Schlaganfall durch Smog
Verschmutzte Luft erhöht das Schlaganfall-Risiko – das ergeben aktuelle Studien. So können Sie sich schützen.
Der Schlaganfall ist in Deutschland nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs die dritthäufigste Todesursache. Neben bekannten Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Übergewicht kann auch die Luftverschmutzung bei seiner Entstehung eine Rolle spielen – das zeigt eine aktuelle Studie schottischer Forscher. Die Wissenschaftler der University of Edinburgh analysierten 94 Studien aus 28 Ländern um zu untersuchen, welchen Einfluss die Luftqualität auf die Häufigkeit von Schlaganfällen hat. Insgesamt wurden 6,2 Millionen Krankenhauseinweisungen und Todesfälle aufgrund eines Schlaganfalls erfasst.
Mit der Luftverschmutzung steigt die Schlaganfall-Rate
Nahm in einer Region die Kohlenmonoxid-Konzentration in der Luft um zehn ppb (parts per billion) zu, stiegen die Krankenhauseinweisungen und Todesfälle wegen Schlaganfall um etwa 1,5 Prozent an. Ähnliche Effekte zeigten sich bei Zunahmen der Feinstaub-, Stickstoffdioxid- und Schwefeldioxid-Konzentrationen in der Luft. Der Grund für diesen Zusammenhang ist laut Vermutungen der Forscher eine durch die Luftverschmutzung bedingte Verengung der Blutgefäße. Sie führt dazu, dass der Blutdruck steigt und mit ihm das Risiko für einen Schlaganfall.
WHO-Warnung vor Luftverschmutzung
Gleichzeitig warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor den Folgen der weltweiten Luftverschmutzung. Laut ihrer aktuellen Analyse sind im Jahr 2012 etwa sieben Millionen Menschen an Krankheiten gestorben, die durch verschmutzte Luft verursacht wurden. Der Schlaganfall zählt dabei neben Erkrankungen der Herzkranzgefäße zu den häufigsten Todesursachen.
Schlaganfall-Auslöser: So viel Feinstaub reicht aus
Eine US-Studie aus dem Jahr 2012 zeigte, dass schon eine geringe Feinstaub-Konzentration in der Luft die Schlaganfall-Rate ansteigen lässt. Dazu werteten Forscher der Brown University in Rhode Island die täglich erfassten Daten einer Messstation für Feinstaubbelastung aus und verglichen sie mit den Einweisungen in ein nahegelegenes Krankenhaus aufgrund von Schlaganfällen. Berücksichtigt wurden nur Patienten, die in einem Umkreis von 40 Kilometern der Messstation lebten. Nachdem sie die Daten von zehn Jahren analysiert hatten, kamen die Wissenschaftler zu folgendem Ergebnis: Bereits eine moderate Feinstaubbelastung von 15 bis 40 µg/m3, wie sie auch in vielen Teilen Deutschlands vorkommt, bedeutete einen Anstieg der Schlaganfall-Einweisungen um 34 Prozent.
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