Polyneuropathie frühzeitig erkennen

Was tun, wenn die Beine ständig kribbeln? Hinter nächtlichem Brennen der Haut oder einem Taubheitsgefühl kann ein ernst zu nehmender Nervenschaden stecken. Praxisvita gibt einen Überblick.
Es fühlt sich an, als wären die Füße permanent eingeschlafen. So als ob Tausende von Ameisen unter der Haut krabbeln würden. Häufig kommen stechende, fast glühende Schmerzen dazu, die sich bis in die Beine hochziehen. Die Diagnose: Polyneuropathie, eine Schädigung der Nerven. Dabei ist die Reizweiterleitung über die Nervenbahnen gestört – falsche Signale kommen im Gehirn an. Das Heimtückische an diesem Leiden: Es ist nur in seltenen Fällen heilbar.
Wie entsteht die Nervenstörung?
Polyneuropathie ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern eine Begleiterscheinung: Häufigste Ursache für die Schädigung ist Diabetes. Durch Überzuckerung werden die Nerven schleichend zerstört. Außerdem können Nährstoffmangel, Alkohol, Leber- und Nierenleiden oder Durchblutungsprobleme zu einer Polyneuropathie führen. Auch Bakterien und Viren, etwa Herpes Zoster, oder einzelne Medikamente gelten als Auslöser.
Was hilft gegen Schmerzen?
Wichtig ist, die Grunderkrankung zu behandeln. Zusätzlich verschreibt der Arzt oft Medikamente, die bei Depressionen oder Epilepsie angewendet werden. Sie drosseln die Überaktivität der Nerven und damit den Schmerz. Hoffnung bietet ein neues Schmerzpflaster, das als Begleitmaßnahme aufgeklebt wird. Es enthält eine hohe Dosis an Capsaicin, dem Scharfmacher aus Chilischoten. Damit schaltet es die Schmerzempfänger aus, die bei Polyneuropathie übermäßig aktiv sind. Das Pflaster wird für 30 Minuten aufgelegt. Die Wirkung hält etwa drei Monate an.
Was kann die Krankheit aufhalten?
Grunderkrankungen wie Diabetes sollten schnellstmöglich behandelt werden. Auch eine ausgewogene Ernährung ist wichtig. Vor allem ein Vitamin-B1-Mangel sollte vermieden werden. Denn dieser fördert die Beschwerden zusätzlich. Vitaminpräparate sollten aber nur nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden. Lassen Sie sich bei den ersten Anzeichen einer Polyneuropathie umgehend untersuchen. Denn mit aufeinander abgestimmten Medikamenten kann ein Fortschreiten verhindert werden.
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