Podcast: Homöopathie – alles nur Placebo?

Homöopathie ist nur zu Placebozwecken gut? Die aktuelle Diskussion um die Wirkung der Homöopathie zeigt, dass es viele Vorurteile um dieses 200 Jahre alte Komplementärverfahren gibt. Experte Dr. med. Ulf Riker, Internist und Vorsitzender des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte des Landesverbandes Bayern klärt auf! In unserem Podcast erläutert er die wissenschaftliche Basis der Homöopathie und fordert einen intensiveren Dialog zwischen Schul- und Alternativmedizinern wie auch zwischen Befürwortern und Gegnern von Globuli. 

Globuli auf einem Holzlöffel, daneben Heilpflanzen
Foto: istock/ juefraphoto

Beim Thema Homöopathie scheiden sich die Geister: Die einen stellen die Heilkraft homöopathischer Mittel stark infrage, denn ihre spezifische Wirksamkeit sei bis heute nicht empirisch belegt. Die anderen stützen sich auf praktische Erfahrungen, die seit mehr als 200 Jahren gemacht werden und eine positive Wirkung aufzeigen. In dieser nicht selten polemischen Diskussion droht vor allem der Patient und sein individuelles Leiden unterzugehen.

In dieser Podcastfolge „Homöopathie – alles nur Placebo?“ spricht Dr. med. Ulf Riker, Internist und Vorsitzender des deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte des Landesverbandes Bayern, über Vorurteile gegenüber der Homöopathie. Er klärt über die Erforschung alternativer Heilmethoden auf und möchte Berührungsängste überwinden helfen. 

"Keine Arznei? Keine Wirkung!", so heißt es oft. Denn wo kein Wirkstoff auf der Basis von Molekülen ist, könne auch nichts wirken. Diesen Vorwurf an die Homöopathie möchte Dr. med. Ulf Riker so nicht stehen lassen, denn eine solche Aussage würde einen Stillstand der Wissenschaft bedeuten. Vielmehr ginge es darum, das medizinische Wissen auch heute noch beständig zu erweitern. Schließlich gebe es deutliche Hinweise auf der Grundlage wissenschaftlicher Erfassungen, dass Symptome und Beschwerden durch homöopathische Mittel gelindert werden können. Zum Beispiel durch Studien, die den Krankheitsfall am Menschen testen. Oder mithilfe der Versorgungsforschung, die sich mit den langfristigen Effekten und Auswirkungen dieses Heilverfahrens auseinandersetzt. Schließlich betont Riker, dass auch die Erfahrung der homöopathischen Ärzte aufgrund einer soliden Ausbildung und der täglichen Praxis als evidenzbasiert gelten könne.

Globuli nur Placebo? Fehlende Erfahrungen der Kritiker problematisch

In unserem Podcast klagt Experte Riker über fehlende praktische Erfahrung der Kritiker, die oft nur über theoretisches Wissen verfügen. Zudem sei eine homöopathische Behandlung zu komplex, um in Studien ausreichend repräsentiert und verglichen werden zu können. Daher müsse man in Zukunft intensiver in die Grundlagen- und Versorgungsforschung investieren und diese besser kommunizieren, so der Arzt.

Vor der homöopathischen Behandlung – Wie finde ich den richtigen Arzt?

Vor dem Beginn einer homöopathischen Therapie sollte man sich ausführlich beraten lassen, ob die eigenen Beschwerden für eine homöopathische Behandlung geeignet sind. Vorrangig muss geklärt werden, ob die Behandlung ergänzend oder gänzlich als Alternative zur Schulmedizin dienen soll. Dabei sollte der Therapeut oder die Therapeutin, der oder die homöopathisch behandelt, bestenfalls im Austausch mit der Schulmediziner:in sein, der im Falle von Risiken oder Komplikationen hinzugezogen werden kann.

Unser Experte: Dr. med. Ulf Riker, Internist und Vorsitzender des deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte des Landesverbandes Bayern, www.praxisriker.de

Hinweis: Die spezifische Wirksamkeit von Homöopathie wird in der Wissenschaft diskutiert. Dennoch ist Homöopathie als sanfte Heilmethode sehr beliebt.