Prostatavergrößerung – wie läuft die Diagnose ab?

Aus der Serie: Prostatavergrößerung (Benigne Prostatahyperplasie)

Besteht der Verdacht auf eine Prostatavergrößerung gehört ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt über die Beschwerden und die Krankengeschichte des Betroffenen zur Diagnose (Anamnese).

Der Arzt stellt in der Regel Fragen zu bestehenden Krankheiten, eingenommenen Medikamenten und zu den Gewohnheiten des Patienten beim Wasserlassen mit möglichen Beschwerden oder der Häufigkeit des Wasserlassens tags und nachts. Möglicherweise muss ein Fragebogen ausgefüllt werden, wie zum Beispiel der „International Prostate Symptom Score“, kurz IPSS. Dieser umfasst sieben Fragen, bei denen der Patient typische Symptome einer gutartigen Prostatavergrößerung auf einer Skala von null bis fünf Punkten bewertet, sowie eine Frage zur Lebensqualität. Mit den Werten des Tests kann der Arzt Patienten mit milden Symptomen (IPSS-Wert 1 – 7) von Patienten mit mittelschweren (IPSS-Wert zwischen 8 bis 19) oder schweren Symptomen (IPSS-Werte 20 bis 35) unterscheiden.

Für die Prostatavergrößerung-Diagnose stellt der Arzt in der Regel Fragen zu bestehenden Krankheiten, eingenommenen Medikamenten und zu den Gewohnheiten des Patienten beim Wasserlassen.

Prostatavergrößerung: Diagnose anhand körperlicher Untersuchung

Bei Verdacht auf eine vergrößerte Prostata führt der Arzt normalerweise auch eine körperliche Untersuchung durch. Dabei ertastet er Größe, Form und mögliche Verhärtungen der Prostata mit einem Finger vom Enddarm aus (digitale rektale Untersuchung, DRU). Diese Prostata-Untersuchung kann dabei helfen, Unregelmäßigkeiten und Größenveränderungen orientierend zu beurteilen. Besteht der Verdacht auf einen Tumor, kann der Arzt zusätzlich eine Gewebeprobe entnehmen (Biopsie).

vergrößerte Prostata
Links eine normale Prostata, rechts eine vergrößerte Prostata, die zu einer Verengung der Harnröhre führen kann. Foto: Fotolia

Laboruntersuchungen für die Prostatavergrößerung-Diagnose

In zusätzlichen Laboruntersuchungen können Blut und Urin analysiert werden. Die Urinuntersuchung dient dazu, mögliche Harnwegsinfekte festzustellen. Eine Blutuntersuchung hilft, um andere Erkrankungen als Ursachen auszuschließen. Im Blut wird dabei der Wert des sogenannten prostataspezifischen Antigens (PSA) bestimmt. Dieses Molekül wird in der Prostata gebildet. Sein Wert im Blut hilft dabei, eine gutartige von einer bösartigen Vergrößerung der Prostata zu unterscheiden. Der PSA-Wert allein ist jedoch nicht aussagekräftig genug und lässt keinen Schluss auf Prostatakrebs zu. Seine Bestimmung ist in der Regel mit der digitalen rektalen Untersuchung kombiniert.

Urologe bestätigt Prostatavergrößerung-Diagnose

Weitere, spezielle Prostata-Untersuchungen führt normalerweise ein Urologe durch. So zum Beispiel eine Ultraschallaufnahmen (Sonografie). Mit dieser kann der Arzt die Prostatagröße bestimmen und gleichzeitig die Nieren und die Blase untersuchen. Er kann dabei auch ermitteln, wie viel Resturin nach dem Wasserlassen noch in der Blase verbleibt.

Mit einer Harnstrahlmessung (Uroflowmetrie) bestimmt man den maximalen Harnfluss. Dabei wird die Stärke und Geschwindigkeit des Harnstrahls gemessen und so festgestellt, wie sehr der Abfluss des Urins behindert ist.