RKI warnt: Immer mehr Vergiftungsfälle wegen Abnehm-Trend
Um abzunehmen, probieren manche Menschen alle möglichen Trends aus. Der neueste darunter: „Magen-Botox“. Doch schon nach kürzester Zeit spricht das RKI eine Warnung aus. Im Zusammenhang mit dem Abnehm-Trend treten zunehmend ernste Vergiftungen auf. Auf diese Symptome sollte geachtet werden.

Wer mit seinem Körpergewicht nicht zufrieden ist, versucht es durch Trends wie Kaffee mit Zitrone oder Ozempic anzupassen. Nicht selten sind diese im Internet kursierenden Tipps jedoch ziemlich gefährlich – so auch bei der neuesten Bewegung „Magen-Botox“. Was genau dahintersteckt und wovor das Robert Koch-Institut nun warnt.
Gewichtsreduktion mittels „Magen-Botox“: (un)gefährlich?
Das RKI registrierte in den letzten Tagen mehrere Vergiftungsfälle. Mittlerweile seien allein in Deutschland neun bekannt, von weiteren werde ausgegangen. Ein Verband für Infektionskrankheiten in der Türkei berichtete kürzlich ebenfalls von „vielen Vorfällen“. Gibt es einen Zusammenhang?
Den scheint es tatsächlich zu geben. Mehrere Menschen, darunter auch Deutsche, haben in der Türkei einen aktuellen Abnehm-Trend ausprobiert: „Magen-Botox“. „Alle haben gemeinsam, dass sich Ende Februar in Istanbul in der Türkei Behandlungen unterzogen haben, bei denen Botulinum-Toxin in die Magenwand injiziert wird“, beschreibt es das RKI. Der konkrete Zeitraum habe dabei zwischen dem 22. und 25. Februar gelegen.
Typische Symptome bei Botulismus
Die Behandlung hätte bei den Patient:innen zur Gewichtsabnahme beitragen sollen, indem die Magentätigkeit reduziert wurde. Allerdings kam es zu einem unerwünschten Nebeneffekt: Botulismus. Die Vergiftung wird durch die hochgiftigen Botulinum-Neurotoxine verursacht, auch bekannt als Botox. Typische Symptome sind die folgenden:
Seh- und Sprachstörungen
Schluck- und Atembeschwerden
Schwäche in den Extremitäten
In den meisten Fällen treten die Anzeichen zwischen drei und zehn Tagen nach dem Eingriff auf.
Weitere Fälle laut RKI denkbar
Ob es in Deutschland bei den bislang neun registrierten Fällen bleibt? Laut dem Bericht des RKI sind weitere Leiden nicht unwahrscheinlich: „Angesichts der bei Botulismus anfänglich und bei leichten Erkrankungsfällen teilweise eher unspezifischen Symptomatik ist es möglich, dass es in Deutschland und anderswo weitere Fälle gibt.“