Psychische Erschöpfung: Achtung bei diesen 5 Symptomen!
Da bei psychischer Erschöpfung die Symptome nicht immer auf den ersten Blick richtig zuzuordnen sind, wissen Betroffene teilweise zunächst gar nicht, was mit ihnen los ist. Diese Anzeichen sollte jede:r kennen!
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Ob private Sorgen, gesundheitliche Probleme oder Dauerstress auf der Arbeit: In manchen Lebensphasen hat man einfach ein deutlich schwereres Päckchen zu tragen als in anderen. Einige Menschen sind davon nur genervt; andere fühlen sich körperlich und emotional ausgelaugt. Wichtig ist es, bei psychischer Erschöpfung die Symptome richtig zu deuten. Denn wer den seelischen Erschöpfungszustand einfach hinnimmt, riskiert, ernsthaft krank zu werden.

Psychische Erschöpfung: Symptome erkennen
Bei der seelischen Erschöpfung können die Symptome sowohl psychischer als auch körperlicher Natur sein. Einzeln betrachtet können die teils diffusen Symptome meist nicht direkt auf die mentale Erschöpfung zurückgeführt werden – bei einer Kombination aus mehreren der folgenden Anzeichen sollten allerdings die Alarmglocken läuten:
Schnelle Ermüdung: Nach wenigen Arbeitsstunden fühlen sich die Betroffenen bereits erschöpft und frühere Erholungsmöglichkeiten wie das Ausschlafen am Wochenende scheinen nicht mehr zu wirken. Nach dem Wochenende sind sie genauso ausgelaugt wie am Ende der Arbeitswoche. Sie fühlen sich ständig müde und energielos.
Schlafstörungen: Trotz der andauernden Müdigkeit und Kraftlosigkeit können viele Betroffene nicht schlafen – der Grund ist ein Zustand ständiger innerer Unruhe.
Sozialer Rückzug und Passivität: Hobbys werden kaum noch ausgeführt und wenn doch, führen sie nicht zur Entspannung. Dasselbe gilt für Treffen mit Freunden und Familie.
Negative Emotionen: Gefühle von Machtlosigkeit, Wut und Enttäuschung sowie ein Gefühl der Leere können bei Betroffenen vorherrschend werden.
Psychische Erschöpfung: Körperliche Symptome
Teilweise zeigt sich die psychische Erschöpfung zusätzlich durch körperliche Symptome wie:
Kopfschmerzen
Rückenschmerzen
Magen-Darm-Beschwerden
Tinnitus oder Hörsturz
Erhöhte Infektanfälligkeit
Seelische Erschöpfung als Burnout-Symptom
Psychische Erschöpfung ist eins von drei Hauptsymptomen des sogenannten Burnout-Syndroms. Darunter leidet laut Definition, wer außerdem folgende Symptome aufweist:
Zynismus/Distanzierung/Depersonalisierung: Betroffene gehen in Distanz zu anderen Menschen, bewerten ihre Arbeit und ihre Mitmenschen negativer als zuvor und sprechen ungewohnt abwertend über andere. Einige Burnout-Patient:innen werden zunehmend zynisch, das heißt, sie verhöhnen Werte und Gefühle ihrer Mitmenschen. Durch all diese Veränderungen fühlen sich viele Betroffene von sich selbst entfremdet, sie „erkennen sich selbst nicht wieder“.
Abnahme der Leistungsfähigkeit: Bei Menschen mit Burnout lassen Konzentration und Geduld nach – in der Folge verringert sich die Leistungsfähigkeit. Schaffen die Betroffenen dann nicht mehr ihr gewohntes Pensum, versuchen sie häufig, dieses Defizit in Form von Überstunden oder mit Hilfe von Medikamenten oder Drogen auszugleichen.
Wichtig zu wissen ist außerdem, dass die Burnout-Symptome bei Frauen häufig anders ausgeprägt sind als die bei Männern.
Psychische Erschöpfung: Behandlung und Tipps
Betroffene, die chronisch erschöpft sind und das Gefühl haben, sich nicht mehr ausreichend erholen zu können und insgesamt weniger Freude am Leben zu haben, sollten mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin darüber sprechen. Gegebenenfalls ist eine Weiterbehandlung in einer Facharztpraxis notwendig.
Wer zunächst selbst versuchen möchte, der psychischen Erschöpfung den Kampf anzusagen, sollte im ersten Schritt Ursachenforschung betreiben und versuchen, vermeidbare Stressfaktoren aus dem Alltag zu verbannen.
Zusätzlich können einige Veränderungen im Lebensstil wie das Erlernen von Entspannungs- und Meditationstechniken sowie regelmäßige Bewegung eine Besserung bringen.
Manchmal hilft auch der Aufenthalt im Freien (besonders bei schönem Wetter) dabei, die Symptome zu lindern – denn Sonnenlicht kurbelt die Produktion des Glückshormons Serotonin an und drosselt die des Schlafhormons Melatonin.
Zusätzlich helfen weitere Tipps, das Stresslevel zu senken – dazu gehören etwa Lesen und Musikhören, der häufige Austausch mit Freund:innen und Verwandten sowie kreative Betätigung, die das Gefühl der Selbstwirksamkeit stärkt und das Level an Stresshormonen senkt.
Körperliche und seelische Erschöpfung: Symptome nicht ignorieren
Auf keinen Fall sollten Betroffene bei psychischer Erschöpfung die Symptome ignorieren – denn daraus können sich Burnout und weitere schwerwiegende psychische Erkrankungen entwickeln.
Wenn Sie sich ständig erschöpft und ausgebrannt fühlen, sollten Sie einen Termin bei Ihrem Hausarzt bzw. Ihrer Hausärztin vereinbaren und darüber sprechen. Ein unbehandeltes Burnout-Syndrom birgt die Gefahr für psychische Folgeerkrankungen, wie zum Beispiel Angsterkrankungen, Depression oder auch Drogensucht.
Bei akuten Sorgen oder Ängsten können Sie sich jederzeit anonym an die Telefonseelsorge unter den Telefonnummern 0800/111 0 111 oder 116 123 wenden. Über Behandlungsmöglichkeiten informiert zum Beispiel die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) unter der Telefonnummer 0800 0 11 77 22. Auch Psychologische Beratungsstellen stehen Betroffenen zur Seite.
Wenn Sie nicht selbst betroffen sind, aber Burnout-Symptome bei anderen bemerken, nehmen Sie diese Symptome ernst und helfen ihm/ihr ggf. dabei, professionelle Hilfe zu suchen. Besteht akute Krisensituation, verständigen Sie sofort den Rettungsdienst unter 112 oder fahren Sie in eine psychiatrische Notaufnahme.
Quellen:
Symptoms of mental exhaustion and tips to alleviate it, in: medicalnewstoday.com
Olsson, E. M., von Schéele, B., & Panossian, A. G. (2009): A randomised, double-blind, placebo-controlled, parallel-group study of the standardised extract shr-5 of the roots of Rhodiola rosea in the treatment of subjects with stress-related fatigue, in: Planta medica
Edwards, D., Heufelder, A., & Zimmermann, A. (2012): Therapeutic effects and safety of Rhodiola rosea extract WS® 1375 in subjects with life‐stress symptoms–Results of an open‐label study, in: Phytotherapy Research