Reizmagen-Diagnose erfolgt nach dem Ausschlussverfahren
Bei einem Reizmagen (funktionelle Dyspepsie) kann es mitunter eine Weile dauern, bis die richtige Diagnose feststeht. Es handelt sich um eine sogenannte Ausschlussdiagnose. Das heißt: Erst wenn der Arzt sicher ist, dass keine organische Erkrankung hinter den Symptomen steckt, stellt er die Reizmagen-Diagnose.
Ein ausführliches Gespräch kann bei Reizmagen-Diagnose helfen
Zunächst erkundigt der Arzt sich, welche Beschwerden genau bestehen, seit wann und in welchen Situationen sie auftreten. Zudem fragt er, ob Sie an bestimmten Vorerkrankungen leiden, zum Beispiel an einem Magengeschwür oder Darmkrankheiten wie Morbus Crohn. Eine wichtige Frage ist auch, ob Sie regelmäßig Medikamente einnehmen; manche Arzneimittel können die Magenschleimhaut angreifen und zu Schmerzen führen, die den Beschwerden bei einem Reizmagen ähneln. Auch die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten spielen für die Magengesundheit eine Rolle, zum Beispiel Kaffee und Softdrinks.
Bei der körperlichen Untersuchung tastet der Arzt den Bauchbereich auf verhärtete und druckempfindliche Stellen ab, um festzustellen, ob der Auslöser tatsächlich der Magen ist. Anschließend kommen mehrere Verfahren zum Einsatz, um organische Erkrankungen wie ein Magengeschwür, die Reflux-Krankheit, Gallensteine und eine Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) auszuschließen.

Magenspiegelung kann bei Reizmagen-Diagnose helfen
Die wichtigste Maßnahme ist dabei eine Magenspiegelung, bei welcher der Arzt sich mithilfe einer kleinen Kamera an einem Kunststoffschlauch den gesamten Bereich von der Speiseröhre bis zum Zwölffingerdarm genau ansieht (Ösophago-Gastro-Duodenoskopie). Dabei nimmt er auch eine kleine Gewebeprobe von der Magenschleimhaut, die im Labor auf Zellveränderungen und Erreger wie Helicobacter pylori untersucht wird.
Mit bildgebende Verfahren können andere Krankheiten ausgeschlossen werden
Des Weiteren können eine Blut- und Stuhluntersuchung wichtige Hinweise dafür liefern, ob es sich um einen Reizmagen oder eine andere Diagnose handelt. Manchmal sind auch bildgebende Verfahren wie eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) sinnvoll, um zum Beispiel Gallensteine oder eine Bauchspeicheldrüsenentzündung auszuschließen. Auch sollte geklärt werden, ob psychische Belastungen vorliegen.