Polizeibehörden warnen: So gesundheitsschädlich ist die neue Einbruchsmasche
Viele Menschen fürchten sich vor Einbrüchen – sowohl vor den materiellen Schäden als auch vor der traumatischen Erfahrung. Nun warnt die Polizei vor einer neuen Einbruchsmasche, die gesundheitliche Probleme verursachen kann. Alle wichtigen Infos im Überblick.

Um unentdeckt zu bleiben, versuchen Einbrecher:innen ihre Tat so leise wie möglich durchzuführen. Statt Fensterscheiben einzuschlagen, gibt es dafür jetzt eine neue Einbruchsart, die zunehmend auftritt – und von der für die Bewohner:innen eine ernste Gesundheitsgefahr ausgeht. Auf welche Hinweise Sie achten sollten.
Türschlösser werden mit Säure geöffnet
In Berlin wird seit Mitte Dezember bereits in mindestens 31 Fällen ermittelt, in Hamburg sind ebenfalls die ersten Versuche aufgetreten. Bei ihrer neuen Einbruchsmasche setzen die Täter:innen auf konzentrierte Salpetersäure. Diese chemische Verbindung kann Metall verätzen: Wenn sie auf das Türschloss aufgetragen wird, kann die Tür kurz danach geöffnet werden. Die Methode ist dabei für die Einbrecher:innen und für die Bewohner:innen sehr gefährlich.
Das verursacht Salpetersäure im Körper
Denn die Säure wirkt bei unmittelbarem Kontakt stark ätzend auf die Haut, Augen und Schleimhäute. Auch das Einatmen kann gesundheitsschädlich sein und zu Atemwegsreizungen, Husten, Bronchialkatarrhen, Lungenentzündungen und schweren Lungenschäden (Lungenödem, Verätzung der Lungenbläschen) führen. Zudem können Kopfschmerzen, Müdigkeit, niedriger Blutdruck und bei einer fortgeschrittenen Vergiftung eine Blaufärbung der Lippen sowie Atemnot auftreten. Im schlimmsten Fall droht der Erstickungstod.
Erste-Hilfe-Maßnahmen nach Kontakt mit Salpetersäure
Nach dem Kontakt mit konzentrierter Salpetersäure verfärbt sich die Haut dauerhaft gelblich, weil in den Zellen der Säure Proteine mit aromatischen Aminosäuren (z.B. Tyrosin, Phenylalanin) enthalten sind. Wer mit der chemischen Verbindung in Berührung gekommen ist, sollte folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen beachten:
Bei Hautkontakt: Sofort mit reichlich Wasser abwaschen.
Nach Augenkontakt: Die Augen gründlich für mindestens zehn Minuten bei geöffnetem Lidspalt abspülen.
Einatmen: Den betroffenen Ort verlassen und sofort frische Luft einatmen.
Nach dem Durchführen dieser Maßnahmen sollte unbedingt ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden, um weitere gesundheitliche Auswirkungen verhindern zu können.
Neue Einbruchsart mit Säure: Achten Sie auf diese Hinweise
Wenn Sie an Ihrer Tür eine unbekannte, transparent bis gelb, grün oder bräunlich gefärbte Flüssigkeit bemerken, sollten Sie umgehend die Polizei informieren. Darüber hinaus ist es sehr wichtig, die Tür nicht selbst zu reinigen – denn auch mit Handschuhen ist oft kein ausreichender Schutz gegen Salpetersäure geboten, Fachkräfte nutzen deshalb säurebeständige Handschuhe.
Das Landeskriminalamt Niedersachsen rät dringend dazu, sofort den Rettungsdienst zu rufen, wenn es doch zu einem Kontakt mit der gefährlichen Flüssigkeit gekommen ist.
Quelle:
Salpetersäure (25/53/65%), in: chemikalienlexikon.de