Rote Flecken auf der Kopfhaut: 8 Ursachen des Ausschlags
Rote Flecken auf der Kopfhaut sind oft mit Juckreiz verbunden und für Betroffene daher sehr unangenehm. Um die richtige Behandlung einleiten zu können, sollte der Ausschlag auf der Kopfhaut ärztlich untersucht werden – doch welche Ursachen stecken dahinter? Und was hilft bei juckenden roten Punkten auf der Kopfhaut?

Rote Flecken auf der Kopfhaut sind meist von Haaren verborgen, weswegen viele Betroffene sie erst entdecken, wenn die Stellen zu jucken beginnen. Es gibt aber auch rote Flecken auf der Kopfhaut ohne Juckreiz, denn hinter den Hautveränderungen können sich sehr unterschiedliche Ursachen verbergen.
Wie sich ein Ausschlag auf der Kopfhaut bemerkbar macht
Die Kopfhaut ist normalerweise behaart. Ausschlag in diesem Bereich fällt daher oftmals nur zufällig auf oder wenn weitere Symptome hinzukommen. Das können zum Beispiel sein:
Juckreiz
Schuppenbildung
Nässen
Wärmegefühl
Haarausfall
Ausbreitung des Ausschlags auf weitere Körperregionen
Diese Ursachen können rote Flecken auf der Kopfhaut haben
Die Liste der möglichen Ursachen ist lang. Dabei gibt es auf der einen Seite Auslöser, die in einem direkten Zusammenhang mit der Kopfhaut stehen, etwa ein Lausbefall oder eine allergische Reaktion auf ein Shampoo.
Auf der anderen Seite stehen Erkrankungen, die sich zwar über Ausschlag auf der Kopfhaut äußern können, dort aber nicht ihren Ursprung haben, etwa die chronische Hauterkrankung Neurodermitis oder die sogenannte Gürtelrose, die durch Viren ausgelöst wird.
Die Begleitsymptome können Hinweise für die Art der Erkrankung oder Infektion liefern. Diese 8 Ursachen kommen bei roten Flecken auf der Kopfhaut infrage:
1. Pilzinfektionen verursachen rote Flecken auf der Kopfhaut mit Juckreiz
Ein möglicher Auslöser für einen juckenden Ausschlag am Kopf können Pilzinfektionen sein. Meistens sind Kinder betroffen. Die Pilze werden beispielsweise beim Spielen oder Kuscheln mit befallenen Haustieren übertragen und können dann auf die menschlichen Familienmitglieder übergehen.
Erstes Anzeichen ist oft ein kreisrunder, scharf abgegrenzter roter Fleck auf der Kopfhaut, dem weitere Infektionsherde folgen. Juckreiz, Haarausfall, Schuppen und übelriechende Entzündungen können hinzukommen.
2. Rote Flecken am Kopf durch das seborrhoische Ekzem
Auch beim sogenannten seborrhoischen Ekzem können sich rote Flecken am Kopf und im Gesicht bilden. Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Haut, die nicht ansteckend ist. Zusätzlich treten meist gelbliche, fettig-glänzende Schuppen auf. Die roten Flecken auf der Kopfhaut zeigen sich oft ohne Juckreiz.
Man vermutet, dass bei dieser Erkrankung mehrere Ursachen zusammenkommen, vor allem eine verstärkte Talgbildung (Seborrhoe), Hautkeime wie Pilze sowie eine geschwächte Immunabwehr.
Wie es zu trockener Kopfhaut mit roten Flecken und Schuppen kommen kann
Eine trockene Kopfhaut ist eine häufige Ursache von juckendem Ausschlag auf der Kopfhaut mit Schuppen, der in der Folge auch mit Entzündungen der Kopfhaut einhergehen kann. Bei feinen trockenen Schuppen produziert die Kopfhaut zu wenig Talg, wodurch sie austrocknet. Es ist auch möglich, dass die Haut durch äußere Einflüsse zu stark austrocknet, etwas durch ungeeignete Haarpflegeprodukte oder zu häufiges Waschen der Haare.
3. Rote Flecken und Schuppen auf der Kopfhaut bei einer Schuppenflechte
Eine weitere mögliche Ursache für Hautausschlag am Kopf ist die sogenannte Schuppenflechte (Psoriasis). Dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die sich überall am Körper zeigen kann. Kopf, Ellbogen, Knie und Rücken sind jedoch typische Stellen. Erkennbar ist sie dann an roten, juckenden Flecken auf der Kopfhaut (und an anderen betroffenen Körperstellen), die mit silbrigen Schuppen, sogenannten Plaques, bedeckt sind.
4. Intensiver Juckreiz und rote Flecken auf dem Kopf durch Neurodermitis
Auch die chronische Hauterkrankung Neurodermitis (atopisches Ekzem) macht in manchen Fällen vor der Kopfhaut nicht halt. Typische Anzeichen sind Ausschlag, starker Juckreiz und ein Spannungsgefühl der Haut. Wenn die Betroffenen kratzen, bilden sich nässende Stellen, die im weiteren Verlauf von Wundschorf bedeckt werden.
5. Gesichtsrose führt zu Ausschlag an der Kopfhaut
Ausschlag mit Juckreiz kann an der Kopfhaut auch bei einer sogenannten Gürtelrose (Herpes zoster) auftreten , die durch Viren hervorgerufen wird. Befällt sie den Kopf, sprechen Mediziner:innen von einer sogenannten Gesichtsrose. Sie ist häufig mit Symptomen verbunden, die sie deutlich von anderen Ausschlägen an der Kopfhaut abgrenzen, etwa Müdigkeit und Fieber sowie drückenden Kopfschmerzen, vor allem im Bereich der Schläfen. Der Ausschlag äußert sich vor allem durch Bläschen und kleine Knötchen.
6. Rote Punkte auf der Kopfhaut durch Läuse
Rote Punkte auf der Kopfhaut, die mit auffälligem Juckreiz einhergehen, können auch auf einen Lausbefall hindeuten. Spritzt die Laus bei ihrer Blutmahlzeit eine kleine Menge Speichel in die Kopfhaut, fängt diese meist an, stark zu jucken. In der Folge müssen sich die Betroffenen kratzen, wodurch kleine Hautwunden entstehen können, die sich womöglich entzünden und bakterielle Hautinfektionen verursachen.
7. Haarausfall lässt auf der Kopfhaut rote Flecken entstehen
Rote Flecken auf der Kopfhaut können auch im Zusammenhang mit Haarausfall (Alopezie) auftreten. Speziell die vernarbende Alopezie geht häufig mit Juckreiz, Schuppenbildung und Hautrötungen einher. Der Grund für diese Form des Haarausfalls sind meist Autoimmunerkrankungen.
8. Rote Flecken auf der Kopfhaut durch allergische Reaktionen
Ausschlag auf der Kopfhaut kann auch durch Allergien entstehen. Dabei ist es einerseits möglich, dass eine Kontaktallergie vorliegt. Das heißt, der Auslöser ist direkt mit der Kopfhaut in Berührung gekommen, etwa über ein Shampoo oder ein Haarspray. Andererseits können sich beispielsweise Lebensmittel-Allergien über Ausschlag am Kopf äußern. Die Spurensuche ist daher oft schwierig. Der Ausschlag kann in beiden Fällen von starkem Juckreiz, Rötungen und Schuppenbildung begleitet werden.
Wichtig ist beim Verdacht auf eine Allergie die Frage, welche Pflegeprodukte kürzlich gewechselt wurden beziehungsweise neu hinzugekommen sind oder ob die Symptome nach dem Verzehr eines bestimmten Lebensmittels aufgetreten sind.
Wie werden rote Flecken auf der Kopfhaut behandelt?
Ein roter Ausschlag auf der Kopfhaut wird je nach Ursache anders behandelt. Liegt eine Hauterkrankung oder innere Erkrankung vor, die sich über Ausschlag äußert, ist eine gezielte ärztliche Therapie erforderlich. Bei einer Pilzinfektion kommen Anti-Pilzmittel (Antimykotika) zum Einsatz, die meist als Tabletten eingenommen und zusätzlich als Tinktur auf die Kopfhaut aufgetragen werden. Mittel gegen Läuse werden auch direkt auf die Kopfhaut gegeben. Zusätzlich sollten die Eier der Läuse (Nissen) mit einem sogenannten Nissenkamm entfernt werden.
Wichtig: Bei roten Flecken der Kopfhaut sollten Sie keine Hausmittel anwenden, solange die Ursache nicht geklärt ist. Sonst kann es passieren, dass die Maßnahmen die Beschwerden verschlimmern.
Bei einer entzündlichen Hauterkrankung kommen unter anderem kortisonhaltige Salben infrage, die Entzündungen lindern. Sie werden auch bei Neurodermitis eingesetzt. Gegen allergische Reaktionen helfen ebenfalls spezielle Medikamente (Antiallergika bzw. Antihistaminika), den Ausschlag zu verringern. Darüber hinaus ist es wichtig, über Allergietests den auslösenden Stoff (Allergen) zu finden und künftig zu vermeiden.
Im Falle einer Schuppenflechte kann eine Therapie mit UV-Licht sinnvoll sein. Bei trockener Kopfhaut ist es wichtig, milde Haarpflegeprodukte zu verwenden und die Haare nicht täglich zu waschen und entweder gar nicht oder nicht zu heiß zu föhnen.
Mit der Kopfhaut bei roten Flecken behutsam umgehen
Unabhängig von der genauen Ursache ist es empfehlenswert, die Kopfhaut bei einem Ausschlag nicht zusätzlich zu belasten und sie schonend zu behandeln.
Dazu gehören diese Maßnahmen:
pH-neutrale Haarpflegeprodukte, die möglichst keine Duft- und Konservierungsstoffe enthalten
Shampoo und Spülungen gründlich aus den Haaren ausspülen
nicht zu heißes Wasser beim Haarewaschen (am besten lauwarm)
auf chemische Mittel bei Dauerwellen und in Haarfärbeprodukten verzichten
Haare nur dann waschen, wenn es unbedingt nötig ist
auf Hitzebehandlung verzichten, das heißt, möglich nicht heiß föhnen oder die Haare mit Lockenstab und Glätteisen bearbeiten
den Föhn auf eine kühle Stufe einstellen und das Gerät mindestens 20 cm vom Kopf entfernt halten
Diese Maßnahmen können dazu beitragen, dass sich die roten Flecken auf der Kopfhaut schneller wieder zurückbilden.
Quellen:
Pruritus der Kopfhaut: Einfach zum Haare raufen?, in: Die Dermatologie (Springer Medizin)
Seborrhoisches Ekzem, in: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)
Neuropathischer Juckreiz: klinische Präsentation, Diagnose und Therapie, in: Thieme Neurologie
The itchy scalp – scratching for an explanation, in: Experimental Dermatology