Rosenöl: Der Alleskönner für Körper, Geist und Seele

Mit reinem Rosenöl werden gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Der duftende Stoff kommt nämlich nicht nur in Sachen Beauty zum Einsatz, sondern verspricht auch Unterstützung für die körperliche und psychische Gesundheit.

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Rosenöl ist ein wahrer Allrounder Foto: iStock/Nataba

Traditionell lassen Liebende zum Zeichen ihrer Verbundenheit rote Rosen regnen. Doch die wohl romantischste aller Blumen kann mehr als nur Symbol und Zierde sein. Aus ihr wird nämlich Rosenöl gefertigt, das als absoluter Alleskönner gilt. Von gesundheitsfördernden, pflegenden und heilenden Eigenschaften ist die Rede. Doch wo kommt das Wundermittel überall zum Einsatz?

Schaut man sich in der Beauty-Branche etwas genauer um, kommt man heutzutage nicht am Rosenöl vorbei. Viele Marken bieten das ätherische Öl an, das sowohl zu kosmetischen als auch zu medizinischen Zwecken angewendet wird. Etwas Neues ist das allerdings nicht. Das beliebte Mittel, das aus ganz bestimmten Rosen gewonnen wird, gibt es schon sehr lange.

Bereits 370 v. Chr. berichtete der griechische Philosoph und Naturforscher Theophrastus von der Gewinnung des Rosenöls. Die Herstellung mithilfe von Destillation soll aus Persien kommen und Europa um 1000 n. Chr. erreicht haben.

Was kann Rosenöl?

Rosenöl zeichnet sich durch seinen wohltuenden Duft und seine kostbaren Inhaltsstoffe aus, die positive Auswirkungen auf Wohlbefinden und Aussehen haben können. Man kann das Mittel sowohl äußerlich als auch innerlich und bei unterschiedlichen Bedürfnissen anwenden.

So kann Rosenöl bei bestimmten Krankheiten Entzündungen hemmen, ausgleichend auf die Psyche wirken oder die Körper- und Haarpflege unterstützen. Die Liste der Fähigkeiten des Allround-Talents ist lang und lohnt sich, erkundet zu werden.

Rosenöl für die Haut

Rosenöl ist ein echter Beauty-Booster. Es ist besonders beliebt, weil es sehr gut verträglich und daher für jeden Hauttyp geeignet ist. Das ätherische Öl hat eine so starke bakterienabtötende Wirkung, dass es sogar gegen Akne helfen kann. Zudem hat es einen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren, die wiederum die Spannkraft der Haut verbessern und Feuchtigkeit spenden.

Darüber hinaus soll Rosenöl auf der Haut auch durchblutungsfördernd, entzündungshemmend sowie zellerneuernd wirken und das gesamte Hautbild verfeinern. Daher ist es auch als Anti-Aging-Produkt interessant. Wer auf Beauty-Produkte mit Rosenöl als Inhaltsstoff nicht ganz vertraut, kann das Mittel auch pur anwenden.

Um einzelne Pickel zu behandeln, sollten beispielsweise wenige Tropfen des ätherischen Öls in das Gesicht einmassiert oder mit einem Wattestäbchen auf die betroffenen Stellen getupft werden. Außerdem kann Rosenwasser auch das Gesichtswasser ersetzen und zur täglichen Reinigung benutzt werden.

Rosenöl für die Haare

Die im Rosenöl enthaltenen ungesättigten Fettsäuren kommen auch den Haaren zugute. Besonders trockenes und sprödes Haar gewinnt dadurch an Feuchtigkeit und Glanz. Das Mittel hat außerdem eine hohe Konzentrationen an den Vitaminen E, A und K. Diese stärken die Haarfollikel auch von innen.

Insgesamt soll das Haar durch die Behandlung mit Rosenöl gesünder und voluminöser wirken. Die Anwendung zur Haarpflege ist ebenso einfach wie für die Haut: Entweder werden ein paar Tropfen mit Shampoo und Spülung vermischt, oder direkt in die Haare einmassiert.

Gute Laune mit Rosenöl

Es hört sich fast zu schön an, um wahr zu sein: Das ätherische Öl soll tatsächlich für gute Laune sorgen. Weil es eine stimmungsfördernde, harmonisierende und entspannende Wirkung hat, kommt Rosenöl auch bei Depressionen, Stress, Angstzuständen, Müdigkeit und Kopfschmerzen zum Einsatz. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Stimmungs-Booster anzuwenden – deswegen sollte genau auf das eigene Gefühl gehört und eine persönliche Methode gefunden werden.

Um die Sinne zu beflügeln, sich in aufregenden Zeiten zu beruhigen oder sich einfach wohlzufühlen, kann das Rosenöl zum Beispiel morgens und abends auf die Innenseite der Handgelenke sowie auf den Hals und die Schläfen getupft werden. Zudem kann Sie eine Duftlampe mit wenigen Tropfen beträufelt werden, sodass das Öl langsam im Raum verdunstet. Währenddessen kann Hausarbeit erledigt, am Computer gearbeitet oder der Duft ganz entspannt auf dem Sofa genossen werden.

Medizinische Anwendung

Aufgrund seiner antiseptischen, krampflösenden und blutreinigenden Eigenschaften kann Rosenöl auch bei Unterleibskrämpfen während der Menstruation, bei Verdauungsproblemen wie Durchfall oder Verstopfung und bei Entzündungen der Haut sowie Bronchitis und Halsschmerzen eingesetzt werden.

Außerdem kann es bei Arthritis, Gicht und Rheuma entzündliche Prozesse eindämmen. Wer sich von der Wirkung selbst überzeugen will, kann Rosenöl als Massageöl oder Einreibung ausprobieren – oder einige Tropfen zu einer Kompresse hinzufügen.

Bei Halsschmerzen oder Zahnfleischentzündungen kann das Allround-Talent auch oral, aber unbedingt verdünnt angewendet werden. Hierfür fügt man einem Glas Wasser einfach zwei Tropfen hinzu und gurgelt das Gemisch.

Achtung: Diese Hinweise ersetzen keinen Arztbesuch und sollen nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung dienen. Wenn Verdacht auf eine Krankheit besteht, sollte ein Arzt kontaktiert werden.

So wird Rosenöl hergestellt

Nicht jede Rose eignet sich für die Herstellung von Rosenöl, besonders kommen hierfür die Arten Rosa centifolia und Rosa damascena zum Einsatz. Das Mittel wird durch Destillation hergestellt – doch aus etwa vier Tonnen Blüten kann lediglich ein Liter des ätherischen Öls gewonnen werden.

Das hebt natürlich den Preis des Produkts enorm. Nicht umsonst ist Rosenöl eines der teuersten ätherischen Öle auf dem Markt – sofern es auch echt ist.

Vorsicht beim Kauf von Rosenöl

Eben weil das Rosenöl so kostbar ist, finden sich immer mehr Verfälschungen und synthetische Nachbildungen. Diese Öle sind zwar preiswerter. Sie duften aber nicht nur weniger, sondern sind auch nicht so wirksam und für die therapeutische Anwendung geeignet wie die Originale.

Deshalb sollte man sich vor dem Kauf erkundigen, ob es sich um ein reines Produkt handelt, das nicht mit billigen Ölen gestreckt wurde. Auch sollte darauf geachtet werden, dass das Produkt aus kontrolliert biologischem Anbau stammt und somit frei von Pestiziden ist. Seriöse Siegel sind zum Beispiel Demeter, Agriculture Biologique oder “Knospe” Bio Suisse.

Risiken bei der Anwendung von Rosenöl

Beim lieblichen Duft des Rosenöls können Gedanken über mögliche Risiken leicht verfliegen, doch auch hierbei können Probleme wie Unverträglichkeiten, Allergien, Hautreizungen und Entzündungen auftreten.

Besonders diejenigen, die häufig allergisch reagieren, sollten das verwendete Öl vor Verwendung unbedingt testen. Dazu einfach ein paar Tropfen in die Ellenbeuge geben. Zeigen sich nach einiger Zeit keine Hautveränderungen, können Sie das Öl normalerweise bedenkenlos anwenden.

In manchen Fällen kann es außerdem zu einer Sensibilisierung kommen – das bedeutet, dass eine allergische Reaktion nicht schon beim Erstkontakt, sondern beim erneuten Kontakt mit Rosenöl auftritt und bei weiterer Verwendung womöglich gesteigert wird.

Auch bei Asthma sollten ätherische Öle generell nur mit Vorsicht eingesetzt werden, weil Duftstoffe einen Risikofaktor darstellen. Auch bei Schwangeren, Babys, Kleinkindern und Schwerkranken sollte man sich vorab medizinisch von einem Experten beraten lassen.

Fazit

Zugegeben, kostengünstig ist der Spaß nicht, aber wert ist er es schon. Denn Rosenöl ist sogar noch komplexer und vielseitiger anwendbar, als hier bereits aufgeführt. Dem angenehm duftenden Allrounder wird sogar nachgesagt, die Libido zu steigern und bei Herpes, Schwangerschaftsstreifen, allergischen Reaktionen, Fieber, Herzrasen und Muskelverspannungen zu helfen.

Und ganz nebenbei profitiert auch die Psyche vom Aromastoff der Rose. Ein Fläschchen davon zuhause zu haben, lohnt sich also bestimmt. Und wer sparsam damit umgeht, hat auch lange etwas davon.

Quellen: