Sauna bei Erkältung: Darf ich das?
Viele Menschen nutzen die Sauna, um das Immunsystem zu stärken. Aber ist Sauna bei Erkältung auch eine gute Idee? Oder schadet das der Gesundheit eher? Was Sie beachten müssen und wann man keinesfalls mit einer Erkältung in die Sauna gehen sollte.
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- Erkältung und Sauna: Zum Vorbeugen ideal
- Mit Erkältung in die Sauna – das Märchen vom Ausschwitzen
- Sauna bei Erkältung: Ist das gesund?
- Hilft Sauna gegen Erkältung im Anfangsstadium?
- Sauna bei Erkältung ohne Fieber: In die Sauna bei leichter Erkältung?
- Keinesfalls in die Sauna bei Grippe
- Wann man mit Schnupfen in die Sauna darf
- Ist Sauna nach der Erkältung hilfreich?
- Ist ein Dampfbad bei Erkältung gut oder schlecht?
- In die Infrarot-Sauna bei Erkältung: Besser nicht
Halsschmerzen, Husten, Schnupfen: Eine Erkältung (grippaler Infekt) erwischt jeden hin und wieder. Anhänger des Schwitzens sind sich dann oft nicht sicher, in welchem Fall sie auch mit Erkältung in die Sauna, ins Dampfbad oder in die Infrarotsauna gehen dürfen. Ist Sauna bei Erkältung hilfreich oder schadet sie dem Körper?

Erkältung und Sauna: Zum Vorbeugen ideal
Als Erkältungsprophylaxe ist ein Besuch in der Sauna perfekt. Regelmäßiges Saunieren hat viele positive Auswirkungen auf den Körper:
Stoffwechsel und Kreislauf werden angeregt.
Die Durchblutung verbessert sich, die natürliche Wärmeregulierung wird gefördert.
Die Atemwege können Viren besser abwehren.
Immunsystem und Abwehrkräfte werden gestärkt.
Außerdem wirkt der Saunagang auch gegen Stress und fördert das Wohlbefinden.
Mit Erkältung in die Sauna – das Märchen vom Ausschwitzen
Wenn das Saunieren die Körperabwehr stärkt, hilft Sauna bei Erkältung doch bestimmt auch – oder? Damit lassen sich die Erreger einfach ausschwitzen, könnte man meinen. Aber das Gegenteil ist der Fall: Bei einer Erkältung bekämpft das Immunsystem die Virusinfektion. Es arbeitet also schon auf Hochtouren und muss sich darauf konzentrieren, damit der Körper schnell wieder genesen kann.
Außerdem haben Keime in der feuchtwarmen Umgebung leichtes Spiel und können sich leicht verbreiten. So infiziert man eventuell sogar andere Besucher:innen mit dem Virus. Allein schon aus diesem Grund sollte der Saunagang tabu sein, wenn man erkältet ist.
Sauna bei Erkältung: Ist das gesund?
Wenn man krank ist, sollte man auf Saunagänge verzichten. Der Körper ist mit der Bekämpfung der Krankheitserreger beschäftigt und kann daher keine weitere Herausforderung gebrauchen. Denn der extreme Wechsel von der Hitze in der Sauna zum kalten Abduschen und Abkühlen danach bedeutet zusätzlichen Stress.
Das können die Folgen sein:
Die Schleimhäute trocknen aus, die Erreger vermehren sich schneller und die Erkältung kann sich noch verschlimmern.
Das Herz-Kreislauf-System wird belastet.
Es kann schlimmstenfalls zu einer Herzmuskelentzündung kommen.
Am besten lässt man den Körper in Ruhe, durch natürliches Fieber und Schwitzen unter der Bettdecke kuriert er sich selbst.
Hilft Sauna gegen Erkältung im Anfangsstadium?
Wer oft in die Sauna geht, den Körper an den Temperaturwechsel gewöhnt hat und über gute Abwehrkräfte verfügt, könnte sein Immunsystem bei Erkältung durch den Saunagang noch mal anregen.
Sicher ist das jedoch nicht – es kann die Symptome auch verschlimmern. Auch für Geübte ist daher Saunabaden nur bei niedrigen Temperaturen ratsam. Wer sich dem Schwitzbad nur selten aussetzt, sollte die Sauna bei beginnender Erkältung auf jeden Fall meiden: Ein einfacher Schnupfen kann sich sonst zu einem ausgewachsenen grippalen Infekt entwickeln.
Sauna bei Erkältung ohne Fieber: In die Sauna bei leichter Erkältung?
Mit einer leichten Erkältung in die Sauna zu gehen, stellt für erfahrene und erprobte Saunagänger:innen möglicherweise kein Problem dar. Man sollte immer auf seinen Körper hören und im Zweifelsfall lieber auf das Schwitzen verzichten. Wenn man sich dennoch dafür entscheidet, sollte man höchstens zwei Saunagänge bei niedrigeren Temperaturen durchführen. Für Anfänger:innen ist der Besuch der Sauna bei Halsschmerzen, Husten & Co. auch in leichten Fällen nicht empfehlenswert.
Erkältet in die Sauna: Vorsicht bei schweren Symptomen
Saunieren bei Erkältung ist vor allem tabu, wenn die Symptome stark sind. Insbesondere Fieber belastet den Organismus enorm – erhöht sich die Temperatur in der Sauna noch, riskiert man einen Kreislaufkollaps.
Keinesfalls in die Sauna bei Grippe
Bei Erkältung tut Sauna nicht gut. Das gilt bei einer richtigen Grippe umso mehr: Die Gefahr eines Kreislaufzusammenbruchs ist groß. Wer trotz Grippe in die Sauna geht, schadet seinem Körper und muss mit gesundheitlichen Folgen rechnen. Auch für erfahrene Saunabesucher:innen ist Saunieren bei einer Grippe schädlich.
Wann man mit Schnupfen in die Sauna darf
Sauna bei Schnupfen (Rhinitis) stellt eine Ausnahme dar – nämlich dann, wenn es sich nicht um eine virale Erkrankung, sondern um eine allergische Rhinitis handelt. Durch die erhöhte Körpertemperatur werden die Abwehrzellen aktiviert. Die Blutgefäße weiten sich und die Schleimhäute werden besser durchblutet. Dadurch reduzieren sich die Allergiebeschwerden.
Die Wärme löst zudem die verkrampfte Muskulatur in den Bronchien, weshalb sie auch bei allergischem Husten guttut. Ein Saunabesuch ist daher für Allergiker nicht nur in der kalten Jahreszeit, sondern vor allem in der Pollenflugsaison empfehlenswert.
Ist Sauna nach der Erkältung hilfreich?
Nach einer Erkältung spricht nichts gegen einen Saunagang. Allerdings sollte man warten, bis die Erkältungssymptome vollständig abgeklungen sind und man sich fit genug fühlt. Dann vermehren sich die Erreger nicht mehr, sodass man nicht mehr ansteckend ist. Hat sich der Körper gut erholt, kann er auch mit dem Hitze-Kälte-Wechsel besser umgehen. Wichtig ist dennoch, es langsam anzugehen und den Saunabesuch bei den geringsten Anzeichen einer Überlastung, etwa Schwindel oder Schwächegefühl, sofort zu beenden.
Ist ein Dampfbad bei Erkältung gut oder schlecht?
Ein Dampfbad kann Expert:innen zufolge bei leichten Beschwerden förderlich sein. Die milde Wärme von 45 bis 55 °C und das Einatmen der feuchten Luft kann trockenen Schleimhäuten entgegenwirken, die Bronchien entkrampfen und die Durchblutung fördern, was die Immunabwehr stärkt.
Doch auch hier gilt: Der Besuch einer Dampfsauna bei Erkältung kann den Kreislauf überfordern, vor allem, wenn man erkältet ist. Daher ist es wichtig, sich zwischen den Gängen eine Pause einzulegen und allzu große Temperaturschwankungen, zum Beispiel durch eine kalte Dusche, zu vermeiden. Bei Herz-Kreislauf-Problemen oder hohem Blutdruck ist das Dampfbad nicht zu empfehlen. Hinzu kommt natürlich auch hier die Ansteckungsgefahr für andere.
In die Infrarot-Sauna bei Erkältung: Besser nicht
Im Gegensatz zur finnischen Sauna wird die Temperatur in einer Infrarot-Kabine nicht so hoch erhitzt, sie liegt zwischen 35 und 50 °C. Die Körperwärme wird erst durch die Infrarotstrahlen produziert, die in die Haut eindringen und den Körper von innen erhitzen. Dies nennt man auch Tiefenwärme.
Anders als bei der Sauna geht man hier nur einmal in die Kabine, bleibt dafür aber rund 30 Minuten lang. Eine Abkühlung ist danach nicht notwendig. Die Infrarot-Sauna soll unter anderem die Durchblutung fördern und Schmerzen lindern.
Ist man erkältet, raten Fachleute jedoch von der Nutzung ab. Wie bei der heißen Sauna kann auch hier der Körper überlastet werden und mit Kreislaufproblemen reagieren. Die Luft ist trocken, wodurch die Atemwege noch mehr austrocknen und die Erreger sich leichter vermehren können.
Grundsätzlich ist es also keine gute Idee, erkältet in die Sauna zu gehen. Lediglich für geübte Menschen ist ein Besuch der Sauna bei Erkältung möglich – und dies auch nur bei leichten Symptomen.