Prostatakrebs (Prostatakarzinom)

Prostatakrebs bei Männern die häufigste Krebserkrankung in Deutschland. Nach Angaben des Robert Koch–Instituts erkranken daran jährlich mehr als 60.000 Männer. Vor allem ältere Männer sind von Prostatakrebs betroffen: Vor dem 40. Lebensjahr tritt er kaum auf, das durchschnittliche Alter bei einer Erkrankung liegt bei 69 Jahren. In einem frühen Stadium kann Prostatakrebs heilbar sein – die Untersuchung zur Früherkennung ist daher besonders wichtig.

Was ist Prostatakrebs?

Bei Prostatakrebs – der medizinische Fachausdruck lautet Prostatakarzinom – handelt es sich um einen bösartigen Tumor der Vorsteherdrüse (Prostata). In der Medizin unterscheidet man zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren. Bei bösartigen Tumoren können sich einzelne Zellen aus dem Tumor lösen und zum Beispiel über die Blutbahn in andere Organe gelangen und dort neue Geschwülste (Metastasen) bilden. Prostatakrebs gehört zu den sogenannten Karzinomen: Dies sind bösartige Tumoren der Haut beziehungsweise Schleimhaut. Das Prostatakarzinom entsteht in den Drüsenzellen der Prostata und kann Metastasen in den Lymphknoten, Knochen oder anderen Organen bilden.

Grafik zu Prostatakrebs in Deutschland
Die Entwicklung der Erkrankungs- und Sterberaten von Prostatakrebs in Deutschland Foto: Radium-223-dichlorid

Bei der Prostata handelt es sich eine kastaniengroße Drüse, die einen Teil der inneren Geschlechtsorgane des Manns bildet. Zu diesen gehören neben der Prostata auch die Samenleiter und Samenbläschen. Die Prostata liegt im Becken unterhalb der Harnblase und umschließt den Anfangsteil der Harnröhre. Ihre Lage vor dem Mastdarm, einem Teil des Enddarms, nutzen Ärzte daher für eine Tastuntersuchung. Die Prostata produziert ein Sekret, das beim Samenerguss (Ejakulation) in die Harnröhre abgegeben wird und sich mit den Samenzellen vermischt. Die Lage ist auch der Grund dafür, warum es bei Erkrankungen der Prostata häufig zu Problemen beim Wasserlassen kommt.

Die Prostata ist in vier verschiedene Zonen eingeteilt: die zentrale Zone, die äußere (periphere) Zone, das sogenannte präprostatische Gewebe mit der Übergangszone (Transitionalzone) und das sogenannte anteriore fibromuskuläre Stroma. Für den Prostatakrebs ist besonders die äußere periphere Zone bedeutsam, denn hier entstehen die Karzinome am häufigsten.

Da sich bei Prostatakrebs die Prostata vergrößert und dadurch die Harnröhre einengt, kann es in einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung zu Problemen beim Entleeren der Blase kommen. Bei Problemen mit dem Wasserlassen muss jedoch nicht immer ein Prostatakarzinom die Ursache sein. Denn mit dem Alter vergrößert sich die Prostata in der Regel. Dabei handelt es sich um eine gutartige Vergrößerung der Prostata, der sogenannten benignen Prostatahyperplasie, die bei Männern häufig auftritt und mit steigendem Alter zunimmt. Verursacht die Vergrößerung die Probleme beim Wasserlassen, spricht man vom benignen Prostata-Syndrom (BPS). Es muss sich also nicht automatisch um Krebs handeln.

Prostatakrebs ist in Deutschland die häufigste Krebsart bei Männern, rund ein Viertel aller Krebserkrankungen betrifft die Prostata. Vor allem das steigende Alter ist ein Risikofaktor: Bei jedem sechsten Mann über 50 Jahren lautete die Diagnose Prostatakrebs. Ein Prostatakarzinom verursacht im Anfangsstadium noch keine Symptome. Erst wenn der Tumor eine bestimmte Größe erreicht, treten Beschwerden auf. Daher ist jedem Mann angeraten, die von den gesetzlichen Krankenkassen angebotene Untersuchung zur Früherkennung ab 45 Jahren wahrzunehmen. Denn in einem frühen Stadium kann Prostatakrebs heilbar sein.