Plötzlich Sodbrennen: Ursachen und Tricks zur Vorbeugung
Plötzliches Sodbrennen kann auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein. Häufig stecken ganz „banale“ Gewohnheitsänderungen dahinter – manchmal ist aber auch eine neu aufgetretene Krankheit der Auslöser. Die Sodbrennen-Ursachen einer Frau sind nochmal vielseitiger. Ein Überblick.
Wenn plötzlich Sodbrennen zum Alltag gehört, ist das sehr beunruhigend. Dann gilt es, nach Möglichkeit die Ursache herauszufinden, um geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Welche Sodbrennen-Ursachen bei einer Frau typisch sind und welche für jede:n gelten.
Plötzlich auftretendes Sodbrennen: Woran kann das liegen?
Wenn plötzlich aufgetretenes Sodbrennen einige Tage oder Wochen anhält, ist der erste Schritt auf der Suche nach der Ursache einmal zu überlegen, was sich im Vorfeld möglicherweise an den Lebensgewohnheiten oder -umständen geändert hat. Diese Fragen können dabei hilfreich sein:
Nehme ich neue Medikamente ein, sodass es sich bei dem Sodbrennen um eine Nebenwirkung handeln könnte?
Hatte ich in letzter Zeit besonders viel Stress? Habe ich aus Zeitgründen weniger gegessen oder zu wenig getrunken?
Habe ich in letzter Zeit mehr Alkohol getrunken oder geraucht als gewöhnlich?
Habe ich mehr oder anders gegessen als sonst, vielleicht besonders bei Zuckerhaltigem mehr zugelangt?
Wird eine dieser Fragen mit ja beantwortet, ist der nächste Schritt die Überprüfung der entsprechenden Vermutung. Natürlich sollten Patient:innen nicht ohne Absprache mit der behandelnden Ärzt:in einfach Medikamente absetzen. Kommt allerdings ein neues Medikament als Sodbrennen-Auslöser infrage, könnte die Therapeut:in beispielsweise zusätzlich einen Säureblocker verschreiben oder ein anderes Medikament empfehlen.
Einfacher stellt sich der Versuch bei veränderten Essgewohnheiten dar: Wer in letzter Zeit besonders viel Zucker gegessen habt, könnte den Zucker einmal probeweise für einige Tage weglassen und überprüfen, ob sich dann etwas an den Beschwerden ändert. Gleiches gilt natürlich für die Trinkgewohnheiten. Möglicherweise lässt sich so schon der Auslöser der Beschwerden herausfinden und beseitigen.
Plötzlich Sodbrennen und Magenschmerzen: Ursache Magenschleimhautentzündung?
Geht das Sodbrennen mit Magenschmerzen einher, könnte eine Magenschleimhautentzündung hinter den Beschwerden stecken. Diese zeigt sich neben den genannten Symptomen etwa durch Übelkeit (teilweise mit Erbrechen), Völlegefühl und Appetitlosigkeit. Eine Magenschleimhautentzündung kann ebenfalls durch eine längere Medikamenteneinnahme ausgelöst werden, kann aber auch andere Ursachen haben. Sie kann medikamentös behandelt werden und ist in jedem Fall ein Anlass für einen Arztbesuch.
Plötzlich anhaltendes Sodbrennen: Refluxkrankheit als mögliche Ursache
Bei der Refluxkrankheit fließt immer wieder Magensäure in die Speiseröhre zurück und verursacht so Sodbrennen. Definitionskriterium für die Refluxkrankheit ist, dass das Sodbrennen häufig oder stark ist und zudem die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigt und/oder zu einer Speiseröhrenentzündung führt.
Bei der Refluxkrankheit funktioniert in der Regel der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre nicht mehr richtig, sodass der Weg für die Magensäure zurück in die Speiseröhre „frei“ ist. Eine mögliche Ursache dafür ist ein sogenannter Zwerchfellbruch; dabei handelt es sich um die Ausstülpung eines Teils des Magens durch das Zwerchfell. Aber auch eine Erschlaffung des Schließmuskels kann hinter den Beschwerden stecken – häufig ist die Ursache aber auch unklar.
Neben Sodbrennen kommt es bei der Refluxkrankheit häufig zu Reizhusten und Heiserkeit oder einer belegten Stimme, besonders am Morgen. Die Refluxkrankheit sollte in jedem Fall behandelt werden (medikamentös oder, in schwereren Fällen, operativ), weil dauerhafter Reflux die Speiseröhre beschädigen und zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen wie etwa Speiseröhrenkrebs führen kann.
Zu den Sodbrennen-Ursachen kann bei einer Frau auch eine Schwangerschaft gehören. 40 bis 80 Prozent der Schwangeren leiden darunter – am häufigsten und stärksten im letzten Drittel. Begünstigt wird das Sodbrennen durch die auf den Magen drückende Gebärmutter mit dem wachsenden Kind. Die Magensäure kann leichter in die Speiseröhre steigen. Zudem wird durch die hormonelle Umstellung der Schließmuskel zwischen dem Magen und der Speiseröhre weicher und schwächer.
Plötzlich abends Sodbrennen: Was kann dahinterstecken?
Bei der Refluxkrankheit treten die Beschwerden typischerweise gehäuft nachts und am Morgen auf, da es der Magensäure im Liegen leichter fällt, in die Speiseröhre zurückzufließen. Betroffene werden nachts darum häufig von Sodbrennen wach und haben morgens besonders mit Heiserkeit oder einer belegten Stimme zu kämpfen.
Tritt das Sodbrennen vorwiegend abends auf, könnte wieder eine Veränderung von Lebensgewohnheiten dahinterstecken. Wer den ganzen Tag zu wenig gegessen hat, könnte abends an einem Überschuss an Magensäure im hungrigen Magen leiden – ebenso kann aber auch ein zu üppiges Abendessen der Auslöser von Sodbrennen sein, genauso wie ein erhöhter Alkohol- oder Nikotinkonsum oder eine Medikamenteneinnahme am Abend. Eine weitere mögliche Ursache ist ausgiebiges Snacken von Zuckerhaltigem am Feierabend.
Plötzlich ständig Sodbrennen durch Stress oder Angst?
Kann Sodbrennen auch schlicht durch Stress ausgelöst werden? Tatsächlich konnte dieser Zusammenhang bereits nachgewiesen werden. So zeigte etwa eine großangelegte Untersuchung des Karolinska-Instituts in Schweden, dass Menschen mit Angststörungen ein 3,2-faches Risiko für Sodbrennen haben verglichen mit Personen ohne Angststörungen.
Der Hintergrund: Eine vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen befeuert die Produktion von Magensäure und erhöht damit das Risiko für Reflux und Sodbrennen. Wenn der Verdacht naheliegt, dass das neu aufgetretene Sodbrennen durch Stress entstanden ist, lohnt sich darum der Versuch, die Beschwerden mit Anti-Stress-Strategien zu bekämpfen – also (wenn möglich) einem Stressabbau im Alltag, Sport und Entspannungsübungen.
Tipps und Tricks zur Selbsthilfe
Starkes Sodbrennen sollte immer von einer Ärzt:in behandelt werden; denn gegebenenfalls ist der Einsatz von Medikamenten wie Säureblockern oder sogar eine Operation notwendig.
Bei leichten und gelegentlichen Beschwerden können dagegen Hausmittel gegen Sodbrennen oder sogenannte Antazida aus der Apotheke helfen. Diese neutralisieren die Magensäure und lindern die Beschwerden bei akutem Sodbrennen schnell.
Präparate, die zusätzlich mit pflanzlichen Wirkstoffen wie dem Feigenkaktusextrakt angereichert sind, schützen außerdem die Speiseröhre vor Schädigungen durch die Magensäure – denn der aus den Scheinblättern des Feigenkaktus gewonnene Extrakt hat einen besonders hohen Gehalt an schleimbildenden Polysacchariden, die sich wie ein Schutzfilm auf die Schleimhaut der Speiseröhre legen.
Sodbrennen vorbeugen: Die besten Tipps
Um wiederkehrendem Sodbrennen vorzubeugen, eignen sich folgende Tipps:
- Magenschutz: Bei längerer Einnahme von Medikamenten wie etwa nichtsteroidaler Antirheumatika zusätzlich magenschützende Medikamente verschreiben lassen
- Magenschonend ernähren: Ausreichend trinken (mindestens zwei Liter pro Tag), Konsum von Zucker und Fertigprodukten einschränken; stattdessen auf magenschonende Lebensmittel setzen
- Genussmittelkonsum einschränken: Den Konsum von Alkohol einschränken, nicht rauchen
- Pausen einplanen: Bewusst regelmäßige Entspannungseinheiten im Alltag einplanen
Plötzlich Sodbrennen: Ursache abklären lassen
Liegt die Ursache von plötzlich aufgetretenem Sodbrennen auf den ersten Blick nicht in einer Veränderung der Lebensgewohnheiten oder ähnlichem, ist in jedem Fall ein Arztbesuch angeraten. Denn die Refluxkrankheit birgt ein Risiko für schwerwiegende Folgeerkrankungen und sollte darum immer behandelt werden. Wer plötzlich Sodbrennen hat, sollte sich darum spätestens nach einigen Wochen ohne Besserung ärztlichen Rat einholen.
Quellen:
Jansson, Catarina, et al. (2007): Severe gastro‐oesophageal reflux symptoms in relation to anxiety, depression and coping in a population‐based study, in: Alimentary pharmacology & therapeutics
Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD), in: msdmanuals.com