Prostata-Entzündung: 5 Hausmittel – von Süßholz bis Weidenröschen

Neben der schulmedizinischen Behandlung können bei einer Prostata-Entzündung Hausmittel dabei helfen, die Beschwerden zu lindern. Das sind die besten 5 Mittel!

Mann trinkt Tee als Prostataentzündung-Hausmittel
Bei einer Prostataentzündung können Tees mit Brennnessel oder Süßholz zur Symptomlinderung beitragen Foto: iStock/Dima Berlin

Bei einer Prostatitis ist das wallnussförmige Organ angeschwollen und kann Schmerzen verursachen. Deshalb suchen Betroffene oft nach Möglichkeiten, selbst die Beschwerden zu lindern. Bei einer Prostataentzündung können Hausmittel zwar helfen, sie sollten allerdings nur ergänzend zur ärztlichen Behandlung genutzt werden und nicht als Therapieersatz. Denn gerade bei einer bakteriell bedingten Entzündung gehen die Beschwerden in der Regel nicht von alleine weg. Hausmittel können vor allem dazu beitragen, Symptome einer chronischen Prostatitis zu lindern.

Prostata-Entzündung: Behandlung richtet sich nach Art der Prostatitis

Eine entzündete Prostata kann unterschiedliche Beschwerden hervorrufen: Schmerzen beim Wasserlassen, ständiger und nächtlicher Harndrang sowie trüber oder blutiger Urin sind nur einige Symptome, die bei einer Prostatitis auftreten können. Um die richtige Behandlung einzuleiten und die passenden Hausmittel anzuwenden, ist es zunächst wichtig, dass der Arzt die Form der Prostataentzündung diagnostiziert – schließlich gibt es vier Arten:

  • akute bakterielle Prostatitis

  • chronische bakterielle Prostatitis

  • chronische abakterielle Prostatitis, auch als chronisches Beckenschmerzsyndrom bekannt

  • asymptomatische Prostataentzündung, d.h. Prostatitis ohne Beschwerden

Die meisten Betroffenen erkranken an einem nicht-bakteriellen Beckenschmerzsyndrom. Schätzungen zufolge erleidet etwa jeder zehnte Mann in Deutschland im Laufe seines Lebens diese Form der Prostatitis. Weniger häufig (etwa sieben Prozent) tritt die bakteriell bedingte Prostatitis auf.

Prostataentzündung mit 5 Hausmitteln behandeln

Bakteriell oder nicht-bakteriell: Für beide Varianten der Prostataentzündung gibt es Hausmittel, die zur Schmerzlinderung beitragen und den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen können. Wichtig ist, die Anwendung von Hausmitteln vorher ärztlich abzusprechen.

Prostatitis: Ärztliche Behandlung hat Priorität

Bei der akuten bakteriellen Prostataentzündung verschreibt der behandelnde Arzt in der Regel Antibiotika. Wird die akute Prostatitis nicht behandelt, besteht die Gefahr, dass sie einen chronischen Verlauf nimmt.

Deshalb gilt: Je schneller eine akute Prostataentzündung behandelt wird, desto höher sind die Erfolgsaussichten auf eine dauerhafte Genesung.

1. Prostata-Entzündung: Behandlung mit Kürbiskernen als Hausmittel

Ungeröstete Kürbiskerne sollen dabei helfen, das Wasserlassen zu erleichtern und die Schmerzen zu lindern. Sie gelten zwar als traditionelles Hausmittel bei akuten Prostatabeschwerden, aufgrund der unzureichenden Studienlage ist ihre Wirkung allerdings wissenschaftlich nicht bewiesen.

2. Prostataentzündung-Hausmittel: Roggenkur soll Prostata stärken

Eine Roggenpollen-Kur soll die Prostata stärken. Dafür zweimal täglich eine Tasse Roggenpollen-Tee aus der Apotheke oder dem Reformhaus trinken. Je nach Schwere der Erkrankung wird eine Anwendung von drei bis neun Wochen empfohlen.

3. Süßholz-Tee als Hausmittel gegen Prostata-Entzündung

Den Inhaltsstoffen der Süßholzwurzel wird nachgesagt, dass sie sich wohltuend auf die Prostata auswirken und bei einer akuten sowie chronischen Prostatitis helfen soll. Das Hausmittel aus der Naturheilkunde wird als Tee eingenommen. Entweder verwenden Sie Süßholzwurzeltee aus der Apotheke oder stellen das Hausmittel selbst her.

So geht’s: Zerkleinern Sie dafür ein Gramm der getrockneten Wurzel und gießen es mit 150 Milliliter heißem Wasser auf. Zehn Minuten ziehen lassen und die Süßholzstücke abseihen.

Wichtig: Eine Tagesmenge von 15 Gramm Süßholz sollte nicht überschritten werden. Zudem sollte der Tee maximal vier bis sechs Wochen eingenommen werden, da eine längere Anwendung zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Kaliummangel, wie Ödeme, Bluthochdruck und Herzbeschwerden, führen kann.

4. Brennnessel-Tee als Naturheilmittel bei Prostataentzündung

Die Inhaltsstoffe der Brennnessel sollen entzündungshemmend und antibakteriell wirken und das Wasserlassen erleichtern. Angewendet wird das Hausmittel als Tee, der als Fertigprodukt oder als Brennnesselkraut in der Apotheke oder in Reformhäusern erhältlich ist.

So geht’s: Einen Esslöffel Brennnesselkraut mit 150 Milliliter kochendem Wasser übergießen und eine Viertelstunde ziehen lassen. Der Tee kann dreimal täglich getrunken werden.

5. Prostataentzündung: Hausmittel aus Weidenröschen

Die auch als „Männerkraut“ bezeichnete Pflanze soll bei einer Prostataentzündung als Hausmittel fungieren. Das kleinblütige Weidenröschen kann dazu beitragen, dass das Wasserlassen leichter fällt. Auch dieses Hausmittel wird als Tee zubereitet – entweder als Fertigtee oder aus Weidenröschenkraut.

So geht’s: Wer getrocknetes Weidenröschen verwenden möchte, gießt ein bis zwei Teelöffel des Krauts mit 250 Milliliter heißem Wasser auf und lässt es zehn bis 15 Minuten ziehen. Anschließend das Kraut abseihen. Der Tee kann zweimal täglich über drei Wochen getrunken werden.

Ist Wärme gut für die Prostata?

Eine Wärmebehandlung empfiehlt sich beim chronischen Beckenschmerzsyndrom (abakterielle Prostataentzündung). Ziel dieses Hausmittels ist es, Verspannungen in der Beckenbodenmuskulatur zu lösen. Bewährt haben sich Heizkissen, Wärmflaschen und warme Sitzbäder für 15 bis 30 Minuten. Entspannend sollen zudem Badezusätze mit Heublumen, Moorschlamm und Kamille wirken.

Bei einer chronischen Prostatitis ist es wichtig, die Füße und den Unterleib nicht auskühlen zu lassen und immer warm zu halten.

Prostatitis-Hausmittel: Yoga und Entspannung können helfen

Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, Yoga und Qi Gong können zur Linderung beim chronischen nicht-entzündlichen Beckenschmerzsyndrom beitragen. Wichtig ist dabei nicht nur, den Stress im Alltag zu reduzieren, sondern auch bewusst den Beckenboden zu entspannen. Der Grund: Man geht davon aus, dass die abakterielle Form der Prostatitis bei jüngeren Männern durch eine Muskelverspannung im Beckenbereich ausgelöst wird.

Was hilft noch bei Prostata-Entzündung?

Bei Prostatabeschwerden jeglicher Art ist es ratsam, auf stark saure bzw. säurebildende Lebensmittel zu verzichten. Dazu zählen beispielsweise Fleisch, Wurst, Käse, Backwaren aus Weizenmehl, Fertigprodukte, Pasta, Süßigkeiten, Softdrinks und Alkohol.

Stattdessen sollten Betroffene auf eine vollwertige und pflanzlich basierte Ernährung achten. Diese Ernährungsform bewirkt, dass der Urin basischer wird und somit die Harnblase und die Prostata nicht mehr stark gereizt werden – säurehaltige Lebensmittel können eine Prostataentzündung hingegen verstärken.

In vielen pflanzlichen Lebensmitteln sind zudem entzündungshemmende Inhaltsstoffe enthalten, die den Beschwerden einer Prostatitis entgegenwirken können. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Granatapfel

  • Kurkuma

  • Brokkoli

  • Blumenkohl

  • Weißkohl

  • Oliven

  • Tomaten

  • Cranberry

  • Grüner Tee

Die besten – auch vorbeugenden – Hausmittel bei einer Prostataentzündung sind Stressreduktion und eine gesunde Ernährung. Zudem hilft es vielen Männern bei einer chronischen abakteriellen Prostatitis, gezielt den Beckenboden zu trainieren. Für die Dauer der Erkrankung sollte auf Fahrradfahren verzichtet werden, um den Beckenboden nicht unnötig zu belasten.

Bei einer Prostata-Entzündung helfen Hausmittel nur bedingt – bei Symptomen wie Fieber oder Schmerzen sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.

Quellen:

Prostataentzündung (Prostatitis) - Symptome und Behandlungen, in: prostata-hilfe-deutschland.de

Jacob, L. M. (2019). Der kausale Zusammenhang von Prostata-Hyperplasie, chronischer Prostatitis und Prostatakrebs. Deutsche Zeitschrift für Onkologie, 51(02), 74-80.

Kürbiskernextrakte – natürliche Prostatawirkstoffe?, in: verbraucherzentrale.de