Riskant für die Gesundheit? Was Sie jetzt über Deos wissen sollten

JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Auch Deos ohne Aluminiumsalze enthalten häufig gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe wie Mineralöle und Treibgase.

Der typische Schweißgeruch entsteht durch Bakterien, die auf unserer Haut leben. Sie zersetzen die im Schweiß enthaltenen Fettsäuren in Ameisen- und Buttersäure. Diese Säuren riechen so wie sie klingen: Wenig gesellschaftsfähig. Zum Glück gibt es in dem meisten Badezimmern Deodorants, die den Geruch überdecken und, wenn sie mit Antitranspirantien angereichert sind, auch die Schweißproduktion drosseln. Auch wenn wir damit unseren Mitfahrern morgens in der Bahn sicher einen Gefallen tun, profitiert unsere Gesundheit nicht unbedingt von den Schweißhemmern.

Nicht nur Aluminium ist schädlich für den Körper

Seit der Diskussion über eventuelle schädliche Aluminiumsalze in Antitranspirantien sind viele Nutzer verunsichert. Noch immer ist die Studienlage nicht eindeutig und keiner kann mit Sicherheit sagen, ob Aluminium im Deo zum Beispiel Brustkrebs auslösen kann. Viele Deo-Hersteller sind inzwischen trotzdem dazu übergegangen, die Aluminiumsalze aus ihren Produkten zu entfernen. Aber wirken diese Deos dann überhaupt noch schweißhemmend? Immerhin ist Aluminium sehr effektiv beim Verschluss der Schweißporen und lässt den Schweiß so gar nicht erst austreten. Produkte ohne die Funktion dienen eigentlich nur als Geruchsdämpfer, können Geruch und nasse Flecken unter den Armen aber langfristig auch nicht bekämpfen.

Aber auch ohne Aluminium haben viele Deos besorgniserregende Bestandteile: Mineralöle, Weichmacher und Konservierungsstoffe. Im Falle der Mineralöle geht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) davon aus, dass die Öle sich im Körper anreichern und dort Leber- und Nierenschäden oder entzündliche Reaktionen an den Herzklappen verursachen können. Auch die für Deo-Sprays benötigten Treibgase Butan, Propan und Isobutan sind nicht ganz unbedenklich. Die Gase werden auf Basis von Erdöl erzeugt und können sowohl für die Haut als auch für die Atemwege schädlich sein. Welche Alternativen bleiben da noch?

Welches Deo ist das richtige?

DAS perfekte Deo ohne schädliche Substanzen, das aber perfekt vor Geruch und nassen Flecken schützt gibt es leider noch nicht. Am gesundheitlich unbedenklichsten sind sicherlich Bio-Deos, da sie weitgehend ohne synthetische Inhaltsstoffe auskommen. Am besten sind dabei Roll-Deos, um auch die Treibgas-Belastung zu umgehen. Außerdem sollte man Deos nicht direkt nach der Rasur auf die Achselhöhlen auftragen, da dann mehr Bestandteile vom Körper aufgenommen werden. Wenn man nach dem Rasieren etwa eine halbe Stunde wartet, haben sich kleine Rasurverletzungen jedoch bereits geschlossen und die empfindliche Haut unter den Armen ist im trockenen Zustand weniger saugfähig. Allergiker sollten auch auf Deos mit Duftstoffen verzichten.

Nie wieder Körpergeruch! Klappt es in Zukunft mit diesem Deo?

Zumindest das Thema Körpergeruch könnte sich in Zukunft erledigen. Ein Deo, das von französischen Forschern entwickelt wurde, verspricht völlig geruchlosen Schweiß. Im Gegensatz zu herkömmlichen Deos, die den Geruch nur überdecken, setzt das Deo, das an der Compiègne University of Technology (CUT) entwickelt wurde, schon vorher an. Es enthält synthetische Antikörper, sogenannte molekular geprägte Polymere, die die Hautbakterien davon abhalten, diejenigen Fettmoleküle im Schweiß zu zersetzen, die nach dem Prozess Geruch erzeugen.

Professor Karsten Haupt, Leiter des Enzyme and Cell Engineering Institute an der CUT und Entwickler des Deodorants erklärt: „Nachdem die Antikörper die Übeltäter-Moleküle im Schweiß erfasst haben, bleiben sie unzugänglich für die Bakterien und können im Rahmen der normalen Köper-Hygiene einfach mit abgewaschen werden“.   

Das neue Deo wird zurzeit vom französischen Kosmetikhersteller L’Oréal geprüft und könnte nach Abschluss des Prüfverfahrens demnächst in den Handel kommen.