Röteln (Rubella)
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Die Röteln sind eine weltweit verbreitete, meldepflichtige Infektionskrankheit, die vor allem im Kindesalter auftritt. Der Erreger der Erkrankung ist das Rubella-Virus aus der Familie der Togaviren. Typisch für eine Infektion mit dem Röteln-Virus ist der hellrote, fleckige Hautausschlag, der am gesamten Körper auftritt. Während die Röteln für Kinder in der Regel harmlos sind, kann eine Virusinfektion während der Schwangerschaft das Ungeborene schwer schädigen.
Was sind Röteln?
Die Röteln gehören neben Masern, Mumps, Windpocken und einigen anderen Erkrankungen zu den typischen Kinderkrankheiten. Sie werden durch das Rubella-Virus ausgelöst, das weltweit verbreitet ist und sich ausschließlich von Mensch zu Mensch überträgt. Außerhalb des menschlichen Körpers verliert das Virus schnell seine Ansteckungskraft und ist deshalb wesentlich weniger ansteckend als zum Beispiel das Masernvirus oder das Windpockenvirus.
Nach der Übertragung durch kleinste Flüssigkeitströpfchen, die zum Beispiel beim Husten oder Niesen entstehen, dringt das Röten-Virus in die Zellen der Schleimhäute ein, welche die oberen Atemwege auskleiden. Es vermehrt sich insbesondere in den lymphatischen Geweben, die einen wichtigen Teil des menschlichen Immunsystems bilden, und gelangt schließlich auch ins Blut, über das es sich im ganzen Körper verteilt. Erst etwa zwei bis drei Wochen nach der Ansteckung treten die ersten Symptome auf.
In der Regel ist eine Röteln-Infektion bei Kindern harmlos, bei der Hälfte aller Kinder verläuft die Krankheit sogar ganz ohne Beschwerden. In den anderen Fällen kommt es zu dem typischen, rötlich-fleckigen Hautausschlag, einer Schwellung der Lymphknoten und allgemeinen Krankheitssymptomen wie leichtem Fieber und Kopfschmerzen. Komplikationen sind sehr selten und kommen überwiegend bei Menschen vor, die erst im Erwachsenenalter an Röteln erkranken. Lebensbedrohliche Komplikationen kann das Röteln-Virus allerdings während einer Schwangerschaft beim ungeborenen Kind verursachen. Da sich das Virus über den Blutkreislauf im Körper verteilt, kann es bei schwangeren Frauen über die Plazenta auch den sich entwickelnden Embryo infizieren und schwere Organschäden verursachen. Mediziner bezeichnen das Krankheitsbild, welches das Röteln-Virus besonders während der frühen Schwangerschaft beim ungeborenen Kind hervorruft, als kongenitales Röteln-Syndrom oder als Röteln-Embryopathie.

Bereits 1974 wurde in Deutschland die Röteln-Impfung eingeführt, die Ärzte seit 1980 in Form einer kombinierten Masern-Mumps-Röteln-Impfung verabreichen, und die Kinder und Erwachsene zuverlässig vor eine Infektion schützt. In den neuen Bundesländern ist die Röteln-Impfung erst seit 1990 verfügbar. Mittlerweile sind in Deutschland 97 bis 99 Prozent der Frauen im Alter von 18 bis 30 Jahren geimpft und somit vor der für das ungeborene Kind gefährlichen Erkrankung geschützt. Allerdings gibt es gerade bei Kindern noch immer Impflücken, wodurch das Virus weiter im Umlauf bleibt und ein Risiko für junge Frauen im gebärfähigen Alter darstellt.