Was blüht jetzt? Der Pollenflug-Kalender für das ganze Jahr

Was blüht jetzt? Das fragen sich Allergiker:innen jedes Jahr aufs Neue – und mittlerweile immer früher. Schließlich spüren viele schon im Januar erste Heuschnupfen-Symptome. Welche Pollen schon jetzt fliegen.

JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Sie wollen wissen, wann welche Pollen Saison haben? Diese Pollenflugvorhersage gibt eine Auskunft darüber, was jetzt blüht und welche Pollen im Sommer aktiv sind.

Hand fasst Haselpollen an
Bereits im Januar 2023 fliegen Pollen in der Luft und machen Allergiker:innen das Leben schwer Foto: iStock/Gregory_DUBUS

Was jetzt blüht: Pollen-Frühwarnsystem gibt Aufschluss

Wer genau wissen möchte, wie hoch die Pollenflugbelastung aktuell ist, dem steht jetzt ein neues Tool zur Verfügung: Die "DWD Pollenprognose" des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Durch das Frühwarn-System können sich Allergiker:innen sechs Tage im Voraus darüber informieren, welche Pollenkonzentration in der Luft für Erle, Birke, Gräser und Ambrosia an ihrem Wohnort zu erwarten ist.

Das Prognose-Modell berücksichtigt auch Pollen wie Birke und Ambrosia, auch wenn sie noch hunderte Kilometer weit entfernt sind. „So können bei einer Nord- oder Nordost-Strömung im späten Frühjahr oder Frühsommer Birkenpollen aus Skandinavien in den Norden Deutschlands transportiert werden", teilt der DWD mit. "Das führt zu einem nochmaligen Anstieg der Pollenkonzentrationen, obwohl die Blüte in Deutschland bereits abklingt oder sogar abgeschlossen ist."

Das Tool zur Pollenflugbelastung steht zum Beispiel auf der Website des Deutschen Wetterdienstes zur freien Verfügung.

Welche Pollen sind die größten Heuschnupfen-Auslöser?

Insgesamt gibt es acht Pollen-Arten, die 90 Prozent der pflanzlichen Allergie-Auslöser ausmachen.

Zu den häufigsten Heuschnupfen-Verursachern zählen:

  • Hasel

  • Birke

  • Erle

  • Esche

  • Gräser

  • Roggen

  • Beifuß

  • Ambrosia

Die Pollen-Konzentration fielt letztes Jahr stärker aus als sonst. 2021 trugen die Bäume weniger Früchte, 2022 dafür umso mehr. Es bleibt abzuwarten, ob dies auch auf 2023 zutreffen wird. Wie viele Blüten die Waldbäume bilden, variiert von Jahr zu Jahr. Trockene Sommermonate und Spätfröste tragen zu einem sogenannten Mastjahr bei. Besonders Eichen-, Esche- und Birkenpollen nehmen zu. Für Allergiker:innen bedeutet das mitunter, unter stärkeren Beschwerden zu leiden.

Was blüht jetzt? Pollenflug-Saison beginnt oftmals schon im Januar

Verstopfte Nase oder Fließschnupfen: Überall niesen und schnäuzen sich die Menschen in Deutschland. Doch dahinter verbirgt sich nicht immer eine Erkältung. Auch eine Pollenallergie kann für diese Beschwerden verantwortlich sein, weil die Frühblüher oftmals bereits im Januar sehr aktiv sind und Allergiker:innen das Leben schwermachen.

Im Südwesten Deutschlands können bereits Haselpollen in der Luft sein. Der Deutsche Wetterdienst rechnet damit, dass bis Ende Januar alle Haselnusssträucher hierzulande blühen werden. Zum Vergleich: Noch vor 30 Jahren begann die Haselpollensaision erst um den 10. Februar herum.

Auch die Erle blüht bereits und sorgt für eine Pollenbelastung. Grund hierfür sind die milden Wintertemperaturen, durch die die Pflanzenwelt schon früher aus dem Winterschlaf erwacht. Damit haben Heuschnupfen-Geplagte fast das ganze Jahr über mit ihrer Allergie zu kämpfen.

Was blüht im Februar?

Die Pollenkonzentration in der Luft ist immer abhängig von den Außentemperaturen und der Höhenlage. Zudem setzt die Pollenflugbelastung in den Städten oftmals früher ein aufgrund der innerstädtischen Wärme und somit früheren Blühzeiten.

Aufgrund der Klimaerwärmung beginnt der Pollenflug mittlerweile bis zu zwei Wochen früher als noch vor 20 bis 30 Jahren. Auch dieses Jahr ist es früh zu einer starken Pollenflug-Belastung gekommen, die schon um die Weihnachtszeit 2022 begonnen hat. Aufgrund der milden Temperaturen vielerorts in Deutschland ist mit einer verstärkten Pollenbelastung durch Hasel und Erle im Februar zu rechnen.

Heuschnupfen: Was blüht im März?

Im März haben Hasel und Erle ihre Hochsaison. Zudem beginnt auch die Esche, Pollen zu bilden. Vereinzelt kann es auch zur Pollenflugbelastung durch Pappel, Weide und Hainbuche kommen. Auch Eiche, Kiefer und einige Gräser erwachen langsam aus dem Winterschlaf und bilden Blütenstaub.

Die Birke trägt auch bereits Knospen, doch ihr Pollenflug ist noch schwach – stärker wird er, wenn es mehrere Tage hintereinander über 15 Grad Celsius warm ist und die Birke dann ihre volle Blütenpracht entfaltet. Für 2023 erwartet der Deutsche Wetterdienst, dass die Birkenpollen jedoch schon im März die Luft sehr belasten werden.

Pollenflug im April: Birkenpollen-Saison nimmt Fahrt auf

Mitte April hört die Blütezeit von Haselnussbäumen und Erlen allmählich auf. Sie werden von Esche und Birke abgelöst, die dann Hochsaison haben. In 2022 kam es zu einer extremen Birkenpollen-Belastung. Besonders in den Regionen um Düsseldorf und Berlin zeigte die Deutschland-Karte des DWD rote Markierungen an. Es kam zu Höchstwerten von über 500 Kubikmeter im Tagesdurschnitt – höhere Werte sind in der Vorhersage nicht darstellbar. Auch in 2023 könnte die Birkenpollen-Saison im April wieder losgehen.

Zudem ist die Pollenflugbelastung durch Pappel, Weide, Hainbuche und Buche im April recht hoch. Auch die Gräser beginnen langsam, Pollen zu bilden.

Was blüht gerade im Mai?

Im Mai leiden besonders Menschen, die gegen Gräserpollen allergisch sind, denn diese blühen nun bereits stärker. Die Birke trägt ebenfalls noch Blüten. Allerdings lässt ihr Pollenflug im Laufe des Monats langsam nach. In der Luft sind immer noch Pollen auch von Pappel, Weide, Ulme, Esche, Hainbuche, Buche und Wegerich. Zudem haben Kiefer-Pollen Hochsaison.

Bäume blühen im Juni nicht mehr

Personen, die auf Baumpollen allergisch reagieren, können im Frühsommer aufatmen: Hasel, Birke, Erle und Esche hören auf zu blühen.

Bei den Gräsern sieht es allerdings anders aus: Ihr Pollenflug ist im Juni stark. Roggen und Beifuß fangen ebenfalls an, Pollen zu bilden.

Pollenflug-Belastung im Juli: Hochsaison der Gräser

Der Roggen hat nur eine kurze Blüte-Periode und sein Pollenflug nimmt im Juli schon wieder ab. Anders steht es um die Gräser, diese entfalten im Juli ihre volle Kraft. Die Luft wird zudem durch eine hohe Konzentration an Beifußpollen belastet. Hinzu kommt ein stärkerer Pollenflug von Brennessel und Wegerich.

Außerdem beginnt nun zusätzlich die Ambrosia zu blühen, die starke Allergiesymptome auslösen kann.

Im August lässt der Pollenflug nach

Die meisten Pflanzen tragen im August keine Blühten mehr. Lediglich Beifuß und Ambrosia-Pollen kommen noch in hoher Konzentration vor. Auch der Blütenstaub von Wegerich, Kiefer und Brennessel kann noch aktiv sein.

Ambrosiapollen im September am aktivsten

Im September blüht auch meist der Beifuß nicht mehr. Im Spätsommer sind dementsprechend meist nur noch Ambrosiapollen aktiv. Vereinzelnt kann es noch zu einem Pollenflug von Gräsern, Wegerich und Brennessel kommen.

Ende der Pollenflug-Saison im Oktober

Selbst die widerstandsfähige Ambrosia hört im Oktober auf zu blühen. Die Pollen-Saison neigt sich im Oktober dem Ende entgegen. Nur in Einzelfällen kann es noch zu geringen Pollenbelastungen kommen.

Pollenflugkalender nach Monaten
Der Pollenflugkalender zeigt, welche Pollen wann in Deutschland Hochsaison haben. Foto: iStock/Iuliia Kanivets und PraxisVITA/Vivian Mule

Wer genau weiß, was jetzt blüht, und die aktuelle Pollenbelastung in der Luft kennt, kann entsprechende Vorkehrungen treffen.

Quelle:

Pollenvorhersage, in: pollenstiftung.de