Pseudokrupp-Anfall: Wie reagiert man richtig?
Woran erkennt man einen Pseudokrupp-Anfall beim Kind? Was hilft dagegen? Muss man bei einem Pseudokrupp-Anfall sofort ins Krankenhaus? Expertin Dr. med. Nadine McGowan kennt diese Elternfragen gut aus ihrer Praxis und verrät die Antworten.
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Was ist ein Pseudokrupp-Anfall?
Pseudokrupp-Anfälle häufen sich vorwiegend im Frühjahr oder Herbst, also bei feuchtkalter Witterung. Kleinere Kinder wachen plötzlich mit Atemnot und Husten auf, auch Heiserkeit kommt vor. Diese Symptome sind exemplarisch für einen sogenannten Pseudokrupp-Anfall, auch stenosierende Laryngotracheitis genannt. Dabei kommt es – meist durch Viren ausgelöst – zu einer Entzündung, dadurch zur Schwellung der oberen Atemwege unterhalb des Kehlkopfes und dann zur Atemnot. Da es sich bei dem Krankheitsbild um eine Virusinfektion handelt, ist Pseudokrupp meist auch ansteckend. Nicht zu verwechseln sind Pseudokrupp-Anfälle mit dem echten Krupphusten, bei dem es sich um Diphtherie handelt.
Wie erkennt man einen Pseudokrupp-Anfall?
Man unterteilt den Pseudokrupp-Anfall in vier Schweregrade, wobei Grad drei und vier selten vorkommen:
1. Bellender Husten (auch als Pseudokrupp-Husten bekannt), Heiserkeit, geräuschvolle Einatmung (Stridor), aber keine wirkliche Atemnot
2. Wie 1., aber zusätzlich leichte Atemnot, stärkere Atemgeräusche (Stridor), minimale Einziehungen bei der Einatmung (das bedeutet, man sieht die Rippen bei der Einatmung durch die erhöhte Atemarbeit stärker hervortreten)
3. Stärkere Atemnot, starker Stridor, deutliche Einziehungen, Angst, Unruhe und beschleunigte Atmung
4. Schwere Atemnot, Zyanose (blaue Lippen und Schleimhäute), Stridor, eventuell schon beeinträchtigtes Bewusstsein
Was tun bei einem Pseudokrupp-Anfall?
Bei Schweregrad 1 des Pseudokrupp-Anfalls reicht meistens kalte, feuchte Luft. Typisch ist, dass die Eltern in Panik das Krankenhaus aufsuchen und bei der Ankunft dort ist plötzlich alles wieder gut. Durch die kühle Luft auf der Autofahrt sind die Atemwege schon wieder soweit abgeschwollen, dass noch der bellende Husten bleibt, aber sonst alle Symptome wieder verschwunden sind.
Liegt eine Grad-2-Laryngotracheitis vor, wird man zusätzlich zur kalten, feuchten Luft Kortison als Zäpfchen (Prednison oder Prednisolon, wobei Prednisolon schneller wirkt) oder Dexamethason (als Saft) verabreichen – das hemmt die Entzündung des Pseudokrupp-Anfalls und führt zum Abschwellen der Atemwege. Zusätzlich kann im Krankenhaus eine Inhalation mit dem Wirkstoff Suprarenin erfolgen, was zu einer sehr schnellen Besserung führt, da es ebenfalls abschwellend wirkt. Hustenstiller sollten bei Pseudokrupp nur nach Rücksprache mit dem Kinderarzt gegeben werden. Es muss sichergestellt sein, dass ausschließlich trockener Reizhusten vorliegt und durch den Hustenstiller nicht das Abhusten von Sekret verhindert wird.
Wann muss man mit Pseudokrupp ins Krankenhaus?
Meistens ist bei Pseudokrupp eine ambulante Therapie möglich. Manchmal kommt es in der folgenden Nacht zu einem weiteren erneuten Pseudokrupp-Anfall, aber in der Regel bleibt es bei einer Episode. Grundsätzlich können Kinder im Kindergartenalter mehrere Pseudokrupp-Anfälle erleiden. Aber ab dem Alter von sieben Jahren ist der Spuk vorbei – der Grund, warum man danach eigentlich nicht mehr an Pseudokrupp erkrankt, ist unbekannt. Liegen die Schweregrade 3 und 4 vor, ist eine stationäre Aufnahme im Krankenhaus unabdingbar, bei Grad 4 sogar oft auf der Intensivstation. Die meisten Fälle von Pseudokrupp-Anfällen lassen sich jedoch mit „Ruhe bewahren“ und kalter Luft regeln.
Zusätzliche Quellen:
Pseudokrupp: Welche Hilfe ist erforderlich?, in: kinderaerzte-im-netz.de
Was tun bei Pseudokrupp?, in: lungenaerzte-im-netz.de
Kortikosteroidtherapie des Pseudokrupp, in: aerzteblatt.de
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