Tomaten schützen die Prostata
In Deutschland bekommen jedes Jahr rund 60.000 Männer die Diagnose Prostatakrebs gestellt – 11.000 sterben jährlich daran. Mehr oder weniger hilfreiche Maßnahmen zur Vorbeugung gibt es viele. Eine besonders wirksame fanden nun britische Forscher. Praxisvita hat für Sie die Fakten.
Eine kürzlich veröffentlichte Gemeinschafts-Studie der britischen Universitäten von Bristol, Cambridge und Oxford hat sich mit dem Einfluss des Lebenswandels auf unsere Gesundheit beschäftigt. Dabei fanden die Forscher heraus, dass unsere Ernährung einen erheblich größeren Einfluss auf das Prostatakrebsrisiko hat, als bisher angenommen.
Lebensretter Tomate
Die Untersuchung zeigt, dass Männer durch den wöchentlichen Konsum von mindestens zehn Portionen Tomaten – eine Portion entspricht in etwa einer Tomate mittlerer Größe – ihr Prostatakrebsrisiko um 18 Prozent senken können. Für diese krebsvorbeugende Wirkung von Tomaten sind nach Aussagen der Forscher vor allem die Inhaltsstoffe Selen, Kalzium und Lyocopin – ein Antioxidans, das Zell- und DNA-Schäden verhindert – verantwortlich.
Für die Studie ermittelten die Wissenschaftler erstmals einen „Nahrungs-Index“ für Lebensmittel, die einen messbaren Effekt für die Vorbeugung von Krebs – in diesem Fall Prostatakrebs – besitzen. Dafür sammelten sie Daten von fast 14.000 männlichen Probanden – wovon 1.806 an Prostatakrebs litten. Die übrigen Männer stellten die Kontrollgruppe dar.
Nur Tomaten helfen wirklich
Durch den breit angelegten Versuchsaufbau der Studie analysierten die Forscher auch andere Faktoren des alltäglichen Lebenswandels – wie z.B. Sport, Diäten oder Schlafverhalten – für die menschliche Gesundheit und ferner das Krebsrisiko. Die Ergebnisse des „Nahrungs-Indexes“ zeigten schließlich, dass nur für den Verzehr von Tomaten ein messbarer Zusammenhang zwischen einem Lebensmittel und der Senkung des Prostatakrebsrisikos besteht. Der Grund: Die Forscher vermuten, dass die besondere Kombination der Nährstoffe, die so nur in Tomaten vorkommt, eben exakt den Wirkmechanismus auslöst, den die Substanzen einzeln nicht entfalten.