Sanfte Mittel gegen Reiseübelkeit

Es beginnt mit blasser Gesichtshaut, auffälligem Drang zum Gähnen oder Kopfschmerzen. Später können Schweißausbrüche, Übelkeit und Erbrechen dazukommen. Schwerste Komplikation: Kreislaufkollaps. Die Reiseübelkeit oder Reisekrankheit verdirbt vielen Betroffenen den Urlaub.
Dahinter steckt eine Fehlregulation des Gehirns. Es kann die Signale aus dem Gleichgewichtsorgan im Innenohr („Bewegungsmelder”) und die der Augen nicht optimal zuordnen. Diese widersprechen sich beim Fahren, Fliegen oder auf dem Schiff. Die Augen signalisieren Bewegung – etwa im Auto, wenn die Landschaft draußen vorbeifliegt – der Bewegungssensor zeigt dagegen durch das Stillsitzen Ruhe an.
Um die Beschwerden zu vermeiden, lässt sich eine Menge tun: Generell hilfreich sind Entspannungsübungen wie Yoga, autogenes Training oder Muskelentspannung nach Jacobson. Diese Techniken lassen sich in speziellen Kursen erlernen. Auch Akupunktur schützt: Spezielle Armbänder (aus der Apotheke) massieren die entsprechenden Punkte am Handgelenk. Nehmen Sie vor der Abreise und unterwegs nur leichte, fettarme Kost zu sich, zum Beispiel eine Banane, Zwieback, Salzbrezeln oder ein Brötchen ohne Belag. Auf keinen Fall mit leerem Magen auf Fahrt gehen. Kaugummi oder Gummibärchen kauen kann die Übelkeit verhindern.

Grundsätzlich sollten Sie unterwegs immer frische Luft haben. Schauen Sie im Auto oder Bus nach vorne auf die Straße. Lesen Sie nicht während der Fahrt. Schon der Blick in die Karte kann die Übelkeit verstärken. Im Flugzeug sollten Sie einen Platz am Gang haben und zwischendurch immer mal aufstehen. Oder den Sitz zurückklappen und die Augen schließen. Auf dem Schiff gilt der Mittelteil als idealer Platz. Passen Sie sich den Bewegungen an, stemmen Sie sich nicht dagegen. Fixieren Sie einen Punkt am Horizont.
Wirkungsvolle Naturmittel gegen Reiseübelkeit sind Ingwer oder Teebaumöl (aus der Apotheke). Lassen Sie sich am besten vor Ort beraten.
Bei sehr schlimmer Reisekrankheit sind stärkere Medikamente zu empfehlen, die es rezeptfrei als Dragees oder Kaugummis gibt. Weil sie Nebenwirkungen wie etwa Müdigkeit haben, sollte man sich dabei jedoch besser vom Hausarzt beraten lassen.