Rückenschmerzen-Ursachen: Die häufigsten Auslöser
Rückenschmerzen können viele verschiedene Ursachen haben. Häufig lässt sich kein spezieller Auslöser erkennen (unspezifische Rückenschmerzen). Andernfalls schmerzt der Rücken vor allem bei Abnutzung (Degeneration) der Wirbelsäule im Alter, bei Übergewicht und Fehlbelastung, Stress und Unzufriedenheit oder anderen Gründen.
Mögliche Ursachen von Rückenschmerzen
Fehl- und Überbelastung, etwa durch Übergewicht, einseitige Belastungen am Arbeitsplatz, schweres Heben – wer langfristig seinen Rücken stark und einseitig belastet, riskiert, dass er seine Wirbelsäule „abnutzt“ (Degeneration) und damit den Bandscheiben und Wirbelknochen schadet.
Wirbelgelenkarthrose/Facettengelenksarthrose
Dies ist eine häufige Folge des Alters und auch einseitiger Belastung. Der Knorpel der Wirbelgelenke baut sich ab, die Wirbelknochen setzen dagegen vermehrt Knochenmasse an. Die betroffenen Wirbelgelenke versteifen; eine mögliche Rückenschmerzen-Ursache.
Bandscheibenvorfall
Rutscht eine Bandscheibe aus ihrer natürlichen Position zwischen den Wirbeln heraus, kann sie Nerven reizen und Rückenschmerzen auslösen. Ärzte unterscheiden die Bandscheibenvorwölbung (Protrusion), den Bandscheibenvorfall (Diskushernie) und die sogenannte Sequestrierung – abhängig davon, wie weit die Bandscheibe verrutscht ist und ob sich Bandscheibengewebe abgelöst hat. Meistens ist die Lendenwirbelsäule betroffen, seltener die Halswirbelsäule. Übrigens: Die meisten Bandscheibenvorfälle verursachen keine Beschwerden. Sollten Sie aber Lähmungen oder Gefühlsverlust bemerken, ist ein sofortiger Arztbesuch wichtig!

Einengung des Wirbelkanals
Eine sogenannte Spinalkanalstenose entsteht, wenn sich im Alter die Wirbelknochen verändern. Meist lagert sich Knochensubstanz an, welche als Ausziehung (Spondylophyt) am Wirbel den Wirbelkanal einengt. Auch Bandscheiben können sich Richtung Wirbelkanal vorwölben und auf die Nerven drücken.
Wirbelgleiten
Beim Wirbelgleiten (Spondylolisthesis) sind einzelne Wirbel nicht ausreichend in der Wirbelsäule verankert. Sie rutschen unter Belastung bauchwärts und gelten als eine mögliche Rückenschmerzen-Ursache. Die Neigung zu Wirbelgleiten kann angeboren sein. Häufig gleiten Wirbel, wenn Bandscheiben durch Abnutzung schmaler werden und dadurch mehr Bewegungsspielraum für die Wirbel gegeben ist. Bänder und Muskeln können die Wirbel dann nur bedingt in ihrer Position halten.
Unfälle, Verletzungen
Sie verursachen Rückenschmerzen, wenn der Rücken beziehungsweise die Wirbelsäule betroffen ist. Bei Auffahrunfällen ist ein sogenanntes Schleudertrauma möglich. Einerseits können starke Belastungen durch einen Unfall die Rückenschmerzen-Ursache sein, andererseits besteht die Gefahr, dass bei offenen Verletzungen am Rücken Keime in die Wunde eindringen und Entzündungen an der Wirbelsäule auslösen.
Osteoporose (Knochenschwund)
Vor allem im Alter und bei Frauen nimmt die Knochendichte ab. Schreitet der Knochenschwund fort, sind Veränderungen der Wirbelknochen und „Ermüdungsbrüche“ (sogenannte Sintern) möglich.
Entzündungen
Entzünden sich die Wirbelknochen (Spondylitis) und/oder die Bandscheiben (Diszitis), sind Rückenschmerzen die Folge. Auslöser sind Bakterien wie Staphylokokken („Eiterbakterien“) und selten auch Tuberkulose-Keime (Mykobakterien). Die Erreger können über Entzündungsherde im Körper, durch ärztliche Eingriffe oder Verletzungen zur Wirbelsäule gelangen. Eine Form der Entzündung – und Ursache starker Rückenschmerzen – ist ein Abszess.
Skoliose
Eine Skoliose ist ein Schiefstand der Wirbelsäule. Sie kann angeboren oder erworben sein. Als Folge sind die Wirbelknochen und Rückenmuskulatur einseitig belastet – Verspannungen, Arthrose und Rückenschmerzen können die Folge sein.
Veränderung der Wirbelsäule
In einigen Fällen bildet sich die Wirbelsäule schon vorgeburtlich, in der fetalen Entwicklung, nicht typisch aus. Nachträglich verändert sich die Form der Wirbelsäule manchmal durch zu weiche Knochen (sog. Osteomalazie), etwa als Folge eines Vitamin D-Mangels (Rachitis). Solche Veränderungen können zu Rückenschmerzen-Ursachen werden.
Morbus Scheuermann
Wachstumsstörung der Wirbelsäule. Veränderungen machen sich bei Jugendlichen bemerkbar und führen zu einem verstärkten Rundrücken oder anderen Fehlhaltungen.
Morbus Bechterew

Dabei handelt es sich um eine entzündlich-rheumatische Erkrankung der Wirbelsäule, die zur Versteifung von Wirbelgelenken führen kann.
Tumor-Erkrankungen
Selten ist Krebs die Ursache von Rückenschmerzen, z. B. bei Knochenmetastasen in der Wirbelsäule.
In manchen Fällen liegen bei Rückenschmerzen die Ursachen außerhalb des Rückens. So können Schmerzen etwa vom Bauchraum in den Rücken ausstrahlen. Auch führen starker Stress, seelische Anspannung und Unzufriedenheit häufig zu Rückenschmerzen (psychosomatische Beschwerden). Das Gleiche gilt für Depressionen, Angststörungen und weitere psychische Erkrankungen.
Weitere mögliche Ursachen von Rückenschmerzen
- Erkrankungen und Schmerzen im Bauchbereich, etwa von Magen, Darm, Nieren, Harnleitern, Gallenblase oder Bauchspeicheldrüse
- Regelschmerzen, Erkrankungen der Gebärmutter/der weiblichen Geschlechtsorgane
- Gefäßveränderungen, Aussackungen von Blutgefäßen
- Nervenveränderungen, etwa eine Nervenentzündung (Neuritis)
- Psychosomatische Ursachen – Stress und seelische Probleme wirken sich auf den Körper aus und können unter anderem zu Rückenschmerzen führen.
- Psychische Erkrankungen, etwa Depressionen
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