Schlaganfall-Behandlung: Wie sieht die Therapie aus?
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- Behandlung
- Vorbeugung
- Das sagt der Experte
Bei einem Schlaganfall muss die Therapie so schnell wie möglich erfolgen. Ärzte verwenden für dieses Prinzip den Ausdruck „Time is brain“, also „Zeit ist Gehirn“.
Denn je länger die Blutversorgung unterbrochen ist, desto mehr Zellen sterben ab. Entsprechend schwerer sind die Folgeschäden. Die Schlaganfall-Behandlung richtet sich zudem danach, welche Form des Schlaganfalls vorliegt. Das erkennt der Arzt über bildgebende Verfahren wie beispielsweise eine Computertomografie.

Zur Schlaganfall-Behandlung bei einem verstopften Gefäß gehören
- Medikamente, die das Blutgerinnsel im Kopf auflösen (Thrombolyse)
- Weitere Medikamente, die dafür sorgen, dass die Blutgerinnung herabgesetzt wird und sich der Pfropf nicht weiter vergrößert
- Abweichende Werte werden über Medikamente reguliert (z. B. Blutdruck, Blutzucker, Blutfette)
Die Thrombolyse-Behandlung kann nur maximal viereinhalb Stunden nach dem Schlaganfall für die Therapie eingesetzt werden. Anschließend ist sie nicht mehr empfehlenswert, weil ihr Effekt zu gering wäre.
Stent-Thrombektomie zur Schlaganfall-Behandlung
Eine neue Methode zur Schlaganfall-Behandlung ist die sogenannte Stent-Thrombektomie. Dieses Verfahren wird angewendet, wenn ein Schlaganfall durch ein Blutgerinnsel ausgelöst wurde, sich aber nicht durch Medikamente auflösen lässt. Bei dieser Thrombektomie-Methode wird das Gerinnsel im Gehirn mithilfe eines Katheters herausgezogen. Dafür schiebt der behandelnde Arzt den Stent (ein Röhrchen aus Metall, dass sich aufspreizen lässt) durch die Leiste bis hoch ins Gehirn. Der Stent fängt dort er das Blutgerinnsel wie mit einem Käfig ein und zieht ihn durch die Körperarterie einfach heraus. Die Stent-Thrombektomie wird auch als Notfallmaßnahme eingesetzt, um größere Gesundheitsschäden beim Patienten zu vermeiden.
Zu einer Schlaganfall-Behandlung nach einer Hirnblutung gehören folgende Maßnahmen
- Bei starken Einblutungen kann eine Operation notwendig sein. Das genaue Verfahren hängt von der individuellen Situation des Patienten ab (z. B. Öffnen der Schädeldecke zur Druckentlastung, Entfernen des Blutergusses, Schließen eines geplatzten Aneurysmas).
- Alle Werte werden kontrolliert und gegebenenfalls über Medikamente reguliert (z. B. Blutdruck, Blutzucker, Blutfette).

Zur Schlaganfall-Behandlung gehört auch ein anschließender Reha-Aufenthalt
Ein sehr wichtiges Element der Schlaganfall-Behandlung sind die anschließenden Rehabilitationsmaßnahmen. Die Schäden, die durch die fehlende Sauerstoff-Versorgung entstanden sind, können zum Teil wieder ausgeglichen werden, indem andere Bereiche des Gehirns diese Aufgabe übernehmen. Das ist allerdings nur durch intensives Training möglich. Auf einer spezialisierten Stroke Unit machen die Therapeuten bereits ab dem ersten Tag mit den Patienten kleinen Übungen, die nach und nach gesteigert werden. Nach dem Klinikaufenthalt schließt sich eine mehrwöchige Reha an.
Nach einem Schlaganfall werden diese Therapien eingesetzt
- Physiotherapie
- Ergotherapie
- Logopädie
- Neuropsychologie
- Physikalische Therapie
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