Räusperzwang – Was hilft?
Hrrhm! Jeder räuspert sich ab und zu – doch wann wird es zum Zwang? Der HNO-Arzt und Phoniater Professor Markus Hess klärt über Räusperzwang auf.
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Ständiges Räuspern: was steckt hinter dem Räusperzwang?
Der Räusperzwang entsteht immer dann, wenn die Schleimhaut im Rachen bzw. im Kehlkopf gereizt ist, beispielsweise durch einen Fremdkörper. Zum Vergleich: Wenn unsere äußere Haut irritiert ist, reagieren wir meist instinktiv mit Kratzen. Das ist im Rachen und im Kehlkopf schlecht möglich – ersatzweise lindern wir eine leichte Reizung dadurch, dass wir uns räuspern und dabei mit einem starken Luftstrom den (vermeintlichen) Fremdkörper entfernen.
Wenn man so will, kann man den Räusperzwang also auch als ein Sich-im-Hals-Kratzen verstehen. Sich ab und zu räuspern zu müssen, ist vollkommen normal. Besteht der Drang allerdings auffällig häufig und anhaltend, sollte die Ursache für den Räusperzwang von einem HNO-Arzt oder Phoniater abgeklärt werden. Auch hier ist der Vergleich mit dem Kratzen anwendbar: Zu häufiges Kratzen zerstört die Haut.

Räusperzwang – das sind die Auslöser
Mögliche Auslöser sind:
ein Reflux
- Bei Sodbrennen gelangen kleinste Säurepartikelchen in den Kehlkopf und reizen ihn. Der automatische Abwehrmechanismus ist ein ständiger Räusperzwang. Vermeiden Sie alles, was Magensäure hochsteigen lässt, also z. B. Alkohol, Zigaretten, zu scharfes oder saures Essen und Kaffee.
Verspannungen
- Tritt der Räusperzwang im Zusammenhang mit einem „Frosch im Hals“ auf, dem sogenannten Globus-Gefühl, kann eine hartnäckige muskuläre Verspannung dahinterstecken. Ein vom Phoniater durchgeführter osteopathischer Spezialgriff, eine Form der manuellen Therapie, erzielt schon nach wenigen Anwendungen sehr gute Erfolge.
Allergien
- Als eine der körperlichen Reaktionen auf Allergien, z. B. eine Hausstaubmilbenallergie, schwellen u. a. auch die Schleimhäute an. Die Folge: Das Fremdkörpergefühl im Hals verstärkt sich und damit auch der Räusperzwang.
Angewohnheit
- Bei manchen Menschen liegt keine diagnostizierbare körperliche Ursache vor – bei ihnen hat sich das Räuspern verselbstständigt und ist zur unangenehmen Angewohnheit geworden. Das Problem: Als Folge kann eine Stimmstörung auftreten. So leidet der Patient nicht nur unter Räusperzwang, sondern zusätzlich auch unter Heiserkeit.
Grundsätzlich gilt: Bei chronischem Räuspern, das über drei Monate anhält, ist eine fachärztliche Abklärung durch einen HNO-Arzt oder Phoniater unbedingt erforderlich.
Prof. Markus Hess ist HNO-Arzt und Phoniater. 2014 hat er die DEUTSCHE STIMMKLINIK in Hamburg mitgegründet.