Rotavirus: Ansteckung, Symptome und Behandlung

Rotaviren sind nicht nur hoch ansteckend, sie sind auch eine der häufigsten Ursachen für Magen-Darm-Erkrankungen bei Kleinkindern. Vor allem bei Kindern unter fünf Jahren kann eine Infektion zu gefährlichen Komplikationen führen.

Rotavirus Impfstoff  mit den verschiedenen Utensilien wie die Spritze und anderen Flaschen auf einer durchsichtigen Fläche
Laut des Robert Koch-Instituts infizieren sich pro Jahr etwa 40.000 bis 60.000 Menschen bundesweit mit dem Rotavirus Foto: iStock/andreypopov_
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Laut den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) infizieren sich bundesweit pro Jahr etwa 40.000 bis 60.000 Menschen mit dem Rotavirus. Rund zwei Drittel aller Infektionen betreffen Kinder im Alter von bis zu fünf Jahren. Gerade für Babys und Kleinkinder kann die Erkrankung gefährlich werden.

Rotaviren: Ansteckung über Schmierinfektion

Untersuchungen haben gezeigt, dass das Rotavirus meist über Schmierinfektion übertragen wird. Die Ansteckung verläuft dabei meist oral-fäkal. Das heißt, dass Spuren von Stuhlresten über die Hände in den Mund gelangen. Auch verunreinigte Lebensmittel und verunreinigtes Wasser sind typische Infektionsquellen des Rotavirus.

Nach einer Infektion scheidet man den Erreger etwa eine bis drei Wochen lang aus. Wer sich nach dem Toilettenbesuch nicht die Hände wäscht, verteilt Viren auf Kontaktflächen wie Türklinken. Dort bleiben sie mehrere Tage lang infektiös.

Die Inkubationszeit, das heißt die Dauer zwischen Ansteckung und Beginn der Erkrankung, beträgt beim Rotavirus ein bis drei Tage.

Rotavirus: Symptome

Typische Symptome des Rotavirus sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, oft in Verbindung mit einer leicht erhöhten Körpertemperatur. Bauchschmerzen treten eher selten auf. Durch Erbrechen und Durchfall kann es schnell zum Flüssigkeitsverlust kommen. Das kann vor allem für Babys und Kinder gefährlich werden. 

Rotavirus-Infektion: Kinder und Ältere besonders gefährdet

Rotaviren sind beim Baby und beim Kind die häufigste Ursache für Durchfall und Erbrechen. Ihnen fehlt eine starke Immunabwehr, sodass Erkrankungen oft schwerer als bei Erwachsenen verlaufen. Ab 60 Jahren nimmt die Erkrankungshäufigkeit wieder zu, weil das Immunsystem im Alter schwächer wird.

Die größte Gefahr bei einer Infektion mit dem Rotavirus bei Babys und Kleinkindern geht von einer Dehydrierung (Austrocknung) des Körpers aus. Wenn der Flüssigkeits- und Elektrolytverlust nicht ausgeglichen wird, kann das insbesondere für Säuglinge schnell lebensbedrohlich werden. Deswegen ist eine frühzeitige Behandlung durch einen Arzt äußerst wichtig.

Rotavirus: Behandlung durch Infusionen

Es gibt kein Medikament, das direkt gegen Rotaviren wirkt. In erster Linie wird der Flüssigkeitsmangel behandelt. Um Elektrolyt- und Wasserverluste auszugleichen, werden Infusionen verabreicht.

Auf keinen Fall sollten Medikamente gegen Durchfall wie Loperamid verwendet werden. Denn sie führen dazu, dass Viren länger im Körper bleiben.

Rotavirus-Schluckimpfung für Babys

Mittlerweile stehen Impfstoffe gegen Rotaviren für Babys zur Verfügung, deren Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt folgendes Schema:

  • Erste Grundimmunisierung im Alter von sechs Wochen

  • Zweite Grundimmunisierung im Alter von zwei Monaten

  • Dritte Grundimmunisierung im Alter von drei bis vier Monaten

Es handelt sich um eine Schluckimpfung mit abgeschwächten Viren, die wirksam gegen das Rotavirus schützt.

Quellen:

Rotaviren-Gastroenteritis, in:  rki.de (Robert Koch-Institut)

Empfehlungen der Ständigen Impfkommission, in: rki.de

Tobler, Kurt, Ackermann, Mathias und Fraefel, Cornel (2016): Allgemeine Virologie, Stuttgart: Uni-Taschenbücher