Rillen in den Fingernägeln: Was steckt dahinter?

Rillen in den Fingernägeln sind nicht nur ein optisches Problem. Häufig können Krankheiten die Ursache sein.
Glatte, ebenmäßige und glänzende Nägel wirken sofort gesünder. Ihr Erscheinungsbild ist aber weit mehr als eine Frage der Ästhetik. Insbesondere Rillen geben oft Anlass zur Sorge. Manche Betroffene fragen sich: Sind die quer oder längs verlaufenden Vertiefungen womöglich Symptom einer Erkrankung?
Ausprägung der Rillen
Rillen auf den Fingernägeln können in unterschiedlichen Schweregraden auftreten. Manche lassen sich erst im Gegenlicht erkennen. Andere treten deutlich hervor. In manchen Fällen führt eine längst verheilte Verletzung am Nagelbett noch Jahre später zu Nagelfehlbildungen. Auch Krankheiten, die gar nichts mit den Händen zu tun haben, schlagen sich möglicherweise im Erscheinungsbild der Nägel nieder. Ein erlittenes Trauma etwa kann das Wachstum vorübergehend stoppen.

Längsrillen auf den Fingernägeln
Längsrillen treten besonders häufig auf und haben zum Glück meist einen harmlosen Hintergrund. Zum einen gehören sie zu den normalen Alterserscheinungen. Etwa ab Mitte 30 muss man mit ihrem Auftreten rechnen. Längsrillen können aber auch auf Flüssigkeitsmangel hindeuten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät: Erwachsene sollten täglich rund 1,5 Liter trinken. Manche Menschen und insbesondere Senioren verspüren aber kaum ein Durstgefühl und vergessen das Trinken gern. Wer sich regelmäßig an den gesunden Schluck Wasser erinnert – zum Beispiel durch eine stets gefüllte Karaffe oder eine Kanne Tee auf dem Tisch – wird mit gesünderen Nägeln belohnt. Auch der Rest des Körpers, der immerhin bis zu 60 Prozent aus Wasser besteht, wird es Ihnen danken.
Querrillen können ernste Ursachen haben
Querrillen entstehen dann, wenn das Nagelwachstum eine Zeit lang gestört war. Eine häufige Ursache sind Erkrankungen mit hohem Fieber oder kürzlich durchgeführte Operationen sowie eine Chemotherapie. Eine andere mögliche Erklärung sind schlichtweg Fehler bei der Maniküre. Wird das Nagelbett beim Feilen, Polieren oder Zurückschieben der Nagelhaut verletzt, können sich die Rillen bilden. Sind nur einige Finger betroffen, könnte die zu grobe Maniküre der Verursacher sein. Im (medizinischen) Nagelstudio können Sie sich hilfreiche Tipps holen oder sich gleich eine schonende und fachgerechte Behandlung gönnen.

Im Zweifel sollten Sie aber stets Ihren Hausarzt konsultieren. Querrillen – auch Beau-Linien beziehungsweise Beau-Reil-Linien genannt – können nämlich auf eine schwerwiegende Erkrankung hindeuten. Die Liste potenzieller Ursachen reicht von einer Infektion des Nagelbetts über Blutvergiftung bis hin zu einer Lungenentzündung oder Herzerkrankung. Eine Mangelernährung kann ebenfalls zu Querrillen führen.
Fingernagel-Rillen: Das lässt sich dagegen tun
Bei unerklärlichen Querrillen oder generell bei hartnäckigen Problemen mit den Fingernägeln sollte stets ein Arzt konsultiert werden. Grundsätzlich bieten sich im Alltag aber viele Gelegenheiten, die Nägel besser zu pflegen und zu schützen. Davon profitieren dann auch die Hände insgesamt. Die folgenden Maßnahmen helfen, um Rillen auf den Fingernägeln zu vermeiden:
- Tragen Sie beim Abwaschen Gummihandschuhe
- Verwenden Sie pH-neutrale Handseife mit Pflegezusätzen – sie greift den Säureschutzmantel der Haut nicht so stark an
- Cremen Sie Ihre Hände mitsamt des Nagelbetts mehrmals täglich ein – am besten mit einer Handcreme, die den Zusatz „Nagelcreme“ trägt
- Tragen Sie vor dem Zubettgehen ein Nagelöl auf
- Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit vielen Mineralien und Vitaminen
- Benutzen Sie regelmäßig Nagellack? Gönnen Sie den Nägeln zwischendurch einige Tage Pause
- Spezielle Pflegelacke stärken die Nägel und kaschieren Rillen