Prostatavergrößerung: Symptome und Beschwerden

Aus der Serie: Prostatavergrößerung (Benigne Prostatahyperplasie)

Bei Beschwerden, die durch eine Vergrößerung der Prostata entstehen, unterscheiden Mediziner zwischen sogenannten obstruktiven und irritativen Prostatavergrößerung-Symptomen.

Prostatavergrößerung-Symptome: obstruktive Beschwerden

Zu den obstruktiven Beschwerden, also den Beschwerden, die mit einer Verengung oder auch einem Verschluss einhergehen, zählen:

  • verzögerter Beginn der Entleerung der Harnblase
  • abgeschwächter Harnstrahl
  • aktives Pressen beim Wasserlassen
  • verlängertes Wasserlassen
  • Nachträufeln
  • Unterbrechung des Harnstrahls während des Wasserlassens
  • Blase kann nicht vollständig entleert werden

Prostatavergrößerung-Symptome: irritative Beschwerden

Irritative Beschwerden, das heißt Beschwerden, die durch eine Reizung hervorgerufen werden,  sind:

  • Zwang zum Wasserlassen (imperativer Harndrang)
  • häufiges Wasserlassen mit kleineren Urinmengen im Tagesverlauf (Pollakisurie)
  • vermehrtes nächtliches Wasserlassen (Nykturie)
  • Erschwertes Wasserlassen (Dysurie)

Je nach Schweregrad teilt sich die Prostatavergrößerung in drei Stadien ein:

Stadium 1 (Reizstadium):

  • Der Harnstrahl ist nur schwach.
  • häufiges nächtliches Wasserlassen (Nykturie)
  • häufiges Wasserlassen mit kleineren Urinmengen (Pollakisurie)
  • verzögerter Beginn des Wasserlassens

Stadium 2 (Restharnstadium), zusätzlich zu den Symptomen aus Stadium 1:

  • Nach dem Wasserlassen bleibt Urin in der Blase.
  • Durch den Resturin in der Blase können sich leichter Bakterien ansiedeln, es kommt häufiger zu Harnwegsinfekten.
  • Es können sich Blasensteine bilden.
  • Manchmal geht ungewollt Urin ab.

Stadium 3 (Dekompensationsstadium):

  • Es kann zu einer sogenannten Überlaufblase (Ischuria paradoxa) kommen: Die Blase ist ständig übervoll, der Urin kann nicht mehr abfließen (Harnverhalt) und es wird permanent tröpfchenweise Urin abgegeben.

Weitere Prostatavergrößerung-Symptome: Nierenversagen und Blutvergiftung

Wenn der Urin nicht mehr abfließt, kann er sich bis in die Nieren zurückstauen: Dann ist Nierenversagen (Niereninsuffizienz) bis hin zu einer „Vergiftung“ des Blutes mit Harn (Urämie) möglich.