Pregabalin bei Nervenschmerzen
Herpes Zoster ist eine klassische Gürtelrose. Begleitsymptome? Starke Nervenschmerzen. Pregabalin wird als Medikament bei der Schmerztherapie eingesetzt.
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Mein Patient steht am Beginn einer Gürtelrose, einem Herpes Zoster. Der Mann ist Ende 30 – eine Gürtelrose in seinem Alter ungewöhnlich. Ich werde nach den Gründen suchen müssen. Doch erst steht etwas Drängenderes im Raum: Er hat starke Schmerzen. Auch ungewöhnlich. Meist kommen die ein paar Tage später. Etwa jedem Fünften geht es so. Post-Zoster-Neuralgie nennen wir das.
Was macht der Herpes Zoster?
Wenn die Abwehr schwächelt, können über Jahrzehnte in den Nerven schlummernde Windpocken-Viren reaktiviert werden. Sie wandern in den Nerven entlang und sorgen für Bläschen, Rötung und Juckreiz – und für Schmerzen, die in den Nerven entstehen.
Pregabalin wirkt bei Nervenschmerzen
Da bei meinem Patienten der lästige Ausschlag erst vor zwei Tagen begonnen hat, versuche ich, die aus dem „Nervenschlaf“ erwachten Erreger mit Substanzen wie dem Brivudin wieder genau dorthin zu schicken. Doch so wichtig wie die frühe Therapie der Viren ist das Reduzieren der Schmerzen. Sonst droht eine Chronifizierung. Schmerzmittel wie Metamizol wirken allerdings fast gar nicht gegen Nervenschmerzen, sogenannte neuropathische Beschwerden. Ich gebe meinem Patienten stattdessen den Wirkstoff Pregabalin, dreimal pro Tag 50 Milligramm. Meist setzt innerhalb weniger Tage die lindernde Wirkung ein. Hinzu kommt ein Opiat, das ebenfalls gegen Nervenschmerzen hilft – aber deutlich schneller. Sobald das Pregabalin wirkt, reduziere ich das Opiat schrittweise.
Weitere Wirkungen von Pregabalin
Pregabalin ist in Deutschland als Wirkstoff gegen Nervenschmerzen, bestimmte Angsterkrankungen und Epilepsie zugelassen. Vereinfacht kann man sagen: Es dämpft Nervenreaktionen ab. Dadurch hilft es. Außerhalb Deutschlands wird es auch zur Behandlung des Weichteilrheumas, der Fibromyalgie, eingesetzt. Ein klares Plus des Pregabalins: Es wird fast vollständig in unveränderter Form über die Nieren ausgeschieden. Damit beeinflusst es kaum die Wirkung anderer Medikamente. Da bei meinem Patienten die Nieren gut arbeiten, muss ich die Dosis nicht anpassen. Er könnte – in Stufen – insgesamt bis zu 600 Milligramm pro Tag in mehreren Einzeldosen bekommen. Bei älteren Menschen oder bei Nierenschwäche sollte man aber vorsichtig sein.