PMS: Müdigkeit ist eines der häufigsten Symptome

Ausgelaugt und kraftlos: Viele Frauen kennen diese Gefühlszustände vor der Periode. PMS in Kombination mit Müdigkeit ist keine Seltenheit. Wie es zu Müdigkeit bei PMS kommt und was Sie dagegen tun können, alle Infos.

Frau mit PMS liegt im Bett
Bei PMS ist Müdigkeit eines der häufigsten Symptome Foto: iStock/Boris Jovanovic

Rücken- oder Bauchschmerzen, wechselhafte Stimmung und hinzu kommt noch diese ständige Müdigkeit: PMS-Symptome können Frau ganz schön zusetzen und leiden lassen. Erfahren Sie mehr über das PMS-Symptom Müdigkeit und wie Sie ihm begegnen können.

Was ist PMS?

Als PMS wird das sogenannte Prämenstruelle Syndrom bezeichnet. Darunter versteht man diverse Beschwerden, die Frauen vor ihrer Menstruationsblutung haben können. PMS tritt nur in der zweiten Zyklushälfte auf – nach dem Eisprung und vor der Periode. Manche Frauen bemerken keine Symptome, einige Frauen sind nur wenige Tage, manche aber sogar volle zwei Wochen von den PMS-Beschwerden betroffen.

Viele Frauen durchleben in den Tagen vor ihrer Periode eine ganze Reihe von physischen, emotionalen und psychischen Symptomen, dazu zählen beispielsweise:

Müdigkeit gehört ebenfalls zu den PMS-Symptomen und kann aus unterschiedlichen Gründen auftreten.

20 bis 40 Prozent aller Mädchen und Frauen weisen starke bis sehr starke PMS-Beschwerden auf, welche durchaus Einfluss auf ihren Alltag haben können. Sobald die Periode eingesetzt hat, verbessern sich die PMS-Symptome schlagartig. 

PMS Symptom Müdigkeit: Was sind die Ursachen?

Was die Ursache für PMS ist, konnte die Wissenschaft bislang noch nicht eindeutig klären. Eine entscheidende Rolle bei PMS spielt aber wohl der schwankende Hormonspiegel während des Menstruationszyklus. In der zweiten Hälfte des Monatszyklus kommt es zu einem Ungleichgewicht der weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron. Vor dem Einsetzen der Regelblutung wird Progesteron gebildet, der weibliche Zyklus reagiert auf dessen Abbauprodukte jedoch sehr empfindlich. Gleichzeitig kann Progesteron die Serotoninausschüttung beeinflussen. Serotonin ist unter anderem für die Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus verantwortlich. In einer 2006 veröffentlichten Studie gaben Forschende an, dass möglicherweise die Wechselwirkung der Progesteron-Abbauprodukte mit dem Serotoninhaushalt eine Ursache für Müdigkeit in der zweiten Zyklushälfte sein könnte.

Müdigkeit bei PMS durch Schlafstörungen

Viele Frauen berichten von Schlafstörungen in der zweiten Zyklushälfte. Dies kann zum einen daran liegen, dass der nächtliche Melatonin-Spiegel in der zweiten Zyklushälfte verspätet und geringer ansteigt, sodass der Schlafrhythmus durcheinandergeraten kann. Zum anderen können die Schlafstörungen auf physische Symptome wie Bauchschmerzen, Kopfschmerzen oder Brustspannen zurückzuführen sein, die einen erholsamen Schlaf erschweren. Zusätzlich können emotionale Veränderungen wie Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen den Schlaf beeinträchtigen und so für Müdigkeit am nächsten Tag sorgen.

Müdigkeit während PMS durch Wassereinlagerungen

Während des Zyklus schwankt die Konzentration an Östrogen, welches auch die Flüssigkeitseinlagerung im Gewebe fördert. Aus diesem Grund kann es besonders in der zweiten Hälfte des Zyklus vermehrt zu Wassereinlagerungen, sogenannten Ödemen kommen. Diese Wassereinlagerungen vor der Periode können dazu führen, dass Frauen sich nicht nur unwohl in ihrem Körper und regelrecht aufgedunsen fühlen, sondern auch stark mit Müdigkeit zu kämpfen haben.

Müdigkeit bei PMS durch psychische Belastungen

Müdigkeit bei PMS kann auch durch Stress und Stimmungsschwankungen hervorgerufen werden. Nicht selten können emotionale Veränderungen wie Angst oder Reizbarkeit zur psychischen Belastung werden, dem Körper Energie rauben und so zu Müdigkeit führen.

Wir werden Müdigkeit und andere PMS-Symptome behandelt?

Um Müdigkeit und andere PMS-Symptome, die Beschwerden verursachen, zu behandeln, gibt es verschiedene Therapien und Maßnahmen.

Grundsätzlich ist zu beachten, dass sich jede Behandlung nach den individuellen Symptomen richtet. Sind die durch PMS ausgelösten Beschwerden nur leicht, kann es schon ausreichen, bestimmte Lebensgewohnheiten zu ändern.

Müdigkeit durch PMS loswerden: So geht’s!

  • Regelmäßige Bewegung: Auch wenn sich viele Frauen in den Tagen vor der Regelblutung schwach und kraftlos fühlen, so wirkt sich Bewegung positiv auf die Bewältigung von PMS-Symptomen und insbesondere Müdigkeit aus. Bewegung und besonders moderater Ausdauersport kann dabei helfen, Heißhungerattacken zu überwinden und Stimmungsschwankungen in Schach zu halten. Yoga, ausgedehnte Spaziergänge oder leichte Work-outs helfen dabei, die Laune wieder zu heben und Ihnen neue Energie zu geben.

  • Vermeiden Sie Stress: Versuchen Sie, Stress aus Ihrem Alltag zu entfernen oder ihn zumindest zu reduzieren. Schaffen Sie sich kleine Auszeiten, in denen Sie zur Ruhe finden und mal tief durchatmen können.

  • Ernähren Sie sich gesund: Versuchen Sie ein bisschen mehr auf Ihre Ernährung zu achten. Lassen Sie Koffein, Schokolade, Alkohol und stark Salzhaltiges für eine Zeit weg, denn diese können sich verstärkend auf PMS-Symptome wie Müdigkeit auswirken. Greifen Sie stattdessen zu Lebensmitteln, die viele Omega-3-Fettsäuren sowie Vitamine, besonders B6, D und E enthalten. Dazu sollten Sie außerdem noch Mineralien wie Magnesium oder Calcium zu sich nehmen.

  • Einfach mal nichts tun: Haben Sie auch kein schlechtes Gewissen, wenn Sie einfach mal gar nichts machen! Denn in diesen Momenten tun Sie trotzdem etwas für Ihre Gesundheit. Etwas Zeit für Entspannung und Erholung ist möglicherweise genau das, was Ihr Körper in diesem Moment braucht, um mit Müdigkeit und anderen Symptomen bei PMS klarzukommen.

  • Schmerzmittel bei Bedarf: Wer bei PMS besonders unter Kopf- oder Unterleibsschmerzen leidet, kann bei Bedarf zu Schmerzmitteln wie Paracetamol, Ibuprofen oder Diclofenac greifen. Allerdings sollten diese Schmerzmittel nicht häufiger als an zehn Tagen im Monat eingenommen werden. Bei Unsicherheiten ziehen Sie Ihren Arzt oder Apotheker zurate.

Pflanzliche Helfer bei PMS-Symptomen

Mönchspfeffer, Schafgarbe, Frauenmantel, Johanniskraut und Kamille stehen im Ruf, bei PMS-Symptomen unterstützend zu wirken. Vor allem als Tee-Mischung wird ihnen nachgesagt, dass sie eine schmerzlösende, krampflindernde, entzündungshemmende und stimmungsaufhellende Wirkung haben sollen und Müdigkeit bei PMS vertreiben. Wissenschaftlich belegt ist diese Wirksamkeit bislang jedoch noch nicht.

Medikamentöse Behandlung von PMS-Symptomen

Wenn eine Frau unter sehr starken, mitunter schmerzenden Wassereinlagerungen, z.B. in den Beinen, Knöcheln oder sogar Brüsten während der zweiten Zyklushälfte leidet, können entwässernde Mittel, sogenannte Diuretika, dabei helfen, die Wassereinlagerungen zu reduzieren. Diese sind jedoch verschreibungspflichtig.

Zudem gibt es die Möglichkeit, hormonell mit der Anti-Babypille in den Monatszyklus einzugreifen. Bislang gibt es jedoch nur zwei Studien, die Hinweise darauf liefern, dass eine sogenannte Kombinationspille aus dem niedrig dosierten Östrogen und dem Gestagen Drospirenon bei PMS-Beschwerden helfen und Symptome wie Stimmungsschwanken oder depressive Verstimmungen lindern kann. Auch wenn viele Frauen in der Studie weniger PMS-Beschwerden hatten, so berichteten sie auch über Nebenwirkungen der Pille wie Brustschmerzen, Übelkeit oder Zwischenblutungen. 

Zusammenfassend ist zu sagen, dass Müdigkeit nicht das einzige PMS-Symptom ist. Auch leiden nicht alle Frauen an den gleichen PMS-Symptomen oder an der gleichen Schwere der PMS-Symptomatik. Sollte Müdigkeit bei PMS bei Ihnen jedoch so stark ausgeprägt sein, dass sie Ihren Alltag beeinträchtigt, ist es ratsam, sich medizinische Hilfe zu holen. Mediziner:innen können Ihnen möglicherweise Tipps und Empfehlungen zur Linderung der zyklusbedingten Müdigkeit geben.

Quellen:

Prämenstruelles Syndrom (PMS), in: gesund.bund.de

Prämenstruelles Syndrom (PMS), in: msdmanuals.com

Prämen­stru­elles Syndrom (PMS) - Nervige Tage vor den Tagen, in: tk.de