Roger Cicero: Tod durch Schlaganfall

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Musiker Roger Cicero verstarb am Donnerstag im Alter von 45 Jahren an einem Hirnschlag, wie sein Management gegenüber „Spiegel Online bestätigte“.

Ende 2015 hatte Roger Cicero mehrere Konzerte aufgrund eines akuten Erschöpfungssydroms mit Verdacht auf eine Herzmuskelentzündung abgesagt.

In den vergangenen Wochen nahm er einige TV-Auftritte wahr. Laut „BILD“ traten einen Tag nach seinem letzten Auftritt plötzlich akute neurologische Symptome auf. Dabei handelt es sich normalerweise um einseitige Lähmungen, Veränderung der Aussprache, Seh- oder Schluckstörungen oder Bewusstseinsstörungen bis hin zur BewusstlosigkeitRoger Cicero wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo sich sein Zustand schnell verschlechterte. Am 24. März verstarb er im Kreise seiner Familie an einem Hirninfarkt.

Was ist ein Hirninfarkt?

Ein Hirninfarkt ist die häufigste Ursache für einen Schlaganfall (80 – 85 Prozent). Dabei stirbt durch eine Minderdurchblutung ein Teil des Hirngewebes ab. Häufigste Auslöser dafür sind kleine Blutgerinnsel, sogenannte Tromben, die eine Arterie blockieren. 

Roger Cicero
Roger Cicero starb am Donnerstag an den Folgen eines Hirninfarkts Foto: gettyimages

Schlaganfälle werden meisten durch Blutgerinnsel ausgelöst

Das größte Problem bei einem Schlaganfall: Sehr häufig werden die Symptome nicht rechtzeitig erkannt, legen sich die Betroffenen erst einmal ins Bett oder schleppen sich zum Hausarzt. Doch je mehr Zeit bis zur Behandlung vergeht, desto mehr Gehirn stirbt ab. 270.000 Menschen erleiden hierzulande jährlich einen Schlaganfall, 63.000 sterben daran. Wer überlebt, ist häufig mehr oder weniger stark behindert und kommt im Alltag nicht mehr ohne fremde Hilfe zurecht.

Die meisten Schlaganfälle werden durch ein Blutgerinnsel ausgelöst, das im Kopfbereich ein Gefäß verstopft und so die Versorgung des Gehirns unterbricht. Folgende Symptome sollten Sie unbedingt ernst nehmen: Sehstörungen, Sprechprobleme, Lähmungserscheinungen auf einer Körperseite, Schwindel mit Gangunsicherheit, sehr starker Kopfschmerz.

Test bei Verdacht auf Schlaganfall

Als Angehöriger oder Außenstehender können Sie mit einem einfachen Test feststellen, ob etwas nicht stimmt: 1. Fordern Sie den Betroffenen auf zu lächeln. Ist das Gesicht einseitig verzogen, oder hängt ein Mundwinkel nach unten? 2. Bitten Sie die Person, mit geschlossenen Augen die Arme zu heben. Klappt das ohne Probleme? 3. Lassen Sie den Betroffenen einen einfachen Satz nachsprechen: „Hoffentlich regnet es heute nicht“ oder Ähnliches. Kann er den Satz korrekt wiedergeben? Oder klingt die Sprache verwaschen?

Bei den geringsten Anzeichen gilt: sofort die 112 wählen! Bestätigt der Notarzt den Verdacht, sollte es in eine Fachklinik gehen, die auf Schlaganfall spezialisiert ist (Stroke Unit). Untersuchungen haben gezeigt, dass dort die Überlebens- und Heilungschancen erheblich höher sind. Liste unter: www.dsg-info.de

Auch kleine Veränderungen können auf einen Schlaganfall hinweisen

Manchmal kündigt sich ein Schlaganfall schon Wochen vorher an. Die Betroffenen spüren einzelne Symptome, die jedoch nach kurzer Zeit wieder verschwinden. So fühlt sich beispielsweise der Arm eine Weile taub an und funktioniert dann wieder tadellos. Oder die Person ist plötzlich nicht mehr ansprechbar und eine halbe Stunde später wieder putzmunter. „Transitorisch ischämische Attacken“ (TIA) nennen Mediziner diese Warnsignale des Körpers. Scheuen Sie sich nicht, den Notarzt zu rufen, auch wenn die Symptome schon wieder verschwunden sind.

Vorhofflimmern: ein unbekannter Schlaganfall-Auslöser

Dass Übergewicht, Rauchen, fehlende Bewegung sowie die Volkskrankheiten Diabetes und Bluthochdruck das Schlaganfall-Risiko erhöhen, hat sich herumgesprochen. Weit weniger bekannt ist, dass Vorhofflimmern zum Hirnschlag führen kann. Diese Rhythmusstörung des Herzens kann sich durch Kurzatmigkeit und Engegefühl in der Brust bemerkbar machen. Doch viele der rund 1,8 Millionen Betroffenen merken nichts davon. Machen Sie regelmäßig den Pulstest: drei Finger auf den Puls am Handgelenk legen, die Augen schließen und sich für eine halbe Minute konzentrieren. Gehen Sie zum Hausarzt, wenn der Pulsschlag nicht regelmäßig ist. Vorhofflimmern ist mit blutverdünnenden Medikamenten gut behandelbar.