Prostatavergrößerung-Behandlung: Welche kommt in Frage?

Aus der Serie: Prostatavergrößerung (Benigne Prostatahyperplasie)

Eine Prostatavergrößerung-Behandlung hängt in erster Linie davon ab, welche Beschwerden die Prostata verursacht. Nicht immer ist eine Therapie erforderlich.

Sind zum Beispiel die Beschwerden für den Patienten nicht einschränkend und wenig störend, ist ein Abwarten ohne Prostatavergrößerung-Behandlung erst einmal sinnvoll. Dabei ist jedoch eine regelmäßige ärztliche Kontrolle notwendig.

Prostatavergrößerung-Behandlung: Medikamente oder Operation

Oftmals kommen für die Prostatavergrößerung-Behandlung pflanzliche Präparate zum Einsatz. Diese enthalten Wirkstoffe aus z.B. Brennesselwurzeln.

Schränkt die Prostatavergrößerung den Betroffenen so ein, dass eine Prostatavergrößerung-Behandlung notwendig wird, gibt es zwei Möglichkeiten: Medikamente oder Operation.

In einem frühen Stadium wird eine benigne Prostatahyperplasie in der Regel mit Medikamenten behandelt. Oftmals kommen für die Prostatavergrößerung-Behandlung pflanzliche Präparate zum Einsatz. Diese enthalten meist Wirkstoffe aus Sägepalmfrüchten, Brennnesselwurzeln, Kürbissamen oder Roggenpollen. Diese können die Verringerung des Harnstrahls und den nächtlichen Harndrang verbessern.

Prostatavergrößerung-Behandlung
Bessern sich die Beschwerden durch eine medikamentöse Therapie nicht, kann die Prostatavergrößerung-Behandlung operativ erfolgen. Foto: Fotolia

Oft ist Prostatavergrößerung-Behandlung mit Arzneimitteln der richtige Weg

Medikamente, die zur Gruppe der sogenannten α1-Rezeptorblocker gehören, sind die am häufigsten eingesetzten Wirkstoffe bei der Behandlung der Symptome einer Prostatavergrößerung. Sie bewirken, dass sich die Prostata- und Blasenmuskulatur entspannt. Dadurch verringert sich der Widerstand am Blasenausgang und erleichtert so das Wasserlassen. Die Größe der Prostata lässt sich mit den Rezeptorblockern jedoch nicht beeinflussen. Der Vorteil dieser Medikamente ist ihr schneller Wirkeintritt innerhalb weniger Tage, sodass der Arzt rasch beurteilen kann, ob sich die Symptome der Prostatavergrößerung bessern oder ob eine andere Prostatavergrößerung-Behandlung angebracht ist.

Die sogenannten 5α-Reduktasehemmer hemmen den Einfluss der männlichen Hormone auf die Prostata und verkleinern die Drüse dadurch. Die Medikamente senken die Bildung des Hormons Dihydrotestosteron (DHT), das für das Wachstum der Prostata verantwortlich ist. Allerdings tritt ihre Wirkung nicht sofort ein, sondern erst nach mehreren Wochen oder Monaten.

Kombination aus Medikamenten für die Prostatavergrößerung-Behandlung

Beide Medikamente, α1-Rezeptorblocker und 5α-Reduktasehemmer, können auch zusammen eingesetzt werden, um ihre unterschiedlichen Wirkweisen zu kombinieren. Diese Prostatavergrößerung-Behandlung kommt vor allem für Patienten in Frage, die über starke Beschwerden klagen und deren Lebensqualität besonders eingeschränkt wird. Bei der Kombinationstherapie muss aber beachtet werden, dass auch die Nebenwirkungen beider Medikamente verstärkt auftreten können.

OP bei Prostatavergrößerung-Behandlung

Bessern sich die Beschwerden durch eine medikamentöse Therapie nicht, kann die Prostatavergrößerung-Behandlung operativ erfolgen. Eine Prostata-OP ist besonders in folgenden Fällen sinnvoll:

  • bei zunehmender Verengung der Harnröhre und zunehmendem Restharn in der Blase
  • bei wiederholtem Harnverhalt, das heißt die gefüllte Harnblase kann nicht spontan entleert werden
  • bei Blasensteinen
  • bei wiederholt auftretenden Infekten der Harnwege
  • bei Verschlechterungen der Nierenfunktion
  • wenn wiederholt Blut im Urin vorkommt

Operationsverfahren zur Prostatavergrößerung-Behandlung

Bei den Operationsverfahren unterscheidet man zwischen einem Eingriff über die Harnröhre (transurethal) und einem offen Eingriff mit einem Bauchschnitt. In den meisten Fällen sind Prostata-Operationen über die Harnröhre die bevorzugte Methode. Dabei entfernt man entweder Teile der Prostata (primär ablativ) oder zerstört einen Teil des Gewebes (sekundär ablativ), um die Prostata zu verkleinern.

Die Standardmethode bei einer Prostata-OP ist die transurethrale Resektion der Prostata (TUR-P), die sowohl bei Voll- als auch Teilnarkose durchgeführt wird. Bei dieser Operationstechnik führt der Arzt ein Instrument (Endoskop) über die Harnröhre (transurethal) ein und entfernt mit speziellen Operationsinstrumenten einen Teil der vergrößerten Prostata. Die TURP ist das bei einer Prostatavergrößerung am häufigsten angewandte Verfahren und führt zu vergleichsweise wenigen Nebenwirkungen. Auch Blasensteine können mit dieser OP-Technik entfernt werden. Ein Vorteil dieser Methode ist zudem, dass das entfernte Gewebe erhalten bleibt und nach der OP mikroskopisch untersucht werden kann.

Natürliche Wirkstoffe

Studien belegen die Wirksamkeit von pflanzlichen Arzneimitteln auf der Basis von Wirkstoffen der Sägepalmenfrüchte (Sabal) und der Brennnessel-Wurzel (Urtica) bei gutartigen Prostatavergrößerungen.

Für das pflanzliche Arzneimittel Prostagutt forte, sind folgende Wirkeigenschaften nachgewiesen:

Ausgleichend

  • Die Wirkstoffkombination hemmt die Wirkung und Bildung von Hormonen, die das Wachstum der Prostata anregen und steuert so einem alterungsbedingten Ungleichgewicht im Hormonhaushalt der Prostata entgegen.

Entspannend

  • Lockert die Muskulatur der Prostata sowie des verspannten Gewebes und verringert damit den Druck auf die Harnröhre.

Reduzierend

  • Durch entzündungshemmende Eigenschaften mindert es die Wassereinlagerungen im Prostatagewebe. Das verringert die Reizbarkeit der Prostata.

Bei der transurethalen Prostatainzision (TUIP) hingegen bleibt die Prostata vollständig, die Harnröhre wird jedoch durch das Einschneiden des Prostatagewebes beziehungsweise des Blasenhalses erweitert. Mit dieser Methode kann das Wasserlassen verbessert werden. Mögliche Komplikationen beider Methoden sind zum Beispiel:

  • Rückwärts gerichteter Samenerguss (retrograde Ejakulation): Der Samen wird dabei in die Harnblase, nicht in die Harnröhre geleitet. Er wird dann mit dem nächsten Wasserlassen ausgeschieden. Die Fruchtbarkeit ist dadurch stark vermindert, Libido, Erektion und Orgasmusfähigkeit bleiben aber erhalten.
  • Selten kann nach der OP eine Verengung der Harnröhre auftreten.
  • Ebenfalls selten sind Potenzprobleme nach einer Operation.

Prostatavergrößerung-Behandlung mit Lasertherapien

Bei einer Prostatavergrößerung-Behandlung können auch verschiedene Lasertherapien zum Einsatz kommen. Mit den unterschiedlichen Verfahren können Teile der Prostata per Laserstrahl entweder entfernt oder verdampft werden. Je nachdem, welche Methode gewählt wird, kommen verschiedene Laser mit unterschiedlichen Wellenlängen zum Einsatz. Vorteil der Lasertherapien sind weniger Komplikationen. Allerdings sind die Behandlungskosten hoch und es kann kein Gewebe zur weiteren Untersuchung entnommen werden.

Ein alternatives Verfahren, das bei Prostatavergrößerung zur Behandlung eingesetzt werden kann, ist die bei Lokalanästhesie durchgeführte transurethale Mikrowellentherapie (TUMT). Dabei wird die Energie von Mikrowellen eingesetzt, um das Gewebe der Prostata zu erhitzen und die Beschwerden zu lindern. Man unterscheidet zwischen der Niedrig-Energie-Technik (NE-TUMT) mit Temperaturen bis maximal 55°C und der Hoch-Energie-Technik (HE-TUMT) mit Temperaturen über 55°C.

Die offen-chirurgische Entfernung der gesamten Prostata über einen Bauchschnitt, der Patient ist in Voll- oder Teilnarkose, wird in der Regel nur durchgeführt, wenn die Prostata sehr stark vergrößert ist und andere Therapien keine Linderung bringen.