Sandfloh-Biss: Behandlung und Tipps zur Vorbeugung!

Ein Sandfloh-Biss kann einem die sommerliche Strandromantik gehörig vermiesen – denn er macht heftige Beschwerden und kann sogar gefährlich werden. Wie reagiere ich richtig bei einem Sandfloh-Befall?

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Ein Sandfloh-Biss kann gefährliche Infektionen nach sich ziehen – darum ist es wichtig, im Ernstfall richtig zu reagieren.

Was sind Sandflöhe?

Sandflöhe sind blutsaugende Parasiten. Die weiblichen Tiere brauchen einen Wirt zur Eiablage. Dazu legen sich die etwa ein Millimeter großen Weibchen im Sand „auf die Lauer“ und bohren sich bei ihren Opfern typischerweise zwischen die Zehen oder unter die Zehennägel.

Von dort aus arbeiten sie sich bis zum nächsten Blutgefäß vor – dieser Vorgang kann 30 Minuten bis zu mehrere Stunden dauern. Das Hinterteil des Flohs bleibt dabei über der Hautoberfläche – das Weibchen nutzt es als „Ausgang“ für Ausscheidungen, zur Befruchtung sowie zur Eiablage. Das Hinterteil ist als kleiner schwarzer Punkt zu sehen.

Während das Weibchen in seinem Opfer verweilt, wird es von vorbeikommenden Männchen befruchtet. Anschließend legt es mehrere Tausend Eier, die auf den Boden fallen und sich dann zu Sandflöhen entwickeln. Nach drei bis fünf Wochen stirbt der Sandfloh und fällt von der Haut seines Wirts ab.

Vorkommen: Gibt es Sandflöhe an der Ostsee und Nordsee?

An den deutschen Küsten gibt es keine Sandflöhe – die Tiere brauchen ein warmes Klima um zu überleben. Ursprünglich kommen sie aus Brasilien; von dort breiteten sie sich in ganz Südamerika, Teilen Asiens und in Afrika südlich der Sahara aus. Im Zuge der Klimaerwärmung haben sie sich inzwischen auch bis in einige Mittelmeerregionen „vorgearbeitet“.  

Tungiasis: Wie äußert sich die Sandfloh-Krankheit?

Der Sandfloh-Befall wird auch als Sandfloh-Krankheit (Tungiasis) bezeichnet. Folgende Symptome treten typischerweise auf:

  • Kurz nach dem Befall zeigen sich in der Regel mehrere heftig juckende Bissstellen (deutlich stärkerer Juckreiz als bei einem Mückenstich).
  • Nach ein bis zwei Tagen schwillt die Region um den Biss zu einem erbsengroßen Knötchen an und verfärbt sich weißlich.
  • Nach der Eiablage (nach zwei bis drei Wochen) können um den Biss herum ein Fremdkörpergefühl und Schmerzen entstehen.  

Sandfloh-Biss kann zu Komplikationen führen

In die Bisswunde können Bakterien eindringen – besonders dann, wenn die Haut durch Kratzen zusätzlich verletzt wird; dann droht eine sogenannte Superinfektion, also eine „Zweitinfektion“, die bis zur Blutvergiftung führen kann.  

Wie werden Sandfloh-Bisse behandelt?

Besteht Verdacht auf einen Sandfloh-Biss, sollte eine Ärzt:in aufgesucht werden – denn der Parasit sollte keinesfalls selbst „herausgepult“, sondern stets chirurgisch entfernt werden. Zusätzlich kann ein Antibiotikum verschrieben werden, um Superinfektionen zu vermeiden. Auch die Auffrischung der Tetanusimpfung ist je nach Impfstatus angeraten.

Trotz heftigen Juckreizes sollten Betroffene nach Möglichkeit vermeiden zu kratzen – denn das erhöht das Risiko einer Infektion deutlich. Um den Juckreiz zu stillen, können Kühlen und das Auftragen von juckreizhemmenden Gels hilfreich sein.

Schutz vor Sandflöhen: Die besten Tipps

In Verbreitungsgebieten von Sandflöhen sollten Strandurlauber sich gut wappnen – diese beiden Methoden haben sich bewährt:

  • Festes Schuhwerk: Auch wenn ein Strandspaziergang mit Turnschuhen nicht gerade attraktiv klingt – feste Schuhe, am besten in Verbindung mit Socken und langen Hosen, sind wohl die sicherste Vorbeugung vor Sandfloh-Bissen.
  • Kokosöl: Einer 2013 veröffentlichten Studie von Forschenden aus Deutschland und Madagaskar zufolge wirkt ein auf Kokosöl basierendes Insektenschutzmittel sehr effektiv vorbeugend gegen Sandflöhe – als Hausmittel kann es darum helfen, freie Hautstellen mit Kokosöl einzureiben. Der Sonnenschutz sollte im Anschluss darüber aufgetragen werden.

Diese beiden Methoden können helfen, einem Sandfloh-Biss vorzubeugen; wenn es doch dazu kommt, sollten Sie in jedem Fall eine Ärzt:in aufsuchen.

Quellen:

Tungiasis, in: tropeninstitut.de

Thielecke, Marlene, et al. (2013): Prevention of tungiasis and tungiasis-associated morbidity using the plant-based repellent Zanzarin: a randomized, controlled field study in rural Madagascar, in: PLoS neglected tropical diseases