Schilddrüsenüberfunktion behandeln: Welche Therapie gibt es?

Aus der Serie: Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)

Wie sich eine Schilddrüsenüberfunktion behandeln lässt, hängt vor allem davon ab, welche Art der Hyperthyreose vorliegt.

Wie kann eine Schilddrüsenüberfunktion behandelt werden?

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion kommen folgende Behandlungen infrage:

  • Medikamente, welche die Produktion von Schilddrüsenhormonen hemmen (thyreostatische Therapie)
  • operative Entfernung von Teilen der Schilddrüse
  • Radiojodtherapie

Wie lässt sich eine Schilddrüsenüberfunktion behandeln? Bei der Radiojodtherapie erhält der Patient radioaktives Jod, das Schilddrüsengewebe zerstört

Schilddrüsenüberfunktion behandeln mit Medikamenten

Medikamente, die die Schilddrüse daran hindern, Schilddrüsenhormone zu bilden und abzusondern, heißen Thyreostatika. Sie halten den Schilddrüsenhormon-Spiegel auf einem normalen Niveau. Es gibt verschiedene Wirkstoffe und Wirkstoffgruppen, die thyreostatisch wirken:

  • Thioharnstoffe: z. B. Carbimazol, Thiamazol
  • Iodide: Natrium- oder Kaliumjodid
  • Natriumperchlorat

Die Medikamente, die bei einer Schilddrüsenüberfunktion-Behandlung infrage kommen, setzen an jeweils unterschiedlichen Stellen der Hormonproduktion und -freisetzung in der Schilddrüse an. So hemmen zum Beispiel Thioharnstoffe ein Enzym, das bei der Hormonproduktion eine Rolle spielt, während Iodide verhindern, dass die gebildeten Hormone aus der Schilddrüse in den Blutkreislauf gelangen.

Wann ist eine Schilddrüsenoperation nötig?

Eine Operation ist erst dann möglich, wenn die Schilddrüsenwerte im Blut normal sind. Deshalb ist in der Regel zunächst eine thyreostatische Behandlung notwendig. Die Operation kommt bei einer Schilddrüsenüberfunktion als Behandlung infrage, wenn der Patient einen sehr großen Kropf hat, der umliegendes Gewebe verdrängt und dadurch zum Beispiel zu Schluckbeschwerden oder Atemproblemen führt, wenn die Möglichkeit besteht, dass ein bösartiger Schilddrüsentumor vorliegt, oder bei einer thyreotoxischen Krise (zu viele freie Schilddrüsenhormone im Blut).

Schilddrüsenüberfunktion behandeln mit Radiojodtherapie

Bei der Radiojodtherapie erhält der Patient radioaktives Jod, das Schilddrüsengewebe zerstört. Diese Behandlung wirkt bei einer Schilddrüsenüberfunktion allerdings erst nach ein paar Wochen – daher ist hier eine zusätzliche thyreostatische Therapie mit Medikamenten notwendig. Die Radiojodtherapie kommt infrage bei Betroffenen, die die Basedow-Krankheit haben, bei denen eine Schilddrüsenautonomie vorliegt, die nur einen kleinen Kropf haben oder bei Patienten, bei denen die Schilddrüsenüberfunktion nach einer Operation wieder aufgetreten ist oder die nicht operiert werden können.