Pneumothorax: Anzeichen, Ursachen und Behandlung

Von einem Pneumothorax spricht man, wenn sich Luft zwischen Lunge und Brustwand sammelt. Da sich dort normalerweise keine Luft befinden sollte, handelt es sich um eine krankhafte Veränderung. Im schlimmsten Fall kann der Pneumothorax zum Kollaps eines Lungenflügels führen.

Schlauch
Ein Pneumothorax ist eine Ansammlung von Luft zwischen innerem und äußerem Lungenfell Foto: iStock/bangkokerz

Was ist ein Pneumothorax?

Der Pneumothorax ist eine krankhafte Ansammlung von Luft zwischen dem inneren und äußeren Lungenfell (Pleuraspalt). Durch das Eindringen von Luft zwischen Lunge und Brustwand ändern sich die Druckverhältnisse. Normalerweise herrscht in diesem Bereich ein Unterdruck, der die Atmungsbewegung erst möglich macht. Dringt nun Luft ein, zieht sich die Lunge zusammen, der Gasaustausch wird behindert und die Sauerstoffversorgung des Körpers verschlechtert sich. Im schlimmsten Fall führt der Pneumothorax zum Kollaps der Lungenflügel.

Es gibt verschiedene Pneumothorax-Arten. Je nach Ausprägung können sie lebensbedrohlich sein. Man unterscheidet folgende Formen:

  • Spontanpneumothorax: Diese Art tritt ohne vorherige Lungenerkrankung meist bei jüngeren Menschen zwischen 15 und 35 Jahren auf, häufig sind Raucher betroffen.
  • Symptomatischer Pneumothorax: Asthma bronchiale oder ein Lungenemphysem sind Vorerkrankungen der Lunge, die einen Pneumothrorax begünstigen können. Diese Form des Pneumothorax betrifft vor allem Personen höheren Lebensalters ab 55 Jahren.
  • Traumatischer Pneumothorax: Ursache für diese Art des Pneumothorax sind äußere Verletzungen, etwa stumpfe Gewalteinwirkung, wie bei einem Autounfall, oder scharfe Gewalteinwirkung durch Stichverletzungen.
  • Spannungspneumothorax: Dabei handelt es sich um die gefährlichste Form des Pneumothorax. Sie ist akut lebensbedrohend. Durch eine ventilartige Wirkung erhöht sich der Druck zwischen innerem und äußerem Lungenfell so stark, dass Venen abgedrückt und das Herz verdrängt werden.

Welche Ursachen und Anzeichen für einen Pneumothorax gibt es?

Die Pneumothorax-Ursachen hängen auch von seinen verschiedenen Arten ab. Beim Spontanpneumothorax sind die Ursachen meist unerkannte Emphysemblasen, also zu stark aufgeblähte Lungenbläschen, die platzen. Vorerkrankungen der Lunge können ebenso Ursachen sein wie Verletzungen durch Unfälle oder auch durch ärztliche Untersuchungen.

Typische Pneumothorax-Anzeichen sind Atemnot, Hustenreiz und stechende Schmerzen im Brustkorb. Beim lebensgefährlichen Spannungspneumothorax sind blau verfärbte Lippen und Schleimhäute sowie ein flacher und beschleunigter Herzschlag absolute Warnzeichen.

Wie sieht die Behandlung eines Pneumothorax aus?

Leichte Formen eines Pneumothorax, bei denen sich nur wenig Luft im Pleuraspalt angesammelt hat, können ohne Behandlung wieder zurückgehen. Bei einem schweren Pneumothorax mit kollabiertem Lungenflügel kommt als Behandlung die Pleuradrainage infrage. Dabei wird ein Schlauch von außen in den Brustkorb geführt und die Luft abgesaugt, sodass wieder ein Unterdruck entsteht.

In Notfällen, zum Beispiel nach einem schweren Unfall, kann bei einem Pneumothorax der Pleuraspalt zunächst durch einen Notarzt punktiert werden, bevor eine Drainage gelegt wird.

Quellen:

Köhler, Dieter et al. (2014): Pneumologie: Ein Leitfaden für rationales Handeln in Klinik und Praxis, Stuttgart: Thieme Verlag.

Kroegel, Claus & Ulrich Costabel (Hrsg.) (2013): Klinische Pneumologie: Das Referenzwerk für Klinik und Praxis, Stuttgart: Thieme Verlag.

Pneumothorax, in: Lungeninformationsdienst