Der Schlafmohn - Ursprung des Morphin
Die im Schlafmohn enthaltenen Alkaloide, allen voran das Morphin, dienen als Schmerzmittel. Morphin und seine Derivate sind starke, allesamt verschreibungspflichtige Betäubungsmittel.

Schlafmohn: Anwendung und Heilwirkung
Bezeichnung: Papaver somniferum Familie: Mohngewächse (Papaveraceae) Gattung: Mohn (Papaver)
Die betäubende und schmerzstillende Wirkung des im Schlafmohn enthaltenen Opiums ist seit vielen 1000 Jahren bekannt. Sie ist auf die enthaltenen Alkaloide, allen voran das Morphin, zurückzuführen. Seit der Isolierung des Morphins durch den Apotheker Friedrich Wilhelm Sertürner steht ein zuverlässig dosierbares Schmerz- und Betäubungsmittel zur Verfügung.
Morphin und seine Derivate sind allesamt verschreibungspflichtig. Je nach Wirkstoffkonzentration ist sogar eine besonders stark reglementierte Verordnung auf BTM-Rezept notwendig.
Die Frucht der Pflanze wurde in der Vergangenheit in den traditionellen Anbaugebieten bei Krämpfen im Magen-Darm-Bereich, im Bereich der Gallenwege und des Urogenitalapparates verwendet. Daneben wurde sie als Tee auch Kindern zur Beruhigung gegeben.
Die Wirkstoffe des Schlafmohns haben auch eine starke obstipierende Wirkung. Früher galt Morphium oder Opium auch als wirksames Durchfallmittel. Im Gegenzug müssen Schmerzpatienten, die mit morphinhaltigen Schmerzmitteln behandelt werden, in der Regel eine abführende Begleittherapie erhalten.
Im Schlafmohn enthaltene Wirkstoffe
Über 40 Alkaloide im Milchsaft (u.a. Morphin, Noscapin, Thebain, Codein, Papaverin), organische Säuren, Schleimstoffe. Die Samen enthalten fettes Öl mit Linolsäure, Ölsäure, Linolensäure, Palmitin- und Stearinsäure.
Botanik

Der Schlafmohn ist eine aufrechte mehr als einen Meter hoch werdende Kulturpflanze, die blaugrün bereift ist und länglich-eiförmige Blätter hat. Die Blüten des Schlafmohns sind auffallend groß und haben einen zweiblättrigen Kelch. Dieser fällt beim Aufblühen ab. Die vier Blütenblätter sind weiß bis violett. Der Schlafmohn blüht von Mai bis August. Die Früchte sind Kapseln, die viele Samen enthalten.
Verbreitung
Der Ursprung des Schlafmohns lässt sich durch die jahrtausendlange Nutzung als Kulturpflanze nicht zurückverfolgen. Vermutlich ist der heutige Schlafmohn eine alte Zuchtform. Hauptlieferanten des Rohstoffs Opium, des getrockneten Milchsafts aus der Kapsel, sind Afghanistan, Birma sowie einige ehemalige Sowjetrepubliken. In Indien, Türkei und Bulgarien wird die Pflanze für die offizielle Weiterverarbeitung durch pharmazeutische Industrie angebaut.
Andere Namen des Schlafmohns
Blaumohn
Aus Opium wird auch das Rauschgift Heroin gewonnen. Das hohe Suchtpotenzial und die Gefahr des Atemstillstands durch die dämpfende Wirkung auf das Atemzentrum haben dazu geführt, dass (nicht nur) in Deutschland der Anbau von Schlafmohn verboten ist.
In Lebensmittel verarbeitete Mohnsamen haben keine berauschende Wirkung und sind nach heutigem Kenntnisstand nicht gesundheitsgefährdend. Der massive Verzehr kann allerdings bei einem Drogentest zu einem positiven Ausschlag führen.
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