemen des Bewegungsapparates. Erhöhtes Schlaganfall-, Herzinfarkt, Krebs- und Unfallrisiko: Die 42-Stunden-Woche könnte also zu einer Gefahr für die Gesundheit werden.