Röschenflechte – was tun gegen die Flecken auf der Haut?
Besonders beim Jahreszeitenwechsel – also wenn es draußen kälter oder wärmer wird – tritt sie gehäuft auf: die Röschenflechte oder auch Pityriasis rosea genannt. Was ist das genau? Ist es ansteckend? Wen trifft es besonders häufig und wie kann behandelt werden?

Das sagt die Kinderärztin Dr. med. Nadine McGowan

Bei der Pityriasis rosea, auch Röschenflechte genannt, kommt es – zumeist am Stamm, selten an den Extremitäten – zu einem ersten, rötlichen Fleck, der Plaque mère (“Mutterfleck“) genannt wird. Klassischerweise weist dieser Bereich eine nach innen gerichtete, collorette-artige Schuppung auf, der Durchmesser kann im Verlauf bis zu mehreren Zentimetern betragen. Oft wird die Röschenflechte mit einem Ekzem verwechselt, denn sie geht auch mit Juckreiz einher, der bei Wärme relativ ausgeprägt sein kann. Mit der Zeit kommt es dann zu weiteren Flecken auf der Haut, die grundsätzlich am gesamten Körper vorkommen können, jedoch meist am Rumpf in den Spaltlinien der Haut vorkommen. Selten überschreiten diese Effloreszenzen noch die Größe von einem Zentimeter. Bis zur vollständigen Abheilung aller Flechten können einige Wochen vergehen. Ursächlich für die Pityriasis rosea ist wahrscheinlich eine Infektion mit dem Humanen Herpesvirus 6 oder 7, ganz geklärt ist der Zusammenhang jedoch noch nicht.
Röschenflechte – ist das ansteckend?

Auffällig ist, dass insbesondere Personen mit multiplen Allergien häufiger eine Röschenflechte bekommen, als solche, die nicht allergisch sind. Auch berichten viele Patienten, dass sie gerade eine Phase mit besonders viel Stress durchmachen, hier scheint es also auch eine negative Verbindung zu geben. Insgesamt kommt die Röschenflechte am häufigsten innerhalb der Gruppe junger Leute vor – zwischen 10 und 35 Jahren. Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer. Bei Röschenflechte besteht keine Ansteckungsgefahr, anders als bei der Pityriasis versicolor, die mit der Pityriasis rosea leicht verwechselt werden kann.
Wie sieht die Behandlung einer Röschenflechte aus?

Therapeutisch kann und muss gegen die Röschenflechte nicht viel getan werden. Gegen den manchmal ausgeprägten Juckreiz kann ein Antihistaminikum wie zum Beispiel Cetirizin hilfreich sein. Bei Kindern unter zwei Jahren ist Dimetindenmaleat (Fenistil®) als Tropfen zugelassen. Die Dosierung erfolgt nach Alter, unter einem Jahr maximal 3x10 Tropfen, zwischen einem und drei Jahren maximal 3x15 Tropfen, maximal 3x20 Tropfen pro Tag für Kinder über drei Jahren. Da es sich um ein Antihistaminikum erster Generation handelt, hat es einen leicht sedierenden Effekt, der bei Schlafschwierigkeiten aufgrund des Juckreizes möglicherweise aber auch nicht ganz ungewünscht ist. Wegen dieser Wirkung ist die Maximaldosierung aber unbedingt einzuhalten, sonst drohen bedrohliche Nebenwirkungen. Rückfettende Cremes können hilfreich sein, jedoch ist darauf zu achten, dass kein okklusiver Effekt entsteht (keine zu fettigen Salben, so dass die Haut „noch atmen kann“), es kann auch ein Juckreiz-stillender Stoff (Polidocanol) beigemischt werden.
Wichtig ist es – insbesondere was den Juckreiz angeht –, einen Hitzestau zu vermeiden und auch auf schweißtreibenden Sport oder Saunabesuche zu verzichten. Bei dem momentanen Wetter ist das sicher kein Problem mehr, aber grundsätzlich sollte auf Sonnenbäder verzichtet werden. Dadurch kann es zu einer länger dauernden Hyperpigmentierung (Dunklerfärbung) der betroffenen Hautbereiche kommen, die sich teilweise jahrelang halten kann. Irgendwann verschwindet die Röschenflechte wieder von ganz alleine, es braucht nur ein bisschen Geduld.