Rosazea erkennen, lindern und behandeln!
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Jeder zehnte Erwachsene leidet an ihr – viele, ohne es zu wissen. Denn die Hautkrankheit Rosazea, die besonders oft sehr hellhäutige Menschen betrifft, verläuft schleichend. Heilbar ist die Krankheit bis heute nicht, jedoch lässt sie sich gut behandeln. Wir verraten Ihnen, wie.
Welches sind die Ursachen für die Hautkrankheit Rosazea?
US-Forscher entdeckten im vergangenen Jahr, dass Rosazea-Haut – vermutlich erblich bedingt – zu viel einer hauteigenen Eiweißverbindung produziert, die Hautentzündungen auslöst. Genaueres weiß man aber noch nicht. Sicher ist, dass UV-Licht, Kortisonbehandlungen und Stress eine Rosazea auslösen können. Außerdem spielt die Demodex-Milbe, ein Tierchen, dass bei uns allen in den Talgdrüsen lebt, eine Rolle.
Was bewirkt diese Demodex-Milbe?
An sich verursacht sie keine Beschwerden. Erst wenn sich unser Immunsystem gegen sie wehrt, reagiert die Haut mit Pusteln und Rötungen.
Wie wird eine Rosazea behandelt?
Gut wirken Cremes mit den Wirkstoffen Metrodinazol und/oder Azelainsäure. Antibiotika lassen akute Entzündungen abklingen, indem sie Bakterien abtöten, die die Milbe zur Vermehrung braucht. Außerdem gibt es, je nach Stadium der Erkrankung, auch chirurgische Möglichkeiten.
Welche chirurgischen und operativen Eingriffe bei Rosazea gibt es?
In den Stadien I und II können die erweiterten Äderchen mittels Laser, einer so genannten Blitz-Lampe, entfernt werden. Ist es bereits zu Talgdrüsen-Wucherungen, also Stadium III, gekommen, kann man die Haut elektro-chirurgisch abtragen. Gut wirkt hier auch eine langfristige Tabletten-Behandlung mit dem Wirkstoff Isotretinoin. Über mehrere Monate verabreicht, bewirkt er eine deutliche Abschwellung selbst stark vergrößerter Nasen.
Kann man selber etwas tun, um die Haut zu verbessern?
Ja, denn Rosazea ist ja nicht heilbar, man muss also sein Leben lang gegen die Krankheit aktiv sein. Sie kann jederzeit wieder aufflackern. Neben der richtigen Pflege sollte alles vermieden werden, was die Durchblutung anregt und die Haut reizen könnte: Peelings, heißes oder sehr kaltes Wasser, aggressive Reinigungssubstanzen, Saunagänge, Alkohol, koffeinhaltige Getränke sowie heiße Mahlzeiten und Getränke. Auch ein zu hoher Blutdruck sollte vom Arzt eingestellt werden.
Welche Pflege ist denn bei Rosazea-Haut die richtige?
Morgens und abends sollte das Gesicht sanft, aber gründlich gereinigt werden. Hierfür eignen sich milde, pH-neutrale und seifenfreie Produkte. In Apotheken gibt es spezielle Pflegeserien für Rosazea-Haut. Diese Pflegecremes haben eine leicht grünliche Farbe, die vorhandene Rötungen kaschiert.
Der Promi-Fall: Bill Clinton

Ist Ihnen schon mal die gerötete Nase von Bill Clinton aufgefallen? Wenn nicht, liegt das daran, dass der Ex-Präsident der USA meist perfekt geschminkt und die Rötung abgedeckt ist. Dabei leidet der 67-Jährige seit Jahren an Rosazea.
Ist bei einer Rosazea mit Komplikationen zu rechnen?
In jedem Stadium können die Augen beteiligt sein, manchmal sogar bevor Haut-Symptome sichtbar werden. Folge: Lidrand-, Bindehaut- oder sogar Hornhautentzündungen, die auch zur Verschlechterung der Sehkraft führen können. Erste Symptome können juckende und brennende Augen sein. Der Augenarzt übersieht dabei leicht eine Rosazea oder Demodex-Milbe als Auslöser. Dabei ist ein Nachweis der Milbe einfach: einige Wimpern werden ausgezupft, das Mikroskop macht die Tierchen sichtbar. Ein Augen-Gel mit zwei Prozent Metronidazol bekämpft sie zuverlässig.
Rosazea und Akne – darin unterscheiden sie sich
Bei einer Akne kommt es zur Entzündung der Talgdrüsen. Bei einer Rosazea reagieren die feinen Blutgefäße der Lederhaut überempfindlich auf Hitze, Kälte und mechanische Einflüsse.
Betroffen bei Rosazea ist fast ausschließlich das Gesicht, dort besonders die Wangen. Akne befällt häufig zusätzlich Rücken und Brust.
Trifft Akne oft Jugendliche während der Pubertät, ist die Rosazea eine Erkrankung des 4. bis 6. Lebensjahrzehnts.
Zur Therapie schwerer Akne-Erkrankungen bei Erwachsenen wird oft Kortison verwendet. Die Symptome einer Rosazea verschlimmern sich dagegen unter Kortisongabe.
Drei Stadien der Rosazea
Erste Anzeichen einer Rosazea treten oft schon Jahre vor Krankheitsbeginn auf: plötzliche Rötungen der Wangen mit Hitzegefühl oder leichtem Brennen.
Stadium I (erythemato-teleangiektatische Rosazea): Die Wangen sind dauerhaft gerötet. Bei genauerem Hinsehen sind erweiterte Äderchen erkennbar. Dieses Stadium kennen viele als "Couperose".
Stadium II (papulo-pustulöse Rosazea): Zusätzlich zur Rötung treten Knötchen und Eiterpusteln auf.
Stadium III (glandulär-hyperplastische Rosazea): Die Poren sind vergrößert, es kommt zu Talgdrüsen-Wucherungen, bei Männern auch zur Knollennase. Mit Alkoholismus hat das fälschlicherweise als "Säufernase" bezeichnete "Rhinophym" nichts zu tun.