Regenwasser trinken: Geht das?
Kann man Regenwasser trinken? Ist es schädlich oder sogar gesund? Alle Infos im Überblick.
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Keine Wasserkisten mehr schleppen, Leitungswasser sparen – und stattdessen Regenwasser trinken? Das klingt zuerst nach einer vernünftigen und nachhaltigen Idee. Doch ist das Ergebnis eines Regenschauers überhaupt trinkbar – oder sollte man von Regenwasser zum Trinken lieber die Finger lassen?
Ist Regenwasser sauber?
Um die Frage nach Sauberkeit oder Verschmutzung von Regenwasser zu beantworten, sollte man sich den Weg vor Augen führen, den das Wasser zurücklegt, bevor es in der Regentonne landet: Es verdunstet aus Seen, Bächen und Flüssen und steigt in den Himmel auf – dort kondensiert es und fällt als Regentropfen wieder zur Erde.
Bei der Bildung der neuen Regentropfen ist das Wasser tatsächlich sehr sauber: Denn auf seinem Weg in den Himmel hat es alle Schadstoffe und Verunreinigungen am Boden gelassen – diese sind nicht mit verdunstet. Dasselbe gilt allerdings auch für Nährstoffe wie Mineralien und Spurenelemente.
Auf dem Weg zurück zur Erde haben die Regentropfen nun jede Menge Gelegenheit, Schmutzpartikel aufzusammeln wie etwa Feinstaub. Das allein birgt (je nach Umgebung und Luftverschmutzung) vielleicht noch keine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit; besonders, da wir den Feinstaub aus der Luft ohnehin einatmen.
Deutlich problematischer ist der Zustand des Regenwassers jedoch, wenn es auf seinem Weg nach unten Kontakt mit Pflanzen, Tieren oder Gebäuden hatte – wenn es also beispielsweise durch eine Regenrinne gelaufen ist. Dann kann es Krankheitserreger wie Bakterien enthalten.
Kann man Regenwasser trinken?
Das Regenwasser ist also am saubersten, wenn es ohne vorherigen Kontakt zu Pflanzen, Tieren oder Gegenständen in einem sauberen Behälter aufgefangen wird.
Unter diesen Bedingungen kann man Regenwasser durchaus trinken – auf Dauer empfiehlt es sich aber nicht. Leitungswasser wird streng nach hygienischen Gesichtspunkten kontrolliert und ist darum die deutlich sicherere Alternative.
Wegen der mangelnden Hygiene ist Regenwasser in Deutschland nicht als Trinkwasser – also auch nicht zum Kochen von Mahlzeiten – zugelassen.
Regenwasser trinkbar machen: Wie geht das?
Für Menschen, die in eine Notsituation geraten sind, ist Regenwasser allerdings immer noch eine sicherere Alternative als etwa Wasser aus Seen oder Flüssen.
Dann gilt: Das Regenwasser mit einem sauberen Behälter auffangen – im besten Fall so, dass es zuvor keine Pflanzen oder Gebäude berührt hat.
Wer die Möglichkeit hat, kann das Wasser noch sicherer machen – das funktioniert durch Abkochen oder mit einem Wasserfilter (notfalls eignet sich dafür auch ein Kaffeefilter).
Regenwasser nutzen in Haus und Garten
Wenn es sich auch nicht unbedingt zum Trinken eignet, gibt es viele sinnvolle und nachhaltige Möglichkeiten, Regenwasser zu verwerten. Die naheliegendste ist vielleicht die Verwendung als Gießwasser im Garten. Dazu kann das Wasser in einer (abgedeckten) Regentonne oder einem Dachtank gesammelt werden.
Mit einer sogenannten Regenwassernutzungsanlage kann das Regenwasser auch im Haus zum Einsatz kommen – je nach Speichergröße und Niederschlagsmenge beispielsweise für die Toilettenspülung und/oder die Waschmaschine.
Bei Letzterer sollten allerdings hygienische Faktoren bedacht werden: Beim Spülgang mit kaltem Wasser können Keime aus dem Regenwasser auf die Wäsche übertragen werden. Für Babys, Personen mit geschwächtem Immunsystem und alte Menschen kann das ein Gesundheitsrisiko darstellen.
Regenwasser für Haus und Garten zu nutzen ist also sinnvoll und nachhaltig – Regenwasser trinken sollte man allerdings nicht; zumindest nicht dauerhaft.