Pulsierendes Rauschen im Ohr: Was ist ein pulssynchroner Tinnitus?
Hören Sie ein pulsierendes Rauschen im Ohr im Rhythmus Ihres Herzens? Das könnte ein pulssynchroner Tinnitus sein. Alle Infos!
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- Pulssynchroner Tinnitus: Was ist das?
- Tinnitus-Arten: Subjektiver oder objektiver Tinnitus?
- Pulsierender Tinnitus: Wie entsteht das pulsartige Rauschen im Ohr?
- Pulssynchrones Rauschen im Ohr: Symptome
- Puls im Ohr: Welche Ursachen kommen in Frage?
- Ist ein pulssynchroner Tinnitus dauerhaft?
- Behandlungsmöglichkeiten bei pulsierendem Tinnitus
- Pulsierendes Rauschen im Ohr: Vorbeugung und Linderung
Nehmen Sie ein pulsierendes Rauschen im Ohr wahr, das dem Rhythmus Ihres Herzens folgt? Dabei könnte es sich um einen pulssynchronen Tinnitus handeln – eine Tinnitus-Art, die schnelles Handeln verlangt.
Pulssynchroner Tinnitus: Was ist das?
Ein Tinnitus muss sich nicht immer durch Pfeifen, Knacken, Brummen oder Rauschen im Ohr bemerkbar machen: Bei einem geringen Teil der Tinnitus-Erkrankungen nehmen die Betroffenen ein pulsierendes Rauschen im Ohr als Geräusch wahr, das sich dem Rhythmus ihres Herzschlags angleicht – als hörten sie ihr Herz in den Ohren pochen.
Dieser pulssynchrone Tinnitus, auch pulsierender oder pulsatiler Tinnitus genannt, kann ein Hinweis auf eine ernstzunehmende Erkrankung sein.
Tinnitus-Arten: Subjektiver oder objektiver Tinnitus?
Ohrgeräusche lassen sich unterschiedlich kategorisieren, zum Beispiel danach, ob sie subjektiv oder objektiv wahrgenommen werden. Der Großteil aller Tinnitus-Erkrankungen zählt zu den subjektiven. Das heißt, dass nur man selbst die Ohrgeräusche hört, es allerdings keine klar auszumachende Schallquelle gibt. Etwa ein Prozent aller Tinnitus-Fälle ist objektiv: Es existiert ein tatsächliches Körpergeräusch, das beispielsweise mithilfe eines Stethoskops gehört werden kann. Zu diesen objektiven Ohrgeräuschen wird der pulssynchrone Tinnitus gezählt.
Pulsierender Tinnitus: Wie entsteht das pulsartige Rauschen im Ohr?
Ein pulssynchroner (oder pulsatiler) Tinnitus entsteht bei (meist krankhaften) Veränderungen im Blutfluss: Die Ohrgeräusche werden dadurch verursacht, dass das Blut nahe des Innenohrs nicht mehr richtig fließt. Deswegen hören Patienten:innen diese Tinnitus-Form im gleichen Rhythmus, in dem das Herz das Blut durch den Körper pumpt. Es kommt ihnen vor, als würden sie den eigenen Puls im Kopf hören.
Pulsierendes Rauschen im Ohr: Einseitig oder beidseitig?
Dabei hören Betroffene das pulsierende Rauschen im Ohr nicht immer gleichmäßig auf dem linken Ohr und dem rechten. Oft sind die Beschwerden auch nur einseitig. Expert:innen sprechen daher beim pulsatilen Tinnitus auch von Strömungsgeräuschen, die einseitig wie beidseitig auftreten und unter Umständen zu Schmerzen im Ohr beim Patient führen.
Pulssynchrones Rauschen im Ohr: Symptome
Neben dem typischen, pulsierenden Rauschen im Ohr, das oft auch als Herzschlag oder Puls im Ohr beschrieben wird, kann der pulssynchrone Tinnitus auch mit weiteren Symptomen wie Knacken oder Zischen einhergehen.
Puls im Ohr: Welche Ursachen kommen in Frage?
Anders als beim subjektiven Tinnitus kann man bei pulssynchronen Ohrgeräuschen in der Regel die Erkrankung auf bestimmte Ursachen zurückführen.
Zu den Erkrankungen, die das pulsierende Rauschen im Ohr auslösen können, gehören:
Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. Bluthochdruck)
Blutgefäßtumore
Fehlbildungen von Blutgefäßen (z.B. Aneurysmen)
Venen-Anomalien
Arteriovenöse Fistel
Herzerkrankungen (z.B. Herzklappenfehler)
Funktionsstörungen der Ohrtrompete
Fehlbildungen am Kopf, die auf die Halsgefäße drücken (z.B. langer Knochensporn an der Schädelbasis)
Pulssynchroner Tinnitus durch Stress
Auch wenn Stress beim pulssynchronen Tinnitus nicht als eigentliche Ursache genannt werden kann, so gilt er doch als Hauptsymptom für die Verschärfung des pulsierenden und rauschenden Ohrgeräusches. Denn: Erhöhen sich Puls und Herzschlag – beispielsweise durch Angst und Stresszustände oder beim Sport – erhöht sich auch die Geschwindigkeit des Pulsierens im Ohr. Zudem verengen sich in Stresssituationen die Blutgefäße und der Blutfluss wird beeinträchtigt. So werden bestehende Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Gefäß-Probleme noch weiter verschärft.
Pulsierender Tinnitus durch Verspannungen im Nacken
In der Regel sind Patient:innen, die unter Ohrgeräuschen leiden, einem langem Leidensweg ausgesetzt, wenn es darum geht, eine Ursache und auch eine entsprechende Therapie zu finden. Bei einem subjektiven Tinnitus gehen Mediziner:innen heutzutage davon aus, dass die Ohrgeräusche auch durch Verspannungen im Rücken und Nacken entstehen können.
Bei einem pulssynchronen Tinnitus, der sich vornehmlich nur pulsierendes Rauschen im Ohr bemerkbar macht, können ebenfalls Nackenverspannungen eine Rolle spielen. In diesem Fall jedoch ist jedoch nicht ein eingeklemmter Nerv die Ursache, sondern vielmehr führen die veränderten Blutgefäße zu Verspannungen. Hier gilt es immer, die genaue Ursache zu behandeln.
Pulssynchroner Tinnitus durch Kieferprobleme
Ein unangenehmes Geräusch im Ohr geht oft mit Kieferproblemen einher. Dies liegt daran, dass der Kiefer wegen seiner Nähe zum Ohr zahlreiche Blutgefäße und Nerven beeinträchtigt, die sich direkt auf das Gehör auswirken. Eine Fehlstellung des Gebisses kann daher auch zu Fehlbildungen der Blutgefäße führen. Bei Pochen im Ohr ist daher nicht nur der Hals-Nasen-Ohrenarzt oder -ärztin eine:ein Ansprechpartner:in, sondern auch der Zahnarzt oder Zahnärztin oder Kieferchirurg:in. Der HNO-Ärzt:in verweist im Zweifelsfall bei nicht eindeutiger Diagnose zum Kieferspezialisten.
Das pulsierende Rauschen im Ohr wird von vielen Betroffenen meist vermehrt abends wahrgenommen. Das liegt daran, dass nachts im Liegen die Störgeräusche nicht von anderen Dingen übertönt werden. Ablenkung durch Musik, Gespräche oder einfach durch Tätigkeiten, die den Fokus nicht auf den Tinnitus lenken, gibt es dann nicht. So fühlt es sich häufig so an, als würde der pulssynchrone Tinnitus nur abends auftreten.
Ist ein pulssynchroner Tinnitus dauerhaft?
Ob ein pulssynchroner Tinnitus dauerhaft ist oder nicht, hängt davon ab, welche Ursachen es für die Geräusche gibt. Können dem pulsierendem Rauschen im Ohr keine eindeutigen Auslöser zugeordnet werden, die behandelt werden, kann ein pulssynchroner Tinnitus unter Umständen dauerhaft bestehen bleiben. In diesem Fall ist nicht die Beseitigung des Tinnitus die Behandlungsart, sondern die:der Patient:in wird dahingehend behandelt, dass die Ohrgeräusche nicht mehr als störend empfunden werden.
Behandlungsmöglichkeiten bei pulsierendem Tinnitus
Wer Strömungsgeräusche im Ohr hört, sollte zunächst unverzüglich ärztlicher Rat eingeholt werden – unabhängig davon, ob lediglich ein leichtes pulsierendes Rauschen wahrgenommen wird, Schmerzen im Ohr bestehen oder das Rauschen im Ohr einseitig oder beidseitig auftritt. Der erste Weg sollte Betroffene zum HNO-Arzt oder HNO-Ärztin führen. Hier werden zunächst die typischen Stellen des Schädels und der Halsgefäße abgehört. Ob die Ursachen des pulssynchronen Tinnitus in den Gefäßen liegen, können Ultraschall, Computertomographie (CT) und Kernspintomographie (MRT) zeigen.
Im Gegensatz zu den subjektiven, häufigeren Tinnitus-Arten hat der objektive Tinnitus in der Regel einen konkreten Auslöser. Bei der Behandlung wird dieser in den Fokus genommen, wodurch meistens auch das pulsierende Rauschen im Ohr verschwindet.
Sonderform arterio-venöse Fistel
Einer der häufigsten Ursachen für einen pulssynchronen Tinnitus ist die sogenannte durale arterio-venöse Fistel. Dabei handelt es sich um eine direkte Verbindung zwischen einer Arterie und einer Vene, die entweder angeboren oder erworben werden kann, zum Beispiel durch Verletzungen oder einer Thrombose. Diese kann je nach Schweregrad durch einen minimal-invasiven Eingriff behandelt werden, bei dem die Fistel verschlossen wird.
Pulsierendes Rauschen im Ohr: Vorbeugung und Linderung
Ein wichtiger Baustein der Tinnitus-Therapie besteht darin, die Fließfähigkeit des Blutes zu verbessern. Hier hat sich ein Spezialextrakt aus der Ginkgo-Pflanze besonders bewährt. Die medizinisch wirksamen Inhaltsstoffe machen die aus Asien stammende Heilpflanze so wertvoll. Denn die in den Blättern enthaltenen Substanzen Bilobalid und Quercetin verbessern die Fließeigenschaften des Blutes, sodass selbst kleinste Gefäße wieder versorgt werden. Häufig klingt das pulsierende Rauschen so komplett ab.
Auch Betroffenen, die bereits länger als drei Monate unter Ohrgeräuschen leiden, kann durch eine Behandlung mit dem hoch dosierten Ginkgo-Extrakt geholfen werden. Allerdings müssen die Patienten:innen drei bis vier Wochen Geduld aufbringen und sich darüber im Klaren sein, dass das pulsierende Rauschen im Ohr manchmal nicht mehr völlig verschwindet.
Quellen:
Pulssynchroner Tinnitus: Von Ohrgeräuschen, die nicht im Ohr entstehen, in: aerzteblatt.de
Was ist ein pulsierender Tinnitus?, in: thieme.de
Puls im Ohr (Herzschlag im Ohr hören), in: praktischarzt.de