Reha nach dem Schlaganfall: So werden Sie schnell wieder fit
Als Hubert Mayer mit einem Schlaganfall in die Klinik eingeliefert wurde, standen seine Chancen schlecht. Nur aufgrund der schnellen Versorgung durch den Notarzt und der Neurologen überlebte er. Doch eine Körperhälfte war gelähmt. Der Rentner konnte weder deutlich sprechen noch selbstständig essen oder gehen.
Jetzt – zehn Monate nach dem Schock – kann der 67-Jährige bereits wieder mit seiner Frau spazieren gehen. Eine Reha nach dem Schlaganfall und moderne Therapien, die erst in den letzten Jahren erforscht wurden, machten es möglich.
Beweglichkeit kann in Reha deutlich verbessert werden
Ein neuer Behandlungsansatz wurde am Universitätsklinikum Jena entwickelt für die Reha nach dem Schlaganfall. In der dortigen neurologischen Tagesklinik und in weiteren Rehabilitations-Zentren wird die sogenannte Taub'sche Bewegungstherapie angeboten. Um bei diesem Programm mitzumachen, muss der Patient selbst hochmotiviert sein. Mit einer speziellen Schiene wird der gesunde Arm ruhig gestellt. Somit ist der Betroffene gezwungen, alle Tätigkeiten mit der vom Schlaganfall betroffenen Seite durchzuführen. Dabei geht es um alltagsrelevante Dinge wie das Greifen von Gegenständen. Gemeinsam mit dem Therapeuten werden in der Reha realistische Ziele definiert. Die Beweglichkeit kann mit dieser Therapie in der Reha nach dem Schlaganfall deutlich verbessert werden, die nötige Motivation lässt sich in Kleingruppen steigern.

Lichttherapie bringt gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus wieder ins Gleichgewicht
Kombinierte Hilfe gibt es im „Aufmerksamkeitsraum“ der MediClin Fachklinik Rhein-Ruhr. Patienten mit Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen werden hier von einem Team verschiedenster Fachrichtungen betreut: Neurologen, Sprach-, Ergo- und Physiotherapeuten. Das Kernstück der Therapie ist jedoch ein spezielles Lichtsystem. Damit soll ein gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Zudem hat die 12 000 Lux starke Beleuchtung eine antidepressive Wirkung und verbessert die Konzentrationsfähigkeit der Betroffenen.
Spiegel-Therapie aktiviert Nervenzellen
Mit einer Illusion arbeitet die Spiegel-Therapie. Der Patient sitzt und bewegt seinen gesunden Arm. Durch einen Spiegel nimmt er die Bewegung so wahr, als ob sie vom eingeschränkten Gliedmaß durchgeführt werden würde. Das aktiviert Nervenzellen, die für die Beweglichkeit verantwortlich sind. Mit dieser neuen Methode, die unter anderem bereits im RehaCentrum Hamburg angeboten wird, konnten bereits erste gute Ergebnisse erzielt werden. Sie wird jedoch nur als Begleit-Maßnahme zu anderen Verfahren in der Reha nach dem Schlaganfall empfohlen.
Eine wahre Meisterleistung der Technik kommt bei der sogenannten Neurostimulation zum Einsatz. Damit können gewohnte Bewegungen des Beins wieder geübt werden. Notwendig sind dafür zwei Elektroden, die am kranken Bein angebracht werden: ein Kontaktschalter an der Ferse und ein Steuerungsgerät. Elektrische Signale sorgen dafür, dass Nerven und Muskeln im Bein aktiviert werden.
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