Pulsatilla: Das vielseitige homöopathische Mittel

Pulsatilla gehört, ähnlich wie Lycopodium, zu den sogenannten vielnützigen Mitteln der Homöopathie. Denn es wird bei zahlreichen Krankheiten und Beschwerden eingesetzt. Das Mittel wird bei hormonellen Störungen, Entzündungen und Kinderkrankheiten gleichermaßen angewendet.

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Pulsatilla: Was ist es?

Hinter Pulsatilla, auch Kuhschelle genannt, verbirgt sich eine einheimische Pflanzengattung, die zu den Hahnenfußgewächsen gehört. Es gibt über 30 verschiedene Kuhschellen-Arten – in der Homöopathie werden für gewöhnlich die beiden Pflanzenarten pulsatilla pratensis, die Wiesenküchenschelle, und pulsatilla vulgaris gebraucht.

Die lilafarbenen, leicht behaarten Blüten verlocken dazu, sie anzufassen. Dabei ist Vorsicht geboten: Die Berührung der Pflanze kann zu Hautreizungen und sogar Verätzungen führen. Im getrockneten Zustand verliert sie ihre toxischen Eigenschaften. Für die Herstellung homöopathischer Mittel wird die ganze Pflanze verwendet und stark verdünnt (potenziert).

Einsatzbereiche: Bei welchen Beschwerden wird Pulsatilla angewandt?

Der Erfinder der Homöopathie, Samuel Hahnemann, hat für die Behandlung mit Pulsatilla mehr als 1.000 Symptome beschrieben. Die Pflanze zählt zu den Konstitutionsmitteln – das heißt, dass die Individualität des Patienten besonders berücksichtigt wird. Mögliche Anwendungsgebiete für Pulsatilla sind unter anderem:

  • grippale Infekte (Husten, Schnupfen, Mittelohrentzündung)
  • Bindehaut- oder Augenentzündungen
  • Zahnschmerzen
  • Magenverstimmung
  • akute Gelenkschmerzen
  • Hormonumstellungen (Pubertät, Schwangerschaft, Stillzeit, Wechseljahre)
  • Blasenentzündung
  • Kinderkrankheiten (Windpocken, Masern, Scharlach)
  • Kinderwunsch

Für eine mögliche Anwendung ist zu beachten, in welchem körperlichen und seelischen Zustand sich die Betroffenen befinden. Zu den Leitsymptomen für eine Behandlung mit Pulsatilla gehören:

  • Ängstlichkeit und Weinerlichkeit
  • Launenhaftigkeit und Schüchternheit
  • anfallsartige Schmerzen
  • Kreislaufschwäche
  • chronischer Schnupfen mit gelb-grünlichem Sekret
  • Beschwerden bessern sich bei Kälte, dem Genuss kalter Speisen und Getränke sowie an der frischen Luft
  • Wärme, fettiges Essen und das Liegen auf der linken Körperhälfte verschlimmern die Symptome

Pulsatilla: Welche Dosierung und Anwendung werden empfohlen?

Pulsatilla ist in Form von Streukügelchen (Globuli), Tropfen oder Tabletten in sehr vielen Potenzen erhältlich. Zur Dosierung in der Selbstbehandlung kommen am häufigsten Pulsatilla D6, D12 und C12 zur Anwendung. Pulsatilla D6 kann im Akutfall mehrmals täglich eingenommen werden, die Potenz C12 sollte nicht häufiger als viermal täglich zum Einsatz kommen. Eine Behandlung mit D12 sollte höchstens ein- bis zweimal pro Tag erfolgen.

Pulsatilla: Was gilt für die Anwendung bei Baby & Kind?

Babys und Kleinkinder leiden häufig an Atemwegsinfekten, wie Husten oder Schnupfen. Die Symptome sollen durch Pulsatilla abgemildert werden. Auch bei Zahnschmerzen sowie bei Durchfall und Erbrechen soll Wiesenküchenschelle helfen können. Grundsätzlich gilt jedoch: Kommen hohes Fieber oder starke Schmerzen hinzu, wird der Gang zum Kinderarzt notwendig.

Bei älteren Kindern wird Pulsatilla von Homöopathen auch empfohlen, um Ängstlichkeit oder Schüchternheit zu überwinden. Babys bis zu zwölf Monaten erhalten maximal ein Streukügelchen. Anschließend dürfen es zwei beziehungsweise drei Globuli Pulsatilla ab einem Alter von drei Jahren sein.

Hinweis: Die spezifische Wirksamkeit von Homöopathie wird in der Wissenschaft diskutiert. Dennoch ist Homöopathie als sanfte Heilmethode sehr beliebt.

Quellen:

  • Sommer, S. (2015): Homöopathie. Alltagsbeschwerden selbst behandeln, München
  • Stumpf, W. (2015): Homöopathie für Kinder, München