Rosenwurz (Rhodiola rosea): Die stressresistente Heilpflanze

Die nordische Staude Rosenwurz hat sich sprichwörtlich ein dickes Fell zugelegt. Sie gehört zur Familie der Dickblattgewächse und kann unter schwierigsten Bedingungen überleben. Diese Stressresistenz kommt ihrer Wirkung als Heilpflanze zugute. Ihr Name ist etwas irreführend, denn mit der Rose ist sie nicht verwandt. Ihr Entdecker taufte sie so, weil sie einen Rosenduft verströmt.

Rosenwurz (Rhodiola rosea): Die stressresistente Heilpflanze
Rosenwurz oder Rhodiola rosea ist extem widerstandsfähig und kann mit ihren Inhaltsstoffen bei Stress helfen Foto: iStock / Ilmar Ildyatullin

Rosenwurz: Anwendung und Heilwirkung

Seit Jahrhunderten gilt die Rosenwurz vor allem im Baltikum, in Skandinavien und Russland als traditionelles Heilmittel gegen Stress und Konzentrationsstörungen. Denn was die Pflanze in der Natur „einsteckt“, kann sie abgeben – Rosenwurz ist eine adaptogene Pflanzen, sie kann bei anhaltendem Stress helfen, besser mit Belastungen umzugehen. Medizinische Verwendung finden hochwertige Extrakte aus den Wurzeln und Wurzelstöcken, die als Fertigarznei angeboten werden. Das pflanzliche Arzneimittel lindert Symptome wie Müdigkeit und Erschöpfung und gibt mehr Energie.

Definition Rosenwurz

Bezeichnung: Rhodiola rosea Familie: Dickblattgewächse (Crassulaceae) Gattung: Rhodiola

In der Rosenwurz enthaltene Wirkstoffe:

Die Wurzel der Rhodiola rosea enthält Flavonoide, organische Säuren, phenolysche Glykoside und Tannine. Diese sekundären Pflanzenstoffe besitzen antioxidative, antimikrobielle und immunmodellierende Eigenschaften.

Botanik:

Rosenwurz (Rhodiola rosea)
Die wertvollen Inhaltsstoffe der Rosenwurz werden aus den Wurzeln gewonnen. Foto: iStock / rezkrr

Die Rosenwurz ist eine mehrjährige Staude mit knolligem Wurzelstock, der bis zu 35 Zentimeter groß wird. Aus dem Wurzelstock entspringen kräftige, aufrecht wachsende Stängel, die dicke und saftige Blätter tragen. Diese sind blaugrün und sind am Rand oft leicht gezähnt.

Blütezeit der Rosenwurz ist von Mai bis August. Die halbkugeligen Blütendolden der Pflanze sind übrigens zweihäusig und nach Geschlechtern getrennt. Die weiblichen Blüten sind zuerst gelb, dann verfärben sie sich rot-orange. Die männlichen Blüten haben eine purpurne Farbe. Sie verströmen einen angenehmen Duft.

Ihren Namen verdankt Rhodiola rosea allerdings nicht ihren Blüten, sondern der Wurzel, die angeschnitten einen dezenten Rosenduft abgibt.

Verbreitung

Es gibt mehrere Arten der Gattung Rosenwurz, nur wenige kommen in Europa vor. Sie bevorzugt feuchte Böden, gedeiht aber auch auf trockenen, sandigen Böden. Im Lauf ihrer Evolution hat sie sich an schwierige Lebensbedingungen wie Trockenheit und starke Sonneneinstrahlung angepasst. Sie ist in Skandinavien, Sibirien, in großen alpinen Höhen über 2.000 Metern oder in arktischen Gebirgen Europas und Asiens sowie im Norden Nordamerikas beheimatet. Rosenwurz wächst auf kargen Böden und sogar auf nacktem Felsen, wo sich etwas Humus angesammelt hat. Sie wurde schon auf 4.500 Metern gefunden.

Andere Namen für die Rosenwurz

Goldene Wurzel, Ginseng des Nordens, Rosenrot (Norwegen), Solotoy Koren (Sibirien)

Wissenswertes über Rosenwurz

Die Wurzel der Rosenwurz enthält Flavonoide, denen viele therapeutische Wirkungen zugeschrieben werden. Wie Ginseng oder die Taigawurzel gilt sie als „Anti-Stress-Pflanze“. Pflanzen wie die Rosenwurz, die extremen Bedingungen trotzen können, benötigen eine besondere Ausstattung. Diese besitzen die Dickblattgewächse aufgrund ihres CAM-Stoffwechsels (Crassulaceen-Säurestoffwechsel), denn sie halten tagsüber quasi die Luft an, um Wasser zu sparen.